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Rabenauer Anzeiger : 15.10.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191410152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19141015
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19141015
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-10
- Tag 1914-10-15
-
Monat
1914-10
-
Jahr
1914
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Der Weltkrieg. Die Schlachten in Nordfrankretch. Auf dem westlichen Flügel der 300 Kilometer langen Schlachtreihe im nördlichen Frankreich setzt der Feind nach unseren wie nach den Pariser amtlichen Meldungen mit Hartnäckigkeit seine Versuche fort, unseren rechten Flügel zu umgehen. Die „Kreuz-Ztg." schließt aus dieser Hartnäckigkeit bei beharrlicher Erfolglosigkeit, daß dort die englische Heeresleitung die Führung übernommen haben muß. Den Engländern, die in Frankreich wenig zu verlieren haben und Lie in ihrer Kriegführung ihr Menschenmaterial niemals schonen, ist es durchaus zuzutrauen, daß sie bei Ausführung eines einmal gefaßten Planes auf ihre Vundesgenossen keine Rücksicht nehmen. In der Ausdehnung des linken Flügels der Verbündeten, der nun schon bis Arras reicht, liegt nämlich die große Gefahr, daß die gesamte Schlachtlinie sehr dünn wird und dann leicht durchbrochen werden kann. Dis Franzosen geben auch schon selbst zu, daß zwischen Tourcoing und Lans bedeutende Massen deutscher Kavallerie sich im Vor marsch befinden. Es ist nicht gut anzunehmen, daß diese Kavallerie auf eigene Faust vorgeht, sondern sie wird sich sicherlich auf bedeutende Streitkräfte anderer Waffengattungen stützen. Hier scheint also auf deutscher Seite ebenfalls eine Umgehung ins Auge gefaßt zu sein. Neben dieser Umgehung aber droht dem Feinde noch die Gefahr eines Durchbrochen werdens in der Gegend von Roye, wo ein erfolgreicher deutscher Angriff eingesetzt hat. Wenn er auch noch nicht zu einer Entscheidung geführt hat, so darf man aus den bisher erzielten Resultaten aber zuversichtlich schließen, daß dort rine Abtrennung der feindlichen Streitkräfte möglich ist, die »wischen Noyon und Arras stehen. Sie würden dann die Fühlung mit der eigentlichen französischen Schlachtlinie zwischen Oise und Maas verlieren. Das aber würde ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Wege zur Entscheidung in dieser Riesenschlacht werden. Kluck, des wahre Held des Krieges. Der Bericht eines italienischen Blattes über die Kriegslage, der für dis Deutschen außerordentlich günstig lautet, nennt den General oberst v. Kluck den wahren Helden dieses Krieges, da ihm die schwerste Aufgabe zugefallen ist, und er es verstanden hat, sie mit Genialität und Geschicklichkeit zu lösen, die auch dem Feinde Anerkennung abnöttgt. Dem deutschen Gene ralobersten, der selbst mit Umzingelung bedroht ist, so hebt das italienische Blatt hervor, gelang es an verschiedenen Punkten, den Feind zum Rückzug zu zwingen. Generalissi mus Joffre eilte persönlich herbei, um die Sache wieder gut zu machen. Gleichwohl besteht die Möglichkeit fort, daß der tapfere deutsche General die Sicherheit des ihm gegenüberstehenden französischen Heeres in Frage stellt. Präsident Poincaree ist wieder in Bordeaux einge troffen, nachdem er unter dem Eindruck seiner kurzen Be sichtigungsreise die Truppen und deren Führer beglück wünscht hatte. Er hat auch die Befestigungen von Paris inspiziert und seine Befriedigung über die zur Abwehr eines feindlichen Angriffs getroffenen Maßnahmen ausgesprochen. Man sieht daraus, mit welchen Eventualitäten Frankreich trotz seiner Siegesfaysaren rechnet. o. Letzte Krastanslrengung Irankreichs. Nach Mel dungen aus Lyon, die über Zürich der „Voss. Ztg." über mittelt wurden, macht Frankreich gegen die deutsche Armee die letzten Anstrengungen. Von der italienischen Grenze wurden alle Truppen zurückgeholt, die nicht direkt für die Aufrechterhaltung der inneren Ordnung notwendig sind. Die in Italien ansässigen französischen Reservisten erhielten Befehl zur Gestellung. Nach Pariser Meldungen, die im Haag eintrafen, soll die französische Armee um die Mitte dieses Monats neue schwere Creusot-Geschütze erhalten, o. Antwerpen vor dem AM. Die Geschosse unserer Belagerungsmörser krachen seit Mittwoch in die Vororte und in die Stadt Antwerpen selbst hinein. Die Regierung hat den gefährdeten Ort verlassen und sich nach Ostende in Sicherheit gebracht. Die Ant werpener Banken sind geschlossen. Die Käfige der wilden Tiere des Zoologischen Gartens wurden mit Panzerplatten versehen, die Schlangen getötet. Die bürgerliche Bevölke. rung hat die Stadt vis "auf den letzten Mann verlaffen, MINI» IW 1» i. MüiH Mi !!M 71.TUmi >1 T-'Q-bl"!'.—ITirr" I sMMÄIs am stöckstsn. ; Original-Roman nach einer historischen Erzählung von G Levin. 3 Denn wenn Frau Margarethe von Herrn Schildbach alles vermutet hatte, aber daß er in solcher Begleitung in die Waldeinsamkeit des Forsthauses zurückkehrcn würde, auf diesen Gedanken wäre sie doch nicht gekommen .. . Ja, es geschehen wunderliche Dinge in der Welt. Frau Margarethe sah in äußerster Spannung dem näher kommenden Paare entgegen, das jetzt.schon an der Mühle vorüber war ... in äußerster Spannung auf die Szene, welche sich an dem Bettlein des eben zur Ruhe gebrachten „Prinzen" entwickeln würde .. . da, was war das? Herr Schildbach wandte sich gar nicht seinem Hause zu . .. und die Nonne auch nicht ... sie schenkte dem alten grauen Forsthaus nicht einen einzigen Blick. . . und im Vorübergehen winkte Herr Schildbach nur mit der Hand und rief: „Ich komme später, Margareth!" / Die Klosterfrau wandte jetzt ihr Gesicht ihr zu und nickte so leise mit dem Kopf, daß es gar nicht zu unter scheiden war, ob es ein Gruß für Magarethe sein sollte oder nicht! Und was noch verdrießlicher, Muhme Mar garethe konnte nicht einmal mehr unterscheiden, ob sie alt oder jung, schön oder häßlich sei . . . es war schon viel zu dunkel dazu . . . doch jung mußte sie wohl sein; sie trat auf wie ein recht kräftiges junges Ding und ei nen weiten Weg mußte sie auch gemacht haben — denn wo gab es ein Kloster hier in der Nähe? Das nächste war sicherlich fünf oder sechs Stunden weit. Margarethe schaute beiden Gestalten mit großen ver wunderten Augen nach, so weit sie konnte. Herr Schild bach trug ein großes Bündel, die Klosterfrau nichts. Die Nonne ging nicht neben ihm, sie hielt sich an der anderen Seite des Weges. So schritten sie den Weg auswärts, bis dieser sich hinter der waldigen Vergseite verlor. Wohin auch die fremden Gesandtschaften siedelten nach Ostende über. König Albert ist noch bei seinen Truppen. Ob sich die Meldung bestätigen wird, daß er verwundet worden sei, erscheint zweifelhaft. Ob der Widerstand bis zum Äußersten durchgehalien werden wird, wie der Kommandant der Festung erklärte, ist noch fraglicher, nachdem die belgische Besatzungsarmee mit der Brigade englischer Hilfstruppen auf die Stadt zurückgeworsen und gleich bet diesem ersten Ansturm 52 Feldgeschütze und viele Maschinengewehre von den Unseren genommen worden waren. Fluch! nach England unter Bruch der NeulraUM Hollands. Die Besprechungen, die der englische Marme- minlster Churchill in Antwerpen hatte, betrafen die Flucht des Königs Albert und der Antwerpener Besatzungsarmee nach England. Man beabsichtigt nach über Kopenhagen eingetroffenen Meldungen der „Voss. Ztg.", die Besatzung auf Transportdampfern, die auf dem Fluß verankert liegen, nach England und von dort zu anderen Teilen des Kriegs schauplatzes zu bringen. Meldungen italienischer Blätter be stätigen das Vorhandensein dieser Absicht, deren Verwirk lichung man in Antwerpen für möglich hält, obwohl die Scheldemündung in Holland liegt, also neutrales Gebiet ist, das nach dem Völkerrecht für die geplanten Truppentrans porte nicht in Frage kommen kann. Der Gcsundyettszustand der Königin der Belgier ist laut „Voss. Ztg." sehr ernst. Die Gemahlin^ des Königs und Tochter des Herzogs Karl Theodor in Bayern widmete sich in den letzten Wochen ausschließlich der Verwundeten pflege und der Fürsorge für die durch den Krieg in Be drängnis geratenen Familien. Die Flüchtlings aus Antwerpen. Die Versorgung der zu Tausenden und aber Tausenden einireffenden belgischen Flüchtlinge wird ein für Holland schwieriges Problem. Zu Tausenden treffen sie noch immer mit Zügen, Dampfern, und zu Fuß ein. In Eindhoven fand eine belgische Frau acht vermißte Kinder zurück. Zwei andere hatte sie bei sich. In Roozendaal füllen noch mindestens 6000 Flüchtlinge Plätze und Straßen. Sie liegen in Gruvven auf dem nackten Boden. Vor Przemysl, der am Sanfluß gelegenen österreichischen Festung, die sich an das Karpathengebirge lehnt, haben dis Russen schwere Verluste erlitten. Gleichzeitig mit der Bekanntgabe der Belagerung der stärksten österreichischen Festung durch die Russen teilt der Stellvertreter des österreichischen General stabs, Generalmajor v. Hoefer, mit, daß die Verteidigung der Festung von der kampfbegeisterlen Besatzung mit größter Tätigkeit und Umsicht geführt wird. ' Mehrere Ausfälle drängten die Belagerungsarmee zurück und brachten unserem Verbündeten zahlreiche Gefangene ein. Alle Angriffe der Russen aber brechen unter furchtbaren Verlusten im Feuer der schweren österreichischen Festungsartillerie zusammen. Die galizische Festung Przemysl, sür deren Erkundung die Russen schon Millionen an Spione aller Nationalitäten zahlten, ist die bedeutendste und stärkste aller österreichischen Festungen und schon infolge ihrer natürlichen Lage ein starkes Bollwerk. Da die Russen über Geschütze von der Wirkung unserer 42,5 Zentimeter-Mörser nicht verfügen, die Österreicher aber in ihren Motorbatterien ein sehr wirkungs volles Geschütz besitzen, so ist es ganz ausgeschlossen, daß die Belagerer vor Przemysl Glück haben werden. Bei der erfolgreichen Verteidigung und der offensiven Tätigkeit der Besatzung ist vielmehr mit Sicherheit vorauszusetzsn, daß die Russen weitere schwere Verluste erleiden und schließlich die Belagerung aufgebsn werden. Da aber an der Weichsel Schulter an Schulter mit den öster reichischen auch deutsche Truppen erfolgreich operieren, so ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, vielmehr recht nahe liegend, daß die gesamte russische Streitmacht vor Przemysl abgeschnitten und entweder aufgerieben oder gefangen ge nommen wird. — Aus Ungarn sind die letzten geschlossenen feindlichen Kadres Herausgetrieben worden, kleine ver sprengte Abteilungen, die sich noch im Lande befinden, werden vernichtet oder gefangen genommen werden. Dis Niederlagsu dsr Ruffen beschränken sich nicht auf Galizien, sondern werden auch in Russisch-Polen und östlich von Suwalki zuin Ereignis. Die Njemen-Armee, die nach ihrer Neuformierung aus der Linie Kowno-Grodno vormarschiert war und einen Angriff auf das von uns be setzte Gouvernement Suwalki unternahm, wurde unter konnten sie in aller Welt da wollen? Jenseits der Höhe jag ein Tal, so abgelegen, so verborgen, wie eines in der Welt; wer da wohnte, der konnte sich einbilden, er ein siedle auf einer noch unentdeckten Insel, in Amerika, oder in Afrika oder Asien; es wäre Keiner gekommen, ihm deutlich zu machen, daß er im alten Spessartwalde sitze, und nur eine kleine Stunde zu gehen habe, um an die Heerstraße von Würzburg nach Frankfurt und dann auf dieser zu richtig getauften Chrisiemnenschen zu gelangen. Freilich, ein altes Kastell lag in dem Tale, rechts auf einem Bergvorsprung, durch eine kurze Allee aus halber Berghöhe ging man darauf zu, rechts ab, wenn man ins Tal niederstieg; aber das alte Kastell war ja seit Jahren von der Herrschaft verlassen; wo die lebte und wie sie hieß, wußte Margarthe gar nicht und es wohnte nur ein alter närrischer Kauz, ein pensionierter Leutnant des Kontingents des fränkischen Ritter-Kantons zur Reichs armee, darauf als Verwalter oder Schösser, wie er auch ge nannt wurde und seine Knechte und Mägde, sonst Nie mand. Zu dem als Sonderling verschrieenen alten Schösser konnte doch die Nonne nicht wollen! Das waren die Gedanken, die Fragen, die Verwun derungen, mit denen Muhme Margarethe nicht fertig zu werden vermochte, als sie endlich in das Haus zurückging und sich in dem ersten Raume, der als Hausflur, Küche und Wohnzimmer diente, an bas Heerdfeuer setzte, nm, die Hände im Schooß, murmend in die Holzflamme zu sehen, über der ein brodelnder Topf hing. Enthielt der brodelnde Topf Herrn Schildbachs Abend essen, so war dieser ein Mann von großer Anspruchslosig keit; Margarethe verwandte sehr wenig Aufmerksamkeit auf das, was sie braute. Freilich Dank hätte sie keines falls geerntet, wenn sie auch mehr Fleiß und Würze auf den Hasenpfeffer verwendet. Der Förster Schildbach trat nach mehr als einer Stunde sehr rasch, fast stürmisch und aufgeregt ein. Er stellte die Büchse in die Ecke und warf schilleren Verlusten zurückgeschlagen. Nachdem Vorher der feindliche linke Flügel bei Augustow zurückgeworfen war, wobei 3000 Gefangene gemacht wurden, kam der feindliche Vormarsch zum Stehen; die deutschen Truppen unter der genialen Leitung des Generalobersten v. Hindenburg gingen zur Offensive über. Dank des jüngsten Erfolges unseres großen Strategen wurde, wie der militärische Mitarbeiter der „Voss. Ztg." heroorhebt, der feindliche Angriff im ganzen Gouvernement Suwalki, also auch auf dem weiter nördlich stehenden rechten russischen Flügel, zurückgeworfen, wobei die Russen außer den Toten und Verwundeten 2700 Ge fangene und S Maschinengewehre verloren. In Russisch- Polen kämpften unsere mit den Österreichern vereinigten Truppen siegreich bei Opatow, Sandomir und westlich von Iwangorod. Bei letzterem Orte gerieten 4800 Russen in Gefangenschaft. Aus der großen Zahl der Gefangenen erhellt die geringe Widerstandskraft der Russen. Gegen diese befinden sich die Truppen der Verbündeten tn breiter Front auf die Weichsel zu im Vormarsch. Iwan gorod ist eine an der Weichsel gelegene und durch acht Außenforts verstärkte Festung. Von diesen die Festung in einem Umkreis von 20 Kilometern umgebenden Forts sind die beiden im Südwesten vorgelagerten modern ausgebaut und ausgerüstet. o. Vermischte Nachrichten. Beriust eines alten Torpedoobootes. Während des Vorpostendienstes in der Nordsee ging unser Torpedoboot „S 116" durch den Torpedoschuß eines englischen Untersee bootes verloren. Fast die gesamte Besatzung konnte gerettet werden. — So bedauerlich der Verlust jedes deutschen Kriegsfahrzeuges ist, der des „S 116" läßt sich ertragen, da die Besatzung gerettet werden konnte. „S 116" war ein altes Boot aus dem Jahre 1902, also nach den gesetzlichen Bestimmungen bereits ersatzpflichtig, da die Lebensdauer eines unserer Torpedoboote auf zwölf Jahre bemessen ist. „S 116" hatte eine Besatzung von etwa sechzig Mann, 420 To. Wasserverdrängung und eine Geschwindigkeit von 26 Seemeilen. Nach Angaben der englischen Admiralität war das feindliche Unterseeboot das Boot „E 9", dasselbe, das den Kleinen ungeschützten Kreuzer „Hela" zum Sinken brachte. „Meine Herren, ich keile Ihnen mik, daß Sie kok sind!" Mit diesen Worten empfing dieser Tage der brasi lianische Gesandte in Berlin seine dort lebenden Lands leute, die er zu sich bestellt hatte. Die Brasilianer, meistens Beamte größerer industrieller Firmen in Berlin, waren über diese sonderbare Anrede nicht wenig erstaunt, ober der Ge sandte erklärte ihnen lachend, daß er aus brasilianischen Zeitungen die Nachricht entnommen habe, es seien in Berlin 30 bork lebende Brasilianer erschossen worden! Er forderte sie auf, sofort die Kunde in ihr Heimatland zu schicken, daß sie sich im Gegenteil wohl und munter befänden. Man sieht daraus, zu welchen infamen Mitteln die englischen Stimmungsmacher greifen! Svldakenhumor! Ein Feldpostbrief eines im Westen kämpsenden Kriegers lautet laut „Tag" etwa folgender maßen: Wir haben schon schöne Tänze vor uns gehabt, tn H. flogen die Dinger, daß wir dachten, der gute Petrus will uns schon haben, aber der gute Herrgott sagte: Nein, der toll erst «och seins Zigaretten rauchen! Hier, wo ich jetzt den Brief schreibe, kämpsen wir schon acht Tage, es ist der richtige Maskenball, bald haben wir Franzosen, bald Engländer, bald Schwarze vor uns. Seid alle herzlich gegrüßt. Schluß der heutigen Vorstellung. Franz. Fünftausend Deutsche ans Neuseeland kriegs- gefangen. Nach Meldungen der Kopenhagener Blätter aus London berichtet ein auS Auckland gekommener Dampfer, daß fünftausend Deutsche, die in Neuseeland an sässig waren, zu Kriegsgefangenen gemacht wurden und auf einer Insel gefangen gehalten werden. Ihre Wächter sind die Haifische, van denen die umliegenden Gewässer wimmeln. Die ersten Folgen! Unsere Feinde haben sich den Erfolg ihres Lügenfeldzuges anders gedacht. Im Amerika, wo die englischen Anstrengungen, die öffentliche Meinung zu vergiften, besonders nachhaltig waren, ist bereits, so schreibt der „Tgl. Rösch." zufolge ein Deutscher aus War- rengion, ein gewaltiger Amschwung der Stimmung, die zuerst nur für England und Konsorten war, eingetreten. Seitdem man einaeieken Kat. dak alle Sieae und deutschen die Waidtasche von sich, oyne vorauf zu acyien, wüym f» siel, dann ging er in das Hmterzimmrr, wo das Bett des Kleinen stand, und drückte einen Kuß aus seine Stirn« daß das Kind sich erschrocken in seinem Schlummer um drehte. Er ging zurück und schritt in der Küche mit er regten Schritten auf und ab. Auf die alte Haushälterin achtete er anscheinend gar nicht, die inzwischen den Tisch gedeckt, eine dampfende Schüssel, Brod, ein Glas und elnr Flasche Wein darauf gestellt hatte. Selbst als diese sich wieder an ihr Spinnrad setzte und ihn mit verwunderten Blicken von der Seite betrachtete, hielt er in seiner Wan derung noch nicht inne. „Ich soll Euch sagen, der Sepp sei dagewesen, um Euch eine Nachricht, die er mir nicht mitteilen Könne zu brin gen habe, das Weitere würdet Ihr vom Gevatter Wölsle, dem Müller, erfahren . . . Die Franzosen seien geschlagen/ sagte endlich die alte Frau, die dieses seltsame Benehmen des Försters nicht länger mehr mit ansehen konnte. „Ich weiß, was der Sepp wollte," antwortete der För ster zerstreut. „Auch daß die Franzosen geschlagen sind?" „Auch das, auch das!" „Nun, wenn Ihr Euch nichts mehr daraus macht — mir kann's auch gleich sein." Der Förster antwortete nicht. „Wollt Ihr nicht essen heute?" „Gewiß, gewiß!" Trotz dieser Versicherung setzte der Förster feine Wsn» derung fort. Margarethe verfolgte ihn mit immer ängstlich«« Blicken. Nach einer Weile begegnete znjälliF de« Wilsters Bück den ihm gespannt solgenden der alten Margarethe. Nirn blieb er endlich vor dieser stehen «ch Än pW- iiches, heiteres Lächeln glitt über die schönem avsdrurk»rvol len Züge des hochgewachsenen jungen Wann«
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