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Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Wißblattes 1,50 Mk. Zeitung M HuruM, Seifttsdors, Dleiu-u. tzmPlsu. Jnseraie kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., kür aus wärtige Inserenten 1b Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Nummer 121. Fernsprecher: Ami Drüben 812V Dienstag, den 13. Oktober 1914 Fernsprecher: Amt Leube« SILO 27. Jahrgang. Vorsteher) hiervon Anzeige zu erstatten. Die Anzeige hat und eigene Kraft nicht vermögen, das suchen sie durch Heran ziehung fremder, unkultivierter Horden aus Afrika uud Jndieu zu erreichen. Erlassen Sic mir, m. w. Anwesenden, auf all' die Greucltaten, die gegen unsere Bruder in Feindesland verübt worden sind, einzugehen, erlassen Sie mir, die nichts Der B ür g e r m e i ste r. Auf Ersuchen des stellvertretenden Kgl. Generalkomman wird hiermit folgendes angeordnet: Werden aus dem Felde z u r ü ck k e h re n d e um neue Feinde gegen uns zu gewinnen. Die Kehle schnürt ausgebildeten Landsturms (Landsturms 2. Aufgebots) statt, es einem zu vor innerer Empörung, wenn man sich das! die an den Kontrollversammlnngen am 2. und 3. September- Maß der perfiden Handlungen vor Augen führt, die sich nicht teilgenommen haben. Die Kontrollversammlungen haben unser größter Feind, der Feind jenseits des Kanals, das den Zweck, die noch vorhandenen Unterossiziere und Manu- heuchlerische England, uns gegenüber geleistet hat und noch schäften vorläufig in regelrechte Kontrolle zu uehmeu. Alles leistet. Bom blassen Neid getrieben, durch die Sucht für Nähere ergeben die öffentlichen Anschlagszettel. alle Zeiten die gesamte Welt zu beherrschen, jedes Verant-! — Nach Marokko eingeschifft wurden am Sonntag in Wortungsgefühls bar, hat es seit vielen Jahren gegen uns Frankreich 500 deutsche Gefangene. gewühlt wo es nur konnte und in der Hoffnung, sich aus der Haut anderer neue Niemen schneiden zu können, die Fäden gesponnen, die zum Brande des europäischen Konti nents führen mußten. Und als dieses England so weit war seinem erstrebten Ziele nahe zu sein, da hat es das Unglaub liche fertig gebracht, sich noch einmal uns gegenüber die Maske des entgegenkommenden Freundes und der Welt gegen über die Maske eines Beschützers des Friedens aufzustecken. Wann wird, so muß man sich fragen, endlich in der Welt und insonderheit bei den gegen uns ausgestachelten Nationen, sich die Erkenntnis Bahn brechen, daß sie uud zwar bis zum Weißbluten von diesem Jnselvolke mißbraucht werden zur Aufrechterhaltung der englischen Weltherrschaft. Die Zeit dieser Erkenntnis wird und muß kommen; die strafende Ge rechtigkeit wird nicht ausbleiben! Wenn ich nun die Frage aufwerfe, was würden wir, was würde unser deutsches Volk erleben müssen, wenn dieser Krieg, in dem wir gegen eine halbe Welt von Feinden kämpfen, sich auf deutschem Bodeu abspielte, so glaube ich, die Antwort kann sich ein Jeder am besten selbst geben. Wir würden in kaum auszudenkender Weise, wir würden unsagbar zu leiden haben. Daher können wir nächst Gott unseren braven, tapferen Truppen u. ihren heroischen Führern, die Hand in Hand in unvergleichlicher Opferwilligkeit, die mit einem Todesmute, der die Bewun derung der Welt erregt, ihr Alles einsctzen, um die Feinde dem deutschen Vaterlande fern zu halten, die mit Gottes Hilfe so herrliche, große Erfolge errungen haben, nicht dank bar genug sein. Wir alle, denen es nicht vergönnt ist, die Flinte zu tragen und dem Feinde entgegenzutreten, müssen dieser Dankesschuld eingedenk sein und dürfen all' diesen Braven gegenüber, wenn es gilt, auf andere Weise mit zu helfen, kein Opfer scheuen. Aber wir müssen diesen Dank auch unseren Brüdern im Felde zum Ausdruck bringen in jeder Zuschrift, die wir an sie richten. Wir müssen uns ihnen gegenüber dankbar zeigen und ihnen den schweren Kampf fürs Vaterland erleichtern helfen, indem wir bei brief lichen Mitteilungen alles vermeiden, was den für uns kämp fenden Angehörigen, fern von der Heimat, das Herz und Gemüt irgendwie erschweren könnte. Ich weiß sehr wohl, daß es Fälle geben kann, wo das schwer sein mag, aber bei einiger Ueberwindung wird es doch möglich sein. Und wenn infolge der heißen Kämpfe der Krieg auch bei uns schon manche wunde geschlagen hat, wenn Trauer um liebe An gehörige bei mancher Familie eingezogen ist, so wollen wir Gott bitten, daß ihnen Trost werde in dem Bewußtsein, daß die Heimgegangenen im Kampfe für eine gerechte Sache, im Kampfe für's Vaterland den schönsten Tod — den Helden tod gefunden haben. Erheben wir uns von unseren Plätzen, um all' den tapferen Gefallenen unsern Dank über das Grab hinaus nachzurufen; ihr Andenken wird nicht nur unter uns, sondern auch bei den kommenden Generationen des deutschen Volkes allezeit in Ehren bleiben. Bitten wir aber auch Gott, daß er den braven Verwundeten Heilung schenke und die im Felde stehenden Truppen mit ihren Führern bei der Erfüllung ihrer schweren Aufgabe schütze und schirme. Mögen die Kämpfe, die unseren braven Truppen noch bevor stehen, noch so groß und schwer sein, mögen die Feinde, die inan uns entgegenführt, kommen woher sie wolle», wir können im Vertrauen ans Gott, im Vertrauen auf unser Herr und seine Führer getrost in die Zukunft schauen. Nicht verzagen, sondern ausharren in felsenfestem Vertrauen, ausharren in deutscher Treue u. Pflichterfüllung, das sei unsere Losung. Gott hat geholfen, er hilft noch, Gott wird auch weiter helfen! Möge der Allmächtige unseren Kaiser und sein Heer zu vollem Siege führen zum Heil und Segen unseres Volkes und unseres lieben, deutschen Vaterlandes! Wie sehr der geschätzte Redner den Zuhörern mit seinen tief gründigen Ausführungen aus dem Herzen gesprochen hatte, bewies der anhaltende Beifall. Die weitere Vortragsordnung, die dem Abend angepaßte Lieder aufwies, bestritten die Vereine „Apollo", „Doppelquartett", „Freie Sänger" u. „Frohsinn" in vorzüglicher Weise und ernteten dafür reichen Applaus. Im Verlaufe des Abends brachte noch Herr Einert zwei er greifende dramatische Dichtungen „Der Weltbrand" u. „Kriegs notgetraut" zum Vortrag, wofür ihm die Erschienenen leb haft dankten. Mit dem gemeinsamen Gesang „Eine feste Burg" wurde der schöne Abend beschlossen, dessen ansehnlicher Rein ertrag von 164,42 Mk. dem Kriegshilfsausschuß sür Rabenau überwiesen wurde. — In der Zeit vom 12. bis 15. Oktober finden im 60 000 Gewehre erbeutet haben. — Ein neuer österreich. Vormarsch erfolgte nach der „Graazer Tagespost". Man habe südlich der Eisenbahn Jaroslau-Tarnow zwei Octschaften besetzt. Die deutsche n Truppen schloffen Iwangorod von der Westseite ein. Großes Hauptquartier, 11. Oktober abends. — Westlich von Lille ist von unserer Kavallerie am 10. Oktober eine franz. Kavallerie - Division völlig und bei Hazerouck eine andere s r a n z. Kavallerie-Division unter- schweren Verlusten geschlagen worden. Die Kämpfe au der Front führten im Westen bisher zu keiner Entscheidung. — Neber die Siegesbeute von Antwerpen können noch keine Mitteilungen gemacht werden, da die Unterlagen begreiflicherweise noch schien. Auch über die Anzahl der Ge fangenen und über die Nebertritte englischer und belgischer Truppen nach Holland liegt noch kein abschließendes Urteil vor. — Auf dem östlichen Kriegsschauplatz wurden im Norden alle Angriffe der 1. und 10. russischen Armee gegen die ostpreußischen Armeen am 9. und 10. Oktober zurück geschlagen. Auch ein Umfassungsversuch der Russen über Schirwindt wurde zurückgewiesen. Dabei wurden 1000 Russen zu Gefangenen gemacht. — Im südlichen Polen erreichte die Spitze unserer Armeen die Weichsel. Bei Grojez, süd lich Warschau sielen 2000 Mann des Sibirischen Armeekorps in unsere Hände. Die^ r u s si s ch e n amtliche n Nachrichten über den großen Sieg bei Augustow und Suwalki sind Erfindungen. Wie hoch die amtlichen russischen Meldungen einzuschätzen sind, zeigt die Tatsache, daß über die gewaltigen Niederlagen der Russen bei Tannenberg und Insterburg keine amtlichen russischen Mitteilungen veröffentlicht worden sind. — Etwa 13 000 E n g l and er haben bei Selzaete die holländische Grenze überschritten, darunter eine Anzahl höherer Offiziere und ein Divisionsgeneral. In Flandern u. Brabant, dicht an der holländischen Grenze, fanden wieder holt ernste Gefechte statt. — Die Belgier schätzen ihre Verluste an Kriegsgefangenen auf 20 000 Mann. Die Trup pen wurden in Holland entwaffnet. Dort müssen sie inter niert bleiben, und Holland hat diePfli ch t, sie wie Kriegs gefangene in sicherer Hut zu halten. Die Sorge um diese Engländer sind wir los, und nach der vollständigen Auf lösung des starken englisch-belgischen Besatzungsheeres dür fen wir hoffen, daß nunmehr wiederum ansehnliche deutsche Streitkräfte für den Entscheidungskampf in Frankreich frei werden. Die moralische Wirkung des Falles der Stadt Ant werpen ist ganz bedeutend. — Die Stadt Antwerpen hat unter der Beschießung verhältnismäßig wenig gelitten; nur einige Stadtviertel wur den in Mitleidenschaft gezogen. Großes Hauptquartier, 10. Oktober 11 Uhr vormittags. Die ganze Festung Antwerpen, einschließlich sämtlicher Forts, ist in unsern Händen. Die Verfolgung der geflohenen Antwerpener Be satzung scheint sofort aufgegriffen worden zu sein, nnt dem Ziele, den Weg nach O st e n d e obzuschneideu. — N o t t e r d a m, 9. Okt. 32 deutsche Handelsdampfer, darunter der Llohddampfer „Gneisenau" und viele andere große Seedampfer, sowie über 20 Nheinschiffe sind heute im Hafen von Antwerpen auf Betreiben der Engländer in die Luft gesprengt worden, da die Niederlande dem Verlangen, die Dampfer zum Abtransport von Flüchtlingen (Garnison?) nach England dnrchzulasseu, nicht stattgaben. König Albert wollte gestern vor der Beschießung der Stadt diese übergeben, wurde aber von englischer Seite daran verhindert. — Bukarest, 10. Oktober. König Karl ist heute in Smaja verschieden. Der Tod trat um 6»/, Uhr- früh ein. Großes Hauptquartier, 9. Oktober, abends. ' Heute Vormittag sind mehrere Forts der inneren Festungslinie von Antwerpen gefallen. Die Stadt ^findet sich seit heute Nachmittag in deutschem Besitz. Der', ^»Mandant und die Besatzung haben den Festungsbereich! Klasse,., Nur einzelne Forts sind noch vom Feinde besetzt. Besitz von Antwerpen wird dadurch nicht beeinträchtigt. Nachträglich wird noch bekannt, daß die Deutschen über Berchem in Antwerpen einzogen. Neueste Meldungen. ! Auf die nachersichtliche Verordnung der Kgl. Kreishaupt- — Offiziere berichten, daß Englands Landhilfstruppen mannschaft Dresden vom 7. Oktober 1914 wird hiermit be- für Antwerpen zu spät kamen. Es sei nicht mehr möglich sonders hingewiesen. gewesen, die schweren englischen Geschütze aufzustellen. Gefi Rabenau, am 12. Oktober 1914. rüchtweise verlautet, A n twerPe n müsse 500 Millionen (?) Kriegsschatzung zahlen, so meldet Rotterdam. — Gouverneur! von Antwerpen ist B ar o n v. S ch ü tz. ! dos — Nach Rotterd. Zeitungen rechnet man mit 26 000 Belgiern, die nach Holland entkamen. Den e n g- M i li t ä rP e r s o n e n in Privatpflcgcanstalten, im eigenen, lisch-belgischen Verlust schätzt man auf 15 000 bis!oder im Elternhaus aufgenommen, so hat der Hanshaltungs- 20 000 Tote und Verwundete. Holländische Bahnbeamte chorstand der Ortsbehörde (Stadtrat, Gemeindevorstand, Guts sagen, daß die D e u t s ch e n viel Kriegsmaterial, darunter ... r„ Namen und Truppenteil des Zurückgekehrten und die Angabe zu enthalten, ob und wo er sich bereits gemeldet hat. Die Ortsbehörden haben die bei ihnen eingehenden Anzeigen umgehend dem Sanitätsamt XII in Dresden zu übersenden. Diese Verordnung bezieht sich nicht auf diejenigen Militärpersonen, die von einem Reserve- oder Vereinslazarett den Pflegestätten, eigenen oder Elteruheimen zngeteilt worden sind u. sich hierüber durch einen schriftlichen Befehl ausweisen. Dresden, den 7. Oktober 1914. Königliche Kreishauptmannschaft, ksd «nü fern. Rabenau, den 12. Oktober 1914. — Noch vor wenigen Wochen hätte man es für un denkbar gehalten, daß ein gewaltiger Haß unser deutsches Volk vom obersten Heerführer bis zum geringsten Arbeiter gegen ein bluts- und raffeverwandtes Volk erfüllen würde; so stark erfüllen, daß es sich Luft machen muß, soll die deutsche Brust nicht davon zerspringen. Der Gedanke der unfaßlichen Handlungsweise Englands, die gerechte Empörung darüber durchdringt alle Kreise. Daher war vorauszusehen, daß der von den hiesigen Gesangvereinen am Sonntag im Amtshof veranstaltete Vaterländische Liederabend sich eines sehr zahlreichen Zuspruchs zu erfreuen haben würde. Nach dem Gesamtchor „Nieder!. Dankgebet" hielt Herr Bürger meister Wittig die Festrede, in der er folgendes ausführte: V er eh r t e An w e s e nd e! Nicht zu fröhlichem Tun haben wir uns heute an dieser Stätte zusammengefunden, nein, sondern um der großen und ernsten Zeit, die das deutsche Volk gegenwärtig durchlebt, in entsprechender Weise eingedenk zu sein, um Zeugnis abzulegen der Liebe und Treue zu unserem deutschen Vaterlande, zu unserem Kaiser und Reich. Die gewaltigen Ecrnngenschaften, die das deutsche Volk in mehr als 40 jähriger Friedensarbeit auf allen Ge bieten, und insonderheit auf dem Gebiete des wirtschaftlichen Lebens gemacht hat, sind unseren Feinden schon lange ein Dorn im Auge gewesen. Mit Neid und Mißgunst verfolgte man seit vielen Jahren unsere Entwickelung; Neid und Miß gunst waren es, die unseren Feinden keine Ruhe ließen, Neid und Mißgunst sind es gewesen, die unsere Feinde in ihrer Verblendung dahin führten, uns zertrümmern zu wollen, uns den Kampf um Sein oder Nichtsein aufzuzwingen. In ge rechter Entrüstung hat das deutsche Volk diesem Tun und Treiben unserer Feinde gegenübergestanden und als unser Kaiser gezwungen war sein Volk aufzurufen, da ist, wie es nicht anders sein konnte, mit elementarer Gewalt, da ist mit flammender Begeisterung das ganze Deutschland aufgestandsn um den Kampf aufzunehmen für seine gerechte Sache, um das Reich, das die Feinde dem Untergänge weihen wollen, zn schirmen, nm Haus und Herd, um Weib und Kind zu schützen und zu bewahren vor den Greueln unserer Feinde in Ost nnd West. Gehobenen Herzens und funkelnden Auges habeu alle, ohne Unterschied des Standes, als Brüder des Volkes, in opferwilliger Hingabe sich von ihren Lieben daheim getrennt: Der Mann von Frau und Kind, der Bruder vom Bruder, der Sohn von Vater und Mutter. Sie waren und sind getragen von dem Bewußtsein, daß alles, alles für uns auf dem Spiele steht; für uns, verehrte Anwesende, und für unsere Kinder. Ein Kampf, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat, ein Kampf und ein Ringen, die den Erdball erzittern machen, ein Kampf, vor dem der Atem der Völker stockt, ist in freventlicher Weise von unseren Feinden herauf beschworen worden. Kein Mittel ist unseren Feinden zu niedrig, um uns niederzuzwingen und was sie durch Lüge Stadtbezirk Dresden nnd in den Landbezirken Dresden-Alt würdigen Machenschaften äufzuzählen^ denen unsere Feinde ^adt u. Dresden-Neustadt Ko n t r o l l v e r s a m m l u n g e n snicht zurückgeschreckt sind und immer noch nicht zurückschrecken!für alle diejenigen Unteroffiziere und Mannschaften des 1IN8 r» ausgebildeten Landsturms (Landsturms 2. Aufgebots) statt,