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Memuer Ammer Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes I,SO Mk. Zeitung sm WarmA, Mfkrsdüks, tzlklll- il. GrHIsa. Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Ps-, für aus wärtige Inserenten Id Pf. Reklamen 20 Ps. Annahme von An zeigen sür alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. des heldenmütigen Kommandanten, der erst seit 4 Wochen — Der Korrespondent der „Daily Mail" meldet ans Hur Nab unü fern. Rabena«, den 2. Oktober 1914. Dienst tnt, hat am 4. Septbr. in der Schlacht bei Samboje in Frankreich zwei Maschinengewehre aus feindlichem Feuer geholt, weil die Bedienungsmannschaften teils tot, teils ver wundet war. Für diese hervorragende Tapferkeit wurde er Großes Hauptquartier, 1. Oktober abeuds. Am 30. September wurden die Höhen von Roye und Fresnoy nordöstlich von Noyon den Franzosen entrissen. Südöstlich von St. Mihiel wurden am 1. Oktober A n- griffe von Toul her z u r ü ck g e w i e s e n. Die Fran zosen hatten schwere Vertu ste. Der Angriff ans A ntwerpen schreitet erfolgreich fort. — In Genf eingetrosfenen Pariser Drahtmeldungen wird anerkannt, daß der rechte deutsche Flügel auch am Mittwoch wieder ungeschwächte Stoßkraft zeigte und nord östlich von Compiögne sehr kräftig und zie lbewußt vorging. Die Franzosen liefen Gefahr, einen wichtigen Punkt zu verlieren, doch erhielten sie rechtzeitig Ver stärkung. Die Deutschen erneuerten ihre Bemühungen nach allen Richtungen. Auch in der Umgegend von St. Mihiel wird der Kampf fortgesetzt. — Aus Tokio wird gemeldet, daß die Japaner in den ersten 4 Wochen in den Kämpfen um Tsing tau 312 Tote gehabt uud 9 Flugzeuge verloren wohlverdient. — Das Unterseeboot U 9 ist, wie schon gemeldet, in Wilhelmshaven cingetrossen. Als das verhältnismäßig kleine Boot in den Hafen eiuUef, hatte die tapfere Besatzung mit dem Kvmmaudauten an der Spitze auf dem Oberdeck Auf stellung genommen. Auf dem Wege durch den Hafen wurden viel Aufsehen. Es waren einige hundert Mann gefangene französische Soldaten imAlter von 14 und 15 Iahren, die auf Aufforderung ihrer Schulbehörden hin sich zum akti ven Heer hatten anmelden laßen und in die aktiven Regi menter eingestellt worden waren. Auch in Würzburg pas sierten solch junge Gefangene die Station. — Ein anschauliches Bild über Lyon bringt das Journal. Es beschreibt die äußere Ruhe der Stadt. Aber das bedeutet nicht, fährt es fort, daß unter dieser mächtigen, entschloßenen Ruhe nicht viel tapfer ertragenes Leid sich ver birgt. Es gibt keine Lyoner Familie, die keins ihrer Mit glieder bei dem 14. Armeekorps hat, und dieses hat, wie be kannt, unter schrecklichen Umständen seine Feuertaufe erhalten. Die Blätter strotzen von Erzählungen von Märtyrern, und auf den sonstigen Anzeigenseiten wimmelt es jetzt in ununter brochener Folge, mit ergreifender Eintönigkeit, von Todes anzeigen. Die Trikolore weht an großen Masten in den ge schmückten Straßen, aber auf allen öffentlichen Gebäuden trauert die Rote-Kreuzfahne. Lyon beherbergt 12 000 Ver wundete, über 42 Spitäler verteilt und erwartet deren noch 12 000; dabei liegen noch 25 000 in der Umgegend, alle ebenfalls aus den Gefechten im Elsaß, Lothringen und den Vogesen herübergebracht. Wenn man bedenkt, daß im Ver gleich mit dem Riesen kam Pf, der jetzt schon 3 Wochen laug zwischen Maas und Marne wütet, diese Gefechte kaum mehr als heldenmütige Plänkeleien waren, dann zittert man vor jeder weiteren Berechnung. — Die englische Regierung verbot die Herings- sischerei, wodurch die holländischen, dänischen und norwegi schen Fischer schwer geschädigt werden. Die französ. Regierung beschloß, dem Parlament die Forderung auf Aus gabe nationaler Verteidignngsscheine zn unterbreiten. — Die Serben versuchten an der Save von neuem einzubrechen, wurden aber von den österreichischen Grenzschutztruppen zu rückgeschlagen. — Im russischen Kreise Bcndzin, ein schließlich der Stadt Sosnowice, hat ein preußischer Land rat die Geschäfte der Zivilverwaltung übernommen. — Im Gefangenenlager zu Crossen a. O. versuchten 200 Russen während eines Unwetters auszubrechen, der Versuch mißlang jedoch. — In der Schweiz stellte ein militärischer Sach verständiger fest, daß die bei französischen und englischen Solvaten gefundenen Patronen D nm-Dum-Geschosse seien. — Der englische Dampfer „Monna" mit einer Ladung „ Kopra wurde, einer Depesche aus Sydney zufolge, von den Paris eine Unterredung mit einem Zuaven-Uutervffizier, der Deutschen bei den Marschalls-Inseln erbeutet. — Die auf Berlin und Wien losmarschieren soll. Wer lacht da? dem Fleische war die Zersetzung schon so weit vorgeschritten, daß darin ganze Madenherde mit bloßem Auge und Bakte- rienncster bei mikroskopischer Untersuchung festgestellt wurden. Die Wurst befand sich in schimmligem, verfaultem Zustande und die Därme ebenfalls im Zustande beginnender Zersetz ung. Die Anklage beschuldigt Bittrich, Fleisch, das sich schon in zersetztem Zustande befand, zur Verarbeitung von Fleisch waren vorbereitet zu haben. Bei der Durchsuchung seines Standes in der Markthalle wurden außerdem 11,5 Ko. Wurst beschlagnahmt, die sich ebenfalls im verwesten Zustande be fand und die er dem Anscheine nach zum Verkauf angeboten hat. Auch in dem ihm in der Markthalle zugewiesenen Kühl raume fand sich verdorbene Fleischware. Das Gericht er kannte ans 3 Monate Gefängnis. Ueberdics ist das Urteil durch einmaligen Abdruck im Amtsblatt auf Bittrichs Kosten zu veröffentlichen. — Aus Oberwiesenthal schreibt man: Dienstag früh waren unsere beiden Bergriesen, der Fichtel- und der Keilberg, dicht mit Schnee bedeckt, und auch den gan zen Tag laug grüupelte und schneite es. Der Sturm hat hier im Gebirge viel Schaden angerichtet. Kleine Notizen. — Einem noch nicht schulpflichtigen Knaben in Neugersdorf, der sich in Abwesenheit der Mutter an der Waschmaschine zu tun machte, fiel der Deckel der selben ins Genick und tötete ihn auf der Stelle. — Der langjährige erste Kassierer der Landschaftlichen Bank der Provinz Pommern in Stettin, Karl Ludewig, hat diese Bank um 440 000 Mk. mittels falscher Buchungen geschädigt. Die Veruntreuungen, die hauptsächlich durch Fälschung des Reichsbankgirokontos erzielt wurden, reichen schon mehrere Jahre zurück und haben sich nach und nach erhöht. Ludewig wurde verhaftet. Nach eigenen Angaben will er die Summe verspekuliert haben. — Heute Freitag, den 2. Oktober vollendet General oberst wHindenburg sein 67. Lebensjahr. Im ganzen Deutschen Reiche wird man an diesem Tage des Befreiers Neueste Meldungen. Angeklagten haben geradezu schauderhafte Zustände Die Kampfesweise der afrikanischen Truppen habe gegen die . o, r- geherrscht. Am 1. Juli wurde in der von ihm im Hinter-moderne Taktik des deutschen Heeres keine Aussicht auf Erfolg. < . Konstantinopeler Meldung sieht in P e rfren Peterstraße 7 in Dresde n unterhaltenen Wurstküche! Dresden. — Kommerzienrat Hugo Zietz, Inhaber aiuaen "l-'"s" Befatzungen vorgenommen. Vorher war Bittrich schon der Salem-Aleikum-Zigarettenfabrik stiftet? 40000 Stück gingen fluchtartig über die „ verschiedene Male verboten worden, in dem genannten Raume Unterjacken für ein ganzes Armeekorps. — Der Micha elis- die Wurstherstellung zn betreiben, weil er nicht den Anord- markt ist nicht schon am nächsten Sonntag, Montag und ,zianzosische Kriegsschiffe beschießen neuerdings die Forts „ungen der Baupolizei entsprach. Das in dem Naum be-^Dienstag, sondern erst am 18., 19. und 20. Oktober, der Bocche dr Cattaro. ... , ... kindliche, zur Verarbeitung von Mischwaren verwendete! — Auf ein nenerdings eingereichtes Gesuch der D r e s- dner freien Turnerschaft hat der Rat nunmehr beschlossen, von der bisherigen Behandlung der freien Turner abzugehen und auch ihnen wie den bürgerlichen Turnvereinen die Schul turnhallen zur Verfügung zu stellen. — Nach englischen Berichten aus der Türkei steht die große Maße der Mohammedaner und die Beamtenschaft auf Seiten Deutschlands. — Der Emir von Afgha- u i st a n entsandte eine Streit macht von 400 000 Mann regulärer Truppen zur Besetzung Peschawars, des Schlüssels Indiens. — Das in dem Raum be- oer Aocche vr Cattaro. . l kindliche, zur Verarbeitung von Fleischwaren verwendete! «... "O 'grenze von A f g h a n l st a n sollen heftige in vernachlässigtem Zustande. Das Kampfe Mlt den Rußen nn Gange fein. Fleischbeil und die Messer waren verrostet nnd mit altem — Generaloberst v.H lndenburg wurde Ehrenbürger besetzt. In der Presse befanden sich Griebenreste, die von M a g d e b u r g. schätzungsweise ein Vierteljahr alt waren. Die Gewürz- — Unter Oberbefehl des Zar c n soll ein Fu n f - chüchsen waren verrostet. Das Salpeter in einer Emaille- m r l l lo n e n he e r auv der Erde gestampft werden, das war als solcher vor Schmutz kaum noch zu erkennen. des femdllchen Widerstandes gleichzeitig Waren sanden sich vor: 17 Kilogramm Wurst verseh, ans N - . n „ nb M- n saän, a . k ° sas < !^, 7 Kilogramm Fleisch und 8 Kilogramm Därme. Bei Nummer 117. s-r»sprechrr: «mt »e«b<u 212V Sonnabend, den 3. Oktober 1914 Fernsprecher: «mt »eubeu 2120 27, Jahrgang — Bei klaren! Himmel ist am Abend der 5k oINet von Ostpreußen mit den herzlichsten Wünschen gedenken. 1914 mit bloßen Augen zu beobachten. Er strebt jetzt dem- — Ueber eine kleine Episode wird den „L.N.N." Stern 4 im „Großen Löwen", dem Himmelswagen zu. Der berichtet, die beweist, wie weit das Entgegenkommen unserer Standort des Schweissterns läßt sich am leichtesten bestimmen, Truppen gegenüber den Bewohnern feindlicher Ortschaften indem man die Hintere Achse des Himmelswagens etwa um zuweilen geht. Es war in dem belgischen Oertchen Ber- das Anderthalbfache nach unten verlängert. In der Schweif- togne bei Bastogne im südlichen Belgien. Hier befand sich bildnng ist noch kein Fortschritt zu verzeichnen. Unter den am 15. Augnst, dem katholischen Festtage Mariä Himmel jetzigen Umständen dürfte der Komet ununterbrochen vom fahrt, das Leipziger 106. Regiment. Da die Einwohner Eintritt der Dunkelheit ab bis mit Morgengrauen zu be- durchweg katholisch sind, fand an diesem Tage eine feierliche obachten sein. Er hat ungefähr die 3. Größe; der Kern Prozession in dem Orte statt. Nun ordnete der Komman ist neblig; der breite, etwa 4 Grad lange Schweif zeigt nach deur des Regiments an, daß zu dieser Prozession, da sonst rechts oben. Der Komet strebt jetzt der Sonnennähe zu, jede Musik fehlte, die Musikkapelle des Regiments die Musik die er am 28. Oktober erreicht. stellte. So geschah es denn, daß die Prozession des belgischen — Bei der Sparkasse Dippoldiswalde erfolgten Ortes unter den feierlichen Klängen der Musik einer deut- im Monat September d. I. 521 Einzahlungen im Betrage scheu Militärkapelle, die noch dazu kaum einen Katholiken von 83 386,35 Mark, dagegen wurden 460 Rückzahlungen aufweisen dürfte, vor sich ging. Von der Bevölkerung wur- im Betrage von 67 032,99 Mk. geleistet. de diese Aufmerksamkeit sehr freundlich ausgenommen. — Der Soldat Pretzsch ans W en dischcarsd 0 rf, — Die 77. deutsche Infanterie-Brigade erhielt aus An der bei der Maschinengewehrkompagnie des 182. Juf.-Regts. laß ihres tapferen Verhaltens den Namen „Die eiserne .... Strubl- in bei- Brigade". Sie hat diesen Ehrennamen teuer erkauft uud mit dem Eisernen Kreuz belohnt. — Fern von der Heimat erlitt am 14. September Emil Bruno Richter aus Pretzschen d orf, Soldat im Jnf.-Reg. „ , . Nr. 104, den Tod fürs Vaterland. Ebenso starb der Sohnsdie heimkehrenden Helden von den Kameraden der im Hafen des früheren Besitzers des Rittergutes Berreuth, Walter liegende» Schiffe mit drei stürmischen Hurras begrüßt. Als Oehmichen, Leutnant d. R. im kgl. sächs. lllaneu-Reg. Nr. 17, bas Boot sich dem Hafen näherte, war die jnnge Frau am 14. September in Rußland den Heldentod. des heldenmütigen Kommandanten, der erst seit 4 Wochen — An der Zeichnung der deutschen Kriegsanleihen verheiratet ist, ihrem Gatten mit einer Pinasse entgegenge- beteiligten sich 900 000 kleine Zeichner mit Beträgen bis zu fahren uud hatte ihm die ersten Glückwünsche nach seiner 2000 Mark. — Tie Universität Königsberg verlieh dem Heldentat überbracht. Die gesauste Mannschaft wurde im Generalstabschef Hindenburgs, dem Generalmajor Ludeudorf, Schmuck des Eisernen Kreuzes photographiert. die Würde eines philosophischen Ehrendoktors. — Der Korrespondent der „Daily Mail" meldet ans — Eine appetitliche Fleischerei. Der 1881 „ - „ . , -, geborene, vorbestrafte Fleischer Fr. Bittrich hatte sich vor den, erzählte: Am 20. September war eine Brigade von 8000 Japaner haben am Sonntag die Dentschen fünf Meilen Dresdner Landgericht wegen Vergehens gegen das Nahrungs-!Z u a v c n in deutsches Maschinengewehrfener geraten und von Tsingtau entfernt angegriffen; die Japaner verloren drei Msttelgesetz zu verantworten. In dem Fleischereibetrieb des bis auf 1000 Leichtverwundete aufgerieben worden. Tote und zwölf Verwundete. — Eine Depesche der „Times" aus Nancy vom 24. September besagt: Die Deutschen rücken wieder vor. Sie besetzen Domevre, Blamont, Cirey, Badonvillers, Thiancourt uud Nvmeny. Der Ort Nomeny ist dem Erdboden gleich gemacht. Die Deutschen rücken durch das V ez 0 uze- Tal vor. — Französisch eGreuel. Ein Reisegefährte des aus der Kriegsgefangenschaft nach Budapest zurückgekehrten Grafen Karolyi erzählt: Eines Tages wurden Tur kos in demselben engen Raume mit ihnen untergebracht. Jeder von diesen hatte an einer Schnur abgeschnittene Ohren, Nasen und beringte Menschenfingcr. Ein deutscher Kapitän, der beim Verhör erklärte, daß er im Falle seiner Freilassung seine Pflicht erfüllen und gegen Frankreich kämpfen würde, wurde deswegen in Haft behalten. Die Zivilbehörden gestatteten den Gefangenen, deren Anhaltung widerrechtlich war, schließ, lich die Abreise nach Spanien. — Londoner Blätter veröffentlichen glaubwürdige Mel dungen über die Verluste der Russen in Ostpreußen und Ostgalizien. Sie schreiben ganz offen, daß die russische Heeresleitung die Größe der österr.-ungarischen Armee ver kannt habe und ihren Irrtum auf den galizischen Schlacht feldern mit dem Leben von 100 000 Russen habe bezahlen müssen. — Auf dem Hauptbahnhof in Nürnberg erregten eine Anzahl französischer Gefangenentransporte mit der Bahn haben. Großes Hauptquartier, 30. September, abends. Nördlich und südlich von Albert vorgehende, überlegene feindliche Kräfte sind unter schweren Verlusten sür sie znrückgcschlagen. Aus der Front der Schlachtlinie ist nichts Neues zu melden. An den Argonnen geht unser An griff stetig, wenn auch langsam, vorwärts. Borden Sperrforts an der Maaslinie keine Veränderung. In Elsaß-Lothringen stieß der Feind gestern in den mittleren Vogesen vor. Seine Angriffe wurden kräftig zurückge- wiesen. Vor Antwerpen sind 2 der unter Feuer genommenen Forts zerstört. (Veröffentlicht.)