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Meine Notizen. — Das Schwurgericht itt A u g s- burg verurteilte nach fünftägiger Verhandlung den Bankier Schallhorn aus Mindelheim wegen betrügerischen Bankerotts und Depotunterschlagung zu 8 Jahren Zuchthaus. Der Staatsanwalt hatte nur 7 Jahre beantragt. Der Fall Schall horn ist der größte und gewissenloseste der Allgäuer Bank krache, als deren letzter zur Verhandlung kam. Die Passiven betrugen 1700 000 Mark. Auf die Gläubiger kommt eine Quote von 3 Prozent. — Als der Straßenwärter W. Ziller aus Mulda bei Freiberg mit Beschneiden eines Baumes be schäftigt war, brach ein Ast ab. Ziller fiel zur Erde und erlitt einen schweren Schädelbruch. Er dürfte kaum mit dem Leben davonkommen. — Ein Schadenfeuer zer störte das Scheunengebäude der früheren Ullrichschen Ziegelei in Roßwein, wobei für über 6000 Mk. Getreide mit verbrannt ist. — In der Nacht versuchte der 20 Jahre alte Maler gehilfe Willibald Goldmann aus Berlin seine Geliebte, die 21 Jahre alte Näherin Else Weber, zu ermorden. Auf dem Poetenweg in Meißen wollte er das Mädchen, das sich in gesegneten Umständen befindet, erdrosseln. Der Täter ist verhaftet worden. — Der Kutscher eines beladenen Möbel wagens, der von Ebersbach kam, geriet in Löbau unter die Räder seines Wagens. Seine Verletzungen waren so schwer, daß der Tod sofort eingetreten ist. — Selbstmord auf den Eisenbahnschienen verübte ein 17 jähriger Tischlerlehrling aus Nassau, der einer ihm peinlichen Situation aus dem Wege gehen wollte. — Freitag vormittag 11,23 Uhr sind die in Leipzig weilenden unverdächtigen und nicht wehrpflichtigen Russen, darunter besonders viele Frauen und Kinder, auf dem Haupt bahnhofe mittels Sonderzuges nach Saßnitz in Rügen abgereist, von wo sie nach Trelleborg in Schweden und von da weiter nach Rußland befördert werden. Der Zug hatte eine stattliche Länge und führte ungefähr 500 Fahrgäste, darunter die Mehrzahl jüdischer Abstammung, von Leipzig fort. Zum Geleit war den Abreisenden ein Oberwachtmeister der politischen Polizei beigegeben, der sie bis Saßnitz oder Trelleborg begleiten wird. Opferwillig hatten die wohlhabenden Zuainsassen die Aermeren mit dem erforderlichen Reisegeld versehen. — Ein weiterer Gefangenentransport von 250 französischen Kriegsgefangenen, unter denen sich nur 39 gefangene Soldaten befanden, traf auf dem oberen Bahn Hofe in Reichenbach i, V. ein. Es machte den Anschein, als ob die gefangenen Soldaten sich schämten, mit ihren wenig Ver trauen erweckenden Landsleuten zusammen transportiert zu werden; denn es ließ sich keiner von ihnen sehen. — Durch die jetzt in Deutschland eingetroffene chinesische Post wird bekannt, daß England schon vor Kriegsausbruch in Ostasien gerüstet hat. -— Ein in Gotha verstorbener französischer Offizier vermachte, der „Friedrichsrodaer Zeitung" zufolge, sein gesamtes beträchtliches Vermögen dem Roten Kreuz mit der Begründung, daß Frankreich uugerechtfertigterweiseDeutsch land den Krieg erklärt habe. — Die „Times" schreibt in einer Besprechung des Buches von William Dawson über die Entwicklung des modernen Deutschlands: Es wird jetzt viel von der Gelegenheit gesprochen, die der Krieg bietet, um sich des deutschen Handels, der deutschen Absatzgebiete zu bemächtigen. Viel ist hierbei törichtes Geschwätz. Die Handelsbeziehungen, deren wir uns dank unserer Flotte bemächtigen, können nicht lauge in unseren Händen bleiben. Wenn der normale Zu stand wieder eintritt, wie soll dann das dabei sestgelegte Kapital wieder herauskommen? Deutschland hat sich seinen Handel ehrlich durch die Kenntnis, Intelligenz und Fleiß und die Anpassungsfähigkeit seiner Kaufleute und Ingenieure gesichert. Nur durch die gleichen Eigenschaften können wir die Absatzgebiete uns erobern und dauernd erhalten. Die Times empfiehlt schließlich den englischen Industriellen das Studium des Buches und die Nachahmung deutscher Ge- schästsmethoden. — Der „Matin" vom 1. Oktober bringt einen Leitar tikel zum Verständnis der Schlacht an der Marne mit dem Querdurchschnitt eines deutschen Schützengrabens und schreibt: Betrachtet genau dieses Bild, und ihr werdet ver stehen, warum die Schlacht an der Marne so lange dauerte und die Schlacht an der Aisne noch dauert. So sehen die deutschen Gräben aus. Die Infanterie richtet sich in richtigen kleinen Festungen ein, geschützt vor dem Gesehenwerden und vor den Kugeln. Das Regenwasser fließt in einen Hinteren Abflußgraben ab. Die Leute können sitzen und schlafen. Weder unsere Artillerie noch Infanterie kann die so einge grabenen Deutschen sehen. Die Granaten sind nur wirksam, wenn sie genau in den Graben fallen. Hier wird der Angriff zur Jagd. Die Gefahr wächst überall aus dem Boden heraus. Bevor man den Feind besiegt, muß man ihn ausgraben. Vedenkl ferner, daß die deutsche Artillerie eben solche befestigte Stel lungen hat, daß sie von Drahtverhauen umgeben ist und daß zwischen den Geschützen Maschinengewehre auf unsere Stürmer lauern, daß hinter den Feldgeschützen schwere Ar tillerie steht, deren große Tragweite jeden Rückzug mit einer Feuermauer deckt. Denkt an alles, und ihr werdet ermessen können, was es für Anstrengungen kostet, eine Armee, die so Fuß gefaßt hat, aus ihren Stellungen zu vertreiben. — Die Darlegungen des „Matin" klingen recht wenig zuversichtlich. Durch Aushang veröffentlicht. — Zur Entscheidung im Osten schreibt die Temps, man stehe am Vorabend wichtiger Dinge. Polen solle der Platz der größten Schlacht des Krieges werden. Die Russen würden aber versuchen, diese Kollision zu vermeiden. — Das „B. T." meldet, die belgische Regierung entferne den größten Teil der Antwerpener Bevölkerung, etwa 20 000 Familien, aus der Stadt. Die Mehr zahl der Leute wird uach Holland gebracht. — Der ägyptische Minister weigert sich, die Maßnahmen des englischen Kommandanten auzuerkennen. — Wehe dir Serbien! Der bulgarische Ge sandte hat nach der „Tägl. R." Serbien eine Note überreicht, den Zuständen in Mazedonien schleunigst ein Ende zu machen, widrigenfalls Bulgarien eigene Maßnahmen treffe. — Bulgarien unterrichtete Rußland, es könne seinem Ersuchen, die Durchfahrt von Kriegsmaterial von Rußland nachSerbien zugestatten, nicht Nachkommen. — Ein en glisch er Dampfer gesunken? „Italic" meldet aus London: Die Admiralität gibt amtlich bekannt, daß die „Australia", ein der australischen Kriegs flotte angehöriger Panzerkreuzer, aus uubekanuten Grün den gesunken ist. „Australia" hatte 19 500 Tonnen Wasser verdrängung, eine Geschwindigkeit von 26,9 Knoten und Maschinen mit 45000 Pferdekr. 1911 ging er vom Stapel. — Der „Manchester Guardian" bemerkt beiläufig, daß das Heer der Verbündeten in Nordfrankreich englische Schiffskauonen mit sich führt. — Ein aus Belgien heimgekehrter Norweger berichtet in der „Annonce Tidende" in Bergen über den Eindruck, den die deutschen 42-Z en ti m e ter-Mörs er machen. Er hat in einer Stadt nahe Antwerpen gewohnt, die von den Deutschen besetzt war. Unter der deutschen Artillerie, die gegen Antwerpen aufgestellt sei, befanden sich auf den Höhen mehrere 42-Zentimeter-Mörser. Es war verboten, näher als bis auf einen Kilometer Entfernung heranzutreten. Die ganze Stadt bebte, wenn die Mörser ihre mächtigen Geschosse in Abständen von einer halben Stunde abfeuerten. Es war wie der Ausbruch eiues Vulkans. — Seit Anfang Oktober hat die deutsche Po st- verwaltung den in Brüssel seit 6 Wochen unterbrochenen Postverkehr wieder eingerichtet. Es werden offene Briefe nach und von Deutschland mit Auslandsporto befördert. In Brüssel müssen die Briefe im Postamt abgeholt werden, da die belgischen Briefträger den Dienst verweigerten. 1^VoknunZ ist zu vermiete n. Höhenstr. 29 R. Schölle Alchlllmg sofort oder später zu beziehen- Klügel, Lübau. WQtvriuriN (Stube, zwei Kammern) zu vermieten. A. Klöber, Lindenstraße. kliM^VoknunZ für sofort oder später zu vermieten. 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