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NOemim Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Utlmg für UmM, Sklsersdors) Klein- u. WoMa. Inserats kosten die Spaltenzelle oder deren Raum 10 Ps., sür aus wärtige Inserenten 15 Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Liiban, Borlas, Spechtritz re. Nummer 127. Kernsprecher: «mt »-«de« 2ISV Dienstag, den 27. Oktober 1914 Fernsprecher; «mt Deuben 2120 27, Jahrgang. Neueste Meldungen. Großes Hauptquartier, 26. Oktober. Westlich des Ipernkanals, zwischen Nieuport und Dix- muidcn, welche Orte noch vom Feinde gehalten werden, griffen unsere Truppen den sich dort noch hartnäckig wehrenden Feind an. Das am Kampfe sich beteiligende englische Geschwader wurde durch schwere Artillerie zum N tt ckzuge gezwungen. 3 Schiffe erhielten V o l l- treffer. Das ganze Geschwader hielt sich darauf am 25. Oktober außer Sehweite. Bei Iper u st e h t der Kamp f. Südwestlich Ipern, sowie westlich u. südwestlich Lille machten unsere Truppen ini Angriffe gute Fortschritte. Im erbitterten Häuser- k a m p f e erlitten die Engländer große Verluste und ließen über 500 Gefangene in unseren Händen. Nörd lich Arac brach ein heftiger französischer Angriff in unserem Feuer zusammen. Der Feind hatte starke Verluste. Auf dem östlichen Kriegsschauplatz schreitet unser Angriff bei A u gusto w vorwärts. Bei Iwangorod steht der Kampf günstig. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Großes Hauptquartier, 25. Oktober. Der I s er - I p e r n-Ka na l ist zwischen Nieuport und Dixmuiden nach heftigen Kümpfen am 24. Oktober von uns mit weiteren starken Kräften überschritten worden. Oest- lich und nordöstlich von Ipern hat sich der Feind verstärkt. Trotzdem gelang es unseren Truppen, an mehreren Stellen vorzudringen. Etwa 500 Engländer, darunter ein Oberst und 28 Offiziere, wurden gefangen genommen. Im Osten haben unsere Truppen die Offensive gegen A u gusto w ergriffen. In der Gegend vonIwangorod kämpfen unsere Truppen Schulter an Schulter mit den öster reichisch-ungarischen Truppen. Sie machten 1800 Gefangene. Großes Hauptquartier, 24. Oktober. Die Kämpfe am I ser-Südwestkanal sind außerordent lich hartnäckig. Im Norden gelang es uns mit erheblichen Kräften den Kanal zu überschreite n. Westlich Ipern und südwestlich Lille drangen unsere Truppen nach heftigem Kampfe langsam südlich vor. Ostende wurde gestern völlig zweckloser Weise von den Engländern b e- schossen. Im Argonnenwalde kamen unsere Trup pen ebenfalls vorwärts. Es wurden mehrere Maschinen gewehre erbentct n. eine Anzahl Gefangene gemacht. 2 französische Flugzeuge wurden hier heruntergeschossen. Nördlich Toul bei Flirey lehnten die Franzosen eine von uns zur Bestattung ihrer in großer Zahl vor der ,zront liegenden Toten und zur Bergung ihrer Verwundeteu angebvtene Waffenruhe ab. Westlich Augustow erneuerten die Russe n ihre Angriffe, die sämtlich abgeschlagen wurden. Tsingtau wurde von zwei japanischen Kriegsschiffen und dem englischen Linienschiff „Trinmpf" ohneErfolg beschossen. Am 14. Oktober wurde das Oberdeck des „Trinmpf" durch einen schweren Haubitzcntresfer durchschlagen. Das deutsche Kanonenboot „Jaguar" wurde leicht beschädigt. — Der deutsche Kreuze r „K arlsruh e" bohrte auf dem Atlantik 13 englische Handelsschiffe mit 60 000 Gesamttonneugehalt in den Grund. — König Albert von Belgien wollte einen Separat fried c n schließe n, England hinderte ihn jedoch daran. Der belgische Staat stellte alle Zahlungen ein, namentlich die auf Coupons der Staatsschulden. Die deutsche Re gierung zieht ab 1. Oktober die belgischen Steuern auf ihre Rechnung ein. — In Deutschland waren am 21. Oktober ^296 869 Kriegsgefangene untcrgebracht, darunter 2472 fran zösische, 2164 russische, 547 belgische n. 2l8 engl. Offiziere. — Meldungen aus Belgien und Nordfrankreich zufolge sind zwischen Lille und Baillenl sämtliche Ortschaften von den Deutschen besetzt worden. Südlich Dixmui den befindet sich die deutsche Frontliuie in beträchtlicher Ver schiebung nach dem Westen. — Der französische M iNisterrat beschloß, die Kohlengruben von Dielette bei Cherburg. Eigentum der be- kannteu deutschen Firma Thyssen, wegznnehmen. — Das r „ s fr s ch e Staatsdefizit erreichte infolge des Aus falls der Einnahmen aus dem Branntweinmonopol die Höhe von 600 Millionen Rubeln. — Die türkische Negierung beabsichtigt nach türkischen Blüttermeldungcn, das französische Protektorat über d. Christen im Orient nicht mehr anzuerkenncn. — Der deutsche Generalstabschef v Moltke ist an Leber- und Gallenbeschwerdcn erkrankt, -doch ist be reits eine wesentliche Besserung eingetretcn; seine Geschäfte sind dem preußischen Kriegsminister General v. Falkenhyan übertragen. — Zwei englische Wasserflugzeuge, die bei Gravcnhage deutsche Artilleriestellungen suchten, wurden von den Deutschen hernntergeschossen. — Der Kaiser hat dem Kapitänlcntnant Otto Weddigen den Orden „Pour le mörite" verliehen. gefordert, für die Vertretenen, soweit dieselben ein steuer — In der Nacht brannte die zwischen Podelwitz einem Hochstapler in Verbindung stand, der vor einigen Tagen in Frankfurt a. M. verhaftet wurde. ! Kleine Notizen. — Auf derB astei (Sächs. Schweiz) ! bestieg ein unbekannter, gut gekleideter, 40—-50 Jahre alter ^Mann aus Glogau das Gitter des Aussichtsfelscns, gab vier — Dem G.-V. Schroth in Nie d er h ä s l ich, jetzt in Tharaudt wohnhaft, ist bei seinem Uebertritt in den Ruhe stand das Verdienstkreuz verliehen worden. Dresden. Ein guter Fang glückte der hiesigen Krimi nalpolizei. Sie verhaftete den Former Fr i tz s che, dem nicht weniger als 17 Diebstähle nachgewiesen werden konnten. Er stahl meistens Fahrräder, die er unter anderen Namen an den Mann brachte. — König Friedrich August besichtigte auf dem west lichen Kriegsschauplatz wieder die vorderen Stellungen und stattete dem deutschen Kronprinzen einen Besuch ab. — Die 58. Verl ust l iste der preußischen, die 33. der bayrischen, die 41. der württembergischen und die 37. der sächsischen Armee, sowie die 9. Verlustliste der Kaiserlichen Marine, umfassen wieder etwa 1 1 0 00 Namen. mehrere Abonnenten. — Da haben wirs! — Die „Sächs. Staatsztg." schreibt: Wie wir von zu« verlässiger Seite hören, dürfte die Festsetzung von Höchst preisen für Getreide und andere Nahrungsmittel nicht mehr lange auf sich warten lassen. Unter diesen Um stünden erscheint es unerklärlich, daß die Besitzer von Getreide ihre Vorräte trotz günstiger Angebote vielfach lediglich des wegen zurückhalten, weil sie ein weiteres Steigen der Preise erwarten. Nun soll das formelle Recht des Eigentümers, seine Ware solange zurückbehalten, bis ihm ein nach der Lage der Verhältnisse angemessener Preis geboten wird, hier nicht näher erörtert werden. Dagegen muß schon jetzt mit aller Bestimmtheit darauf hingcwiesen werden, daß die Höchst preise — deren Festsetzung vom Bundesräte für das ganze deutsche Reich geschehen dürfte — die Höhe der Preise nicht erreichen werden, die den Besitzern von Getreidevorräten in der letzten Zeit vielfach vergeblich angeboten worden sind. Dieselben Erwägungen treffen auch für die Kartoffeln zu. Es entzieht sich unserer Kenntnis, ob die Festsetzung von — Der König begab sich nach Uebernachtnng in vorderer Stellnng der sächsischen Truppen zum 12. Armee korps und suchte Prinz Friedrich Christian auf. Ein Feld lazarett in einer Kirche und in einer Schule wurde besichtigt. Ferner weilte der König an Grübern von Offizieren u. Mann- Schüsse auf sich ab und stürzte in die Tiefe. — In Chem- - nitztötete ein Ziegelwagen den zweijährigen Helmut Päßler. Das Vorderrad ging ihm über den Kopf. ' all feinen Parochianen zu leben nnd sich in dem mit hin gebender Treue geführten Amte besondere Verdienste zu er werben. Herrn Pfarrer Pescheck und seiner Gattin ein all- seitiges, herzliches Lebewohl! Möge es ihm vergönnt sein, sich noch recht lange des Ruhestandes zu erfreuen. — Aus den Verlustli st e n. Knrt Joh. Otto Zäuker- Rabenau (leichte Munitionskolonne) lv. — Artur Göpfert- Hainsberg bisher verm. ist verw. — Friedr. Reinfeld-R a b e- n a u, Seesoldat, verw. — L. Greu.-Neg. Nr. 101, Dresden: O. Krumbiegel-Tharandt verm. — O. Fleischer-Reinhardts grimma verm. — M. Rüster-Hänichen lv. — Paul Fischer- Rabenau lv. — Walt. Goldhammer-Quohren lv. — Br. Kmoch-G roßölsa v. — 4. Juf.-Reg. Nr. 103: Fr. Wilh. Müller-Tbaraudt lv. — — Am gestrigen Sonntag hielt der hiesige Ge- f l ü g el z ü ch t e r v e r e i n eine Versammlung im Gasthof zu Obernaundorf ab, in welcher beschlossen wnrde, daß die diesjährige Ausstellung, welche in Tharandt stattfinden sollte, nicht abgehalten wird. Weiter wurde beschlossen, unsern ver wundeten Kriegern eine Liebesgabe zu spenden und zwar Schlachtgeflügel. In dankenswerter Weise wurden sofort 45 Stück Hühner und 5 Paar junge Tauben sowie ein ansehn licher Geldbetrag zum weitere» Ankauf von Geflügel gezeichnet. Die Zahl wird sich auch noch beträchtlich erhöhen, da nicht alle Mitglieder anwesend waren. Die Sendung soll in den nächsten Tagen zur Ablieferung gelangen. — Nef. Kurt Kämpfe bei der K. Staatsanwaltschaft Plauen wird vom 1. November 1914 ab als AmtSamvalt Bekanntmachung, die Einkommen- und Ergänznngssteuerdeklaration betr. Aus Anlaß der im Laufe des nächsten Jahres statt- findcnden allgemeinen Einschätzung zur Einkommen- und Er gänzungssteuer werden zurzeit Aufforderungen zur Deklara tion des steuerpflichtigen Einkommens nnd bez. Vermögens ausgesendet. Denjenigen, welchen eine derartige Aufforderung nicht zugesendet werden wird, steht es frei, Deklarationen über ihr Einkommen bez. ihr ergänzungsstenerpflichtiges Vermögen bis zum 17. November 1814 bei dem unterzeichneten Stadtrate einzureichen. Zu diesem Zwecke werden bei letzterem Deklarations formulare unentgeltlich verabreicht. Gleichzeitig werden alle Vertreter von Personen, die unter Vormundschaft stehen, ingleichen alle Vertreter von dem Kgl. Amtsgericht Dippoldiswalde Angewiesen. — In das Handelsregister ist eingetragen worden: Die Gesellschaft Hauschild L Schramm in Großülsa ist auf gelöst. Der Gesellschafter Hauschild ist ausgeschieden, der Gesellschafter Ernst Emil Schramm hat das Handelsgeschäft allein zur Fortführung übernommen. — Der Bäckerlehrling Hermann Kadierka aus Denben wnrde im oberen Park zuWilsdruff erhängt aufgefundcn. Wiederbelebungsversuchs waren erfolglos. Auf einem Zettel stand: „Beim Meister schlecht, bei den Eltern schlecht - Schwermut." Der Tote trug tadellose Kleidung; er hatte 4,60 M. bei sich mit der Bemerkung: „Das Geld gehört dem Meister." — Der Witwe Nahrisch in Wilschdorf b. Nähnitz wurde mitgeteilt, daß am 4. Sept, ihr Sohn Adolf im Felde gefallen sei. Am 5. Okt. mußte sie in heimischer Erde den an einer,— ......— , — ... o-,— Schußwunde als Soldat gestorbenen Sohn Arthur begraben. Höchstpreisen sür Kartoffeln vom Bundesrat ausgehen oder Und da im Frühjahr auch ihr Gatte gestorben ist, so steht den Landesbehördeu Vorbehalten bleiben stvird. Daß aber die Frau, die vor einem halbe» Jahre »och eine glückliche bei fernerer Zurückhaltung dieser Ware Höchstpreise auch für Familie ihre eigen nannte, nun verlassen in der Welt?Kartoffeln folgen werden, ist mit Sicherheit zu erwarten. — Der aus Berlin-Schöneberg verschwundene Pfarrer pflichtiges Einkommen oder ergänzungssteuerpflichtiges Ber- Mirbt wurde in Dresden verhaftet. Aus Schrift mögen haben bez. in Ansehung der Ergänzungsstener der stücken, die er bei sich führte, wurde sestgestellt, daß er mit Steuerpflicht überhaupt unterliegen, Deklarationen bei dem — ----- juristischen Personen (Stiftungen, Anstalten, eingetragenen Vereinen, eingetragenen Genossenschaften, Aktiengesellschaften, Kommanditgesellschaften auf Aktien, Gesellschaften mit be schränkter Haftung, Berggewerkschaften usw), sowie die Ver- — treter von sonstigen mit dem Rechte des Vermögenserwerbs Schäften. Auch konute Einblick in die feindlichen Stellungen ausgestatteten Personenvereinen und Vermögensmassen auf- genommen werden. unterzeichneten Stadtrate auch dann einzureichen, wenn ihnen deshalb besondere Aufforderungen nicht zugehen sollten. Rabenau, am 26. Oktober 1914. Der Stadtrat. Hus Nab una fern. Rabenau, den 26. Oktober 1914. burger Flur erhängt und mit durchschnittenen Pulsadern von Kindern aufgefunden. — Das russische Finanzministerium ist ermächtigt worden, auf dem englischen Markte 12 Millionen Pfund Sterling Schatzscheine unterzubringen. — Der frühere Präsident von Mexiko Porfirio Diaz ist in Spanien im Alter von 84 Jahren gestorben. — Eingesandt. Auf den von uns gebrachten Ar tikel, „getriebene Kartoffelpreise", der übrigens durch viele Blätter gegangen ist, geht uns folgendes „Eingesandt" zu: In ihrem „Anzeiger" liest man oft (!) von de» hohen Kartoffelpreisen. Da wird auf die Bauern neingegangen, aber davon, daß man bloß die Hälfte Milchgeld bekommt, daß Trüber, Kleie usw. der Zentner bald noch einmal so viel kostet, davon liest man nichts. Die großen Handelsjudeu können Wucher treiben, darüber sagt niemand etwas. Die Trüber, Kleie usw. ist kaum zu erkaufen. Da ist man eben gezwungen, vieles ins Vieh zu füttern, z. B. Getreide mahlen und füttern, Kartoffeln usw.; ein anderer Ausweg ist kaum zu finden. Die sauren Trüber usw. zu kaufen ist unmöglich. Die Bauern stecken das Geld nicht ein, die schinden nnd plagen sich, aber die Juden, daß denen keine festen Preise gesetzt werden, darüber muß man sich wunder». Das können sie ihren Rabe n auern mal klar machen, oder sie verlieren — Am Sonnabend verließ unser Herr Pfarrer ' . „ . , . Pesche ck seinen hiesigen Wirkungskreis, den er infolge an- und Brösen gelegene sogen. „Zöllnermühle" mitsamt dem dauernder Kränklichkeit aufgeben mußte, tun nach Klein-Zschach- Wohnhaus und der Schneidemühle völlig nieder. Nur das witz-Meuselwitz überzusiedeln. Er ist geboren am I.Juli 1860 'Scheunengebäude blieb erhalten, lieber die Eutstehungsursache in Zittau, war 1887 Hilfsgeistlichc'r in Alt- und Neugcrs- verlautet noch nichts Bestimmtes; doch vermutet man Brand dorf, 1888 Knlfsgeistlicher in Pesterwitz, 1890 Diakonus da- st'sinng. Der Schaden ist für den Pächter der Mühle nm selbst und wurde nach dem Tode des Pastor Weißbach im sv größer, als nichts versichert ist. — Seit einiger Zeit Jahre 1897 zum Pfarrer der Parvchie Rabenau gewühlt, wurden der von Schweinsbnrg bei Crimmitschau gebürtige Währeud seiner hiesigen Tütigkeit hat es Herr Pfarrer Pe- Rekrut Pöhler vom 1. Rekrutendepot in Zwickau und dessen scheck vorzüglich verstanden, in Frieden und Einigkeit mit Geliebte, die 18 jährige Tochter der Witwe Jeust aus Nen- " " ' . - - . . ... kirchen vermißt. Jetzt wurden uun beide auf Schweins-