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schwerlich unbemerkt geblieben wäre, und da überdies oie Geldknappheit der französischen Staatskassen bekannt ge- worden ist, so darf man wohl annehmen, daß nur ein ver hältnismäßig geringer Teil des Metallschatzes ins Ausland abgewandert, der Löwenteil aber in Frankreich zur Veraus gabung gelangt ist. Die Tochter des Reichskanzlers als Kranken schwesler. Unter den Frauen und Mädchen, die bet Aus bruch des Krieges sich in den Dienst des Vaterlandes stellten, ist laut „Tägl. Rundsch." auch Fräulein v. Bethmann Hollweg, die Tochter unseres Reichskanzlers. Fräulein Isa von Bethmann Hollweg, die einzige Tochter des Reichs kanzlers und seiner im Mai d. I. verstorbenen Gemahlin, vollendet im Dezember das 20. Lebensjahr. Während ihr Vater im Haupiquarlter des Kaisers weilt, hilft Fräulein von Bethmann Hollweg im Krankenhaus Bethanien bei Stendal bei der Pflege der Verwundeten, nachdem sie die oorgeschriebene Prüfung abgelegt hat. Unter den Kranken schwestern dieses Krankenhauses ist auch noch eine Herzogin von Schleswig-Holstein. Von den beiden Söhnen des Kanzlers hat der im 25. Lebensjahre stehende ältere Sohn Friedrich den Hörsaal der Universität sicherlich mit dem Waffenplatz vertauscht, der jüngere Sohn Felix steht erst im 17. Lebensjahre und besucht noch das Gymnasium. Deutsche Vermattung in Ezcnstochau. Wie in dem russischen Gouvernement Suwalkt so wurde auch in Czen- stochau, der bekannten Stadt Russisch-Polens, die deutsche Verwaltung eingerichtet. Der bisherige Landrat von Filehne, Dr. v. Kries, der dem preußischen Abgeordnetenhause ange- bört, erließ eine amtliche Bekanntmachung, wonach er im Auftrage des stellvertretenden Generalkommandos die Ver waltung des Kreises Czenstochau übernommen hat. Im karpathengebie», namentlich in den Pässen beS südöstlichen Teiles des Gebirges, fanden weitere Scharmützel mit russischen Truppenabieilungen statt. Da unsere Ver bündeten inzwischen Verstärkungen erhalten hatten, sowurben die Russen überall zur Grenze zurückgedrängt. Sollte ein größerer und systematischer Angriff der Russen beabsichtigt sein, so würde ein entsprechender Teil des Operationsheeres in das südöstliche Karpathengebiet vorrücken und dort die feindlichen Eindringlinge das Lausen lehren. Die Verleihung des Pour le merile an den 22jährigen Leutnant Otto v. d. Linde hat folgende Vorge schichte: Mit nur vier Mann marschierte dieser junge Held auf das noch völlig unbeschossene, zum Fortgürtel von Namur gehörige Fort Mabonne, und forderte den Kom mandanten auf, sofort die Zugbrücke herunterzulassen, widrigenfalls das im Walde aufgestellte Regiment und deutsche Artillerie sofort zu schießen anfangen würden. Er trat so sicher auf, datz die ganze Forlbesahung bestürzt die Wassen ablieserle. Jeder Belgier, voran der Kom mandant, mußte an den deutschen Ossizier herantreten und sich die Taschen untersuchen lassen. Als dann aber nur die paar Leute vom Zuge des Leutnants in das Fort ein marschierten, machten die Belgier lange Gesichter, aber nun war es zu spät. Der tapfere Offizier eroberte so ohne Schutz 4 schwere 21-Zcntimekrr-Kanonen, eine An zahl kleinerer Kaliber, über 100 Gewehre und Pistolen, 500 Granaken und mehrere kaufend Gewehr- palronent Befestigung der Städte um Paris. Der Befehls haber der Pariser Besatzungstruppen hat unter dem Beifall des Generalissimus Joffre einen Plan entworfen, nach dem die in der Rähe von Paris gelegenen Städte jetzt mit Laufgräben versehen werden, Verschanzungen und Geschütze erholten sotten, damit im Falle eines erneuten Vormarsches der Deutschen auf Paris diese Städte erst einigen Widerstand leisten können. In den von dieser Maß regel betroffenen Städten herrscht natürlich die größte Be stürzung, die Einwohner bereiten sich auf die Flucht vor, die Kunstschätze werden in Eile in Sicherheit gebracht und in Paris gehen infolge dieser Vorkehrungen die wildesten Ge rüchte um. Wenn sich die französische Heeresverwaltung zu ihrer Anordnung verstand, obwohl sie deren Wirkung voraus sah, so zeigt das wieder, wie schwere Schläge für Frankreich die dortigen leitenden militärischen Kreise von den nächsten Kriegsereignissen erwarten. Deutsche verwundete in Algier. Nach Meldungen holländischer Blätter aus Bordeaux sind dort laut „Franks. Ztg." deutsche Verwundete angekommen, die nach Algier geschickt werden sollen. Da auch im 70er Kriege ein Teil Vsr Laokrüsbsr. Kriminal-Roman von R. Pyke. 27 „Nun versteh' ich Dich, Bob: in diesem Licht gesehen, erscheint auch mir manches verdächtig — warum schrieb er die Adresse nicht selbst?" „Das einzige Mittel, über den Mann irgend etwas zu erfahren ist, daß wir Mrs. Kennet bitten, heraufzu- Ich werde nach ihr klingeln." Nach einer Weile trat Mrs. Kennet ein und nahm, auf die freundliche Aufforderung, ihnen ein wenig Gesell schaft zu leisten, wenn sie Zeit hätte, Platz. „Sagen Ssb offen Mrs. Kennet, was halten Sie von Ihrem neuen Mieter. Wissen Sie irgend etwas Näheres über ihn." „Nein, er erzählte mir nur, daß er in London fremd sei, mir keine Empfehlung zeigen könne und gern so lange hier wohnen bliebe, bis er ein ihm zusagendes Haus zum Kauf gesunde hätte. Seine Sachen waren anständig, und er bezahlte für eine Woche voraus. Nach allem erschien er mir ein „Herr", — jetzt schien Sie nicht mehr ganz dieser Ansicht zu sein — „sodaß kein Grund vorhanden war, ihn abzuweisen. Seine Frau ist im Norden bei Freunden und sollte eigentlich erst in einigen Tagen ein treffen, kommt aber heute Abend schon." „Heute Abend?" „Ja, und ich werde froh sein, wenn sie glücklich hier ist, denn ich fürchte, er ist ernstlich krank. Das fehlte mir gerade noch I Nichts kann man ihm recht machen — er rührt die Speisen kaum an, sitzt nur auf einen Fleck, stöhnt und seufzt immerzu — manchmal dachte ich schon, er wäre nicht ganz zurechnungsfähig." „Was fehlt ihm denn?" „Er sagt nichts! Er behauptet, die Ursache seines Lei- Zens W.ein kleiner Fall; Wen Doktor will er nicht haben. Lee gefaitgenen Deutschen nach Nordafrika gemacht wurde, so ist es nicht umvahr>cheiniich, daß dieselbe Maßregel auch jetzt getroffen wird. Wenn unsere Landsleute in Algier gut verpflegt und behandelt werden und man von der Ver schiffung Schwerverletzter absieht, so ist gegen einen der artigen Schritt wenig einzuwenden. Die Verpflegungssrage und die Ungewißheit, in welchem Teile Frankreichs die Verwundeten sicher aufbewahrt werden können, dürfen als Grund ausreichen. Die Verpflegung der Kriegsgefangenen geschieht nur nach Maßgabe des für sie ausgeworfenen Verpflegungs satzes von 60 Pfennig pro Kopf und Tag. Es ist klar, daß von dieser Summe keine Delikatessen für die Gefangenen geliefert werden können, und die übertriebenen Befürchtungen nach dieser Richtung hin fallen vollkommen in sich zusammen. Besondere Vergünstigungen, wie Tee, Kakao, Butter, er halten nur die Kranken und Verwundeten. Um die Kosten für den Unterhalt der vielen Kriegsgefangenen zu decken, werden diese zu nützlichen Arbeiten herangezogen. Die Be hauptungen, daß für sie Tennis- und Golfplätze angelegt worden sind, sind natürlich grundlos. Aeber die Schiacht zwischen Ehalons und Maas erzählt den „L. N. N." ein Mitkämpfer furchtbare Einzel heiten. Die deutschen Geschütze wurden mit einem wahn sinnigen Granatenhagel überschüttet. Das dritte Geschütz erhielt plötzlich einen Volltreffer, der Führer flog als form lose Masse über einen Apfelbaum hinweg. Der Richtkano nier, dem beide Beine fort und der Leib aufgerissen waren, zog feinen Revolver hervor und schätz sich mit dem Ruf „Lebt wohl, Kameraden l" eine kugel in den Kops. Ein Kanonier, der seinen Arm durch den Schutz schild gesteckt hatte, zog ihn mit einem Schrei zurück, er war völlig zerschmettert worden. Eine Granate riß einem Richt kanonier den Kops herunter, er blieb noch minutenlang an der Kanone gelehnt stehen und hatte die Hände am Rad festgekrallt. Mannschaften, die entsetzlich verstümmelt vorbeigetragen wurden, lachten laut und feuerten ihre kämpfenden Brüder an. Erst als schwere Artillerie kam, konnten die vollkommen erschöpften Reste aus dem Feuer gezogen werden. Kein Offiziermangel. Während die Engländer nach dem Verlust von 1100 Offizieren mit ihrem Offiziersmaterial zur Ausbildung der von Frankreich dringend verlangten Truppen Matthäi am letzten sind, brauchen wir um den Offiziersersatz keine Sorge zu tragen. Lücken, die naturgemäß auch bei unS entstehen, können sofort wieder auSaefüllt werden. Wir haben so zahlreiche in den Offiziersdienst etn- gewethte Militärpersonen in der Linie wie in der Reserve, daß für jeden kampfunfähig gewordenen Leutnant sofort ein Ersatzmann zur Stelle ist, nachdem durch kaiserliche Kabinetts« ordre an die Stelle des im Frieden üblichen umständlichen Verfahrens ein entsprechend schnelles Verfahren für die Offi zierswahl getreten ist. Englands wlrlschaflllcher Schaden aus dem Kriege ist größer als der Deutschlands, so sehr man auch m Lonoon oas Gegenteil erwartete. Der deutsche Export ging während des ersten Kriegsmonais laut „Franks. Ztg." um 345 Millionen Mark zurück, der Englands dagegen um 407 Millionen Mark oder 45,1 Prozent. Obwohl bei uns durch den Krieg nichts so sehr leidet als unsere Aus fuhr, hat sie doch nicht den Schaden genommen als die des meerbeherrschenden Albion. Zur wirtschaftlichen Abwehr gegen England, daS eine ganze Reihe von Maßnahmen zur wirtschaftlichen Be kämpfung Deutschlands ausklügelte, machte der Verband sächsischer Industrieller mobil, indem er in einer Eingabe an den Bundesrat um die Ergreifung von Gegenmaßnahmen ersuchte. In der Aufhebung von Patentrechten, durch die man das eigene Land unter Umständen ebenso schädigen kann wie den feindlichen Auslandsstaat, will man England nicht folgen. I» der Wahl seiner Mittel ist der Kanzler unbeschränkt, da England keine Bestimmungen der inter nationalen Verträge und des Völkerrechts achtet. Als nächstliegende und wichtigste Vergeltungsmaßnahme wird empfohlen, daß die Nechtsoersolgung Ler Ansprüche von Engländern gegen Reichsdeutsche während der Dauer des Krieges mit England vor deutschen Gerichten versagt wird keine Allkarlen. In einem Feldpostbriefe, den die „Köln. Ztg." veröffentlicht, bittet der Schreiber, doch keine Ulkpostkarten an die Leute im Felde zu schicken. Denen steht jetzt der Sinn nicht nach teilweise recht saden Witzen. Das haben viele, wenn die Post des Nachts verteilt wird. es kann immer Nur in der Nacht geschehen, nachdrücklich gewünscht. Man soll einfache Postkarten oder Briefe ver wenden und die Groschen, die für die Ulkkarten ausgegeben werden, für Liebesgaben verwerten. Die Kruste Hütt wärmt schreibt ein als Leutnant in den Kampf gezogener Schriftsteller in einem Feldpostbrief, es wäre also eine Dummheit, wenn man sich waschen würde. Mein ganzer Reichtum ist augenblicklich nur meine zerrissene Uniform, die ich anhabe, dazu die Stiefel, die ich an den Beinen habe und die seit Tagen vom Regenwaffer triefen. Der Bauch ist weg und wird bald 'ne Dave bekommen. Ich fühle mich aber gesünder als je, obwohl ich seit vielen Tagen im nassen Schützengraben liege. In Sachen der Höchstpreise für Getreide und Mehl fand im Handelsministerium zu Berlin eine Besprechung mit Sachverständigen aus dem ganzen Reiche statt. Man war sich einig, daß ohne vielseitige Schädigungen der Inter essen in den verschiedenen Landesdistrikten Getreidehöchst preise nicht ohne weiteres festgestellt werden können. Es sollen daher zunächst für Mehl und Getreide Höchstpreise für den Großhandel festgesetzt, Beschlüsse hierüber jedoch erst nach Anhörung der Müller gefaßt werden. Als wich tigste Maßnahme wurde ein Verbot der Verfütterung von Brotgetreide im Reiche bezeichnet. England ist schutzlos den Zeppelinen gegenüber. Das ist die Meinung eines hervorragenden belgischen Aviatikers, der zur Instruktion der Londoner Militär- behörden eigens von Antwerpen nach London gekommen war. Er sagt, gegen Zeppeline gäbe es kein sicheres Ad- wehrmittel, es wären furchtbar bewaffnete Luftschiffe. Sie könnten mit Leichtigkeit 700-800 Kilometer zurücklegen, hätten 80 Mann Besatzung an Bord und in den Gondeln sowie oben auf dem Ballon 4 sehr starke Maschinenge wehre, die jedes verfolgende Flugzeug mit Leichtigkeit herunterholen könnten. Es sei in Antwerpen bekannt, daß bereits eine Anzahl Zeppeline nach Belgien geschafft seien, nm einen Aeppeiinangriff auf London aus- zusühren. Vie Lage im Orient spitzl sich zu. Man kann fast sagen, so schreibt die „Kreuz-Ztg.", daß die Türkei sich be reits im Kriegszustände mit den Staaten des Dreiverbandes befindet, nachdem die Dardanellen durch Minen für jeden Schiffsverkehr gesperrt worden sind. Diese Maßnahme ist die Antwort der Türkei auf die Erklärung des vor den Dardanellen liegenden englischen Geschwaders, jedes türkische Schiff wie ein feindliches behandeln zu wollen. Dieser Zu stand, wenn man ihn noch als einen solchen zwischen Krieg und Frieden bezeichnen will, steht dem Kriege jedenfalls näher als dem Frieden. Französische Inschriften. Der Militärpolizeimetster von Metz teilt laut „Disch. Tagesztg." mit, daß betFirmen- und Geschäftsaufschriften der französische Text zu entfernen ist, wenn dieser nicht in kleinerer Schrift wie der deutsche Text geschrieben und der deutsche Text an erster Stelle an gebracht ist. Englische Inschriften oder Bezeichnungen sind überhaupt zu entfernen. Erschütternde Szeneit erleben unsere tapferen Sol daten oft in der Ausübung ihrer anbefohlenen Befehle. So war bei einem Angriff auf CheniereS von der Bevölkerung auf die deutschen Truppen geschossen worben und es erging der Befehl, in das brennende Dorf etnzubringen und Männer und Frauen zur Strafe und Warnung niederzumachen. Als den deutschen Mannschaften dieser Befehl erteilt wurde, ver schwand auf einmal aller derber Humor und laute Munter keit, mit der die tapferen Reihen bisher selbst gegen das verheerendste Saloenfeuer angestürmt waren. ES ging wt« ein tiefer Atemzug durch die Kolonne der schwelgenden Männer. Aber der Befehl war erteilt und da gab es kein Auflehnen. Mit aufgepflanztem Bajonett, die Kugeln im, Lauf, ging eS im Laufschritt auf die Häuser zu, mit zu» / sammengebissenen Zähnen durch die immer noch fallenden Kugeln der Franktireurs hindurch, und dann fing in d«K . Häuserreihen, auf den Hausfluren und Treppen, in den er- brochenen Wohnungen die blutige Arbeit an. Es spielten sich gräßliche und herzzerreißende Szenen ab, und so manche» Auge der harten, todgewohnten Soldaten glänzte feucht. Noch Stunden später erzählte einer ganz erschüttert, daß er eine Frau, die daS Gewehr auf ihn angelegt hatte, nieder- geschossen habe, daß er das Bild aber nicht vergessen könne, denn jene Frau habe eine täuschende Ähnlichkeit mst seiner eigenen Ggttin gehabt l er meint, es wirde schon so vorübergehen, aber ich glaube, wenn es so weiter geht, dauert es nicht mehr lange mit ihm." „Du meine Güte! Was ich sagen wollte — wir — d. h. mein Freund und ich — Maud sagte von einer Adresse, die sie geschrieben — wir wunderten uns — kann er nicht allein schreiben?" „Das ist wahrscheinlich wieder so eine seiner Wunder lichkeiten." Ungeduldig sagte Bob: „Kann er überhaupt nicht schrei ben, hat er eine verletzte Hand?" „Wenn er will, kann er es sehr gut, denn er hat so gar gestern, am Sonntag, fast nichts anderes getan als geschrieben." Plötzlich hörte man einen Wagen vorfahren. Bob, der gerade am Fenster stand, sah hinaus und sagte: „Mrs. Kennet, da klingelt eine Dame." „Das wird Mrs. Brandt sein!" Mit diesen Worten entfemte sich die Wirtin. Die beiden jungen Leute gingen, von Neugier geplagt, auf den Flur hinaus, um die Dame und deren Begrü ßung mit Mrs. Kennet zu sehen. „Wohnt Mr. Brand hier?" fragte die Angekommene eilig. »Ja," sagte Mrs. Kennet in dem entgegenkommensten Tone, der ihr zu Gebote stand. »Er erwartet mich, bitte zeigen sie mir sein Zimmer." „Bitte schön," und sie klopfte an das von Mr. Brand bewohnte Zimmer. Die Tür öffnete sich nur ein wenig, Mrs. Brand eilte hinein und schloß sie sofort hinter sich, ehe Mrs. Kennet noch ihre weiteren gutgemeinten Vorschläge anbieten konnte. „Das ist doch zu arg: das läßt sich eine arme, allein stehende Frau gefallen! Es ist ein hartes Loos, sich für fremde Leute zu plagen, sein bestes zu tun und nicht ein mal ein freundliches oder wenigstens anerkzyWndes Wort dafür zu erhalten," sagte Mrs. Kennet und suhr mehrmals mit dem Zipfel ihrer Schürze über die feuchten Augen. Charlie tröstete sie, so gut er es vermochte: „Regen Sie sich nicht auf, meine Mrs. Kennet Es grebt doch auch bessere und dankbarere Mieter — sehen Sie auf mrch l Ueberdies schien die Dame in verteufelter Eile, wahrschein lich ist es ein junges Ehepaar, das sich nach seiner ersten Trennung wiederficht" In diesem Augenblick klingelte es wieder, und'zwar ganz leise — als ob die Glocke von zarter Damenhant gezogen würde. Mrs. Kennet, die ihre Fassung wieder« erlangt hatte, ging auf den Flur und rief: „Maud." s „Ja, Mama!" ! „Sieh einmal nach, wer klingelt!" Dann ging sie in das Zimmer zurück, ließ aber dii Tür offen stehen um zu hören, wer es sein könnte. Es wurde indeß so leise gesprochen, daß sie nichts verstand: sie hörte nur die Haustür schließen und Maud die Trepp« Hinaufstürzen. „Mama, unten sind zwei Herren, die Dich sprechen wollen, aber Dich ganz allein!" Ihr Gesicht zeigte einen verstörten Ausdruck. „Von unbekannten Herren lasse ich mich spät Abends nicht sprechen,' wer find sie und was wollen sie?" sagte Mrs. Kennet würdevoll. Sie wollen ihre Ramen nicht nennen und behaupten, Dich in einer sehr wichtigen Angelegenheit allein sprechen zu müssen l" „Nun Hilsts schon nicht: gehe voraus, ich komme nach." -—' , , , , . 19. Nachdem Bent seine Frau hereingelassen, hatte er die Tür sofort hinter ihr verschlossen und ihr ein befehlendes „Still, ganz leise!" zugeflüstert, als sie ihm mit dem Rufe: /L mejn Morge," leidenschastlich um den Hals fiel.