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Nummer 115. K-rnfvrechsr: Amt Deuben 2120 Dienstag, den 29. September 1914 Fernsprecher: Amt Deuben 2120 27. Jahrgang. gefangene in unseren Händen. Der Lorbeer, den die 8. Är- — Der Belagerungsring um Verdun hat sich nach Quittung und Dank Eingegangen ist Wolle von Frau verw. Kunath, Harnst Kreuze nach Hause bringen. Schuldirektion. üur Nab unü Vern. Rabenau, den 28. September 1914. als „Volksopfer" darbrachten. Opfer werden jetzt von allen verlangt. Und Gott sei Dank, es gibt nicht gar zu viele, die mit zugeknöpfter Tasche den Bittenden abweisen oder nur einen Guadenbrocken für unser deutsches Vaterland hinreichen! Die Jetztzeit lehrt uns Leute kennen! Heilig, groß sind die Opfer, die schon dargebracht wurden. Ueberall gilt es Not zu lindern, Tränen zu trocknen, in der nächsten Umgebung und im weiteren Kreise, im engen Vaterlande und über seine Grenzen hinaus. Wir müssen diese Opfer bringen zum Schutze unserer heiligsten Güter, ehe sie uns unermeßlich groß, der Haß und die Habsucht des „Mordschutzverbaudes" aufzwingt, um doch noch unseren glücklichen Frieden in endlosen Jammer, unsern blühenden Wohlstand in Bolksverarmung, unsern hohen Kulturfortschritt in Kulturtiefstand der Sieger, unsere gebietende Großmachtstellung in die alte Zerrissenheit und Ohnmacht zu wandeln. Einigkeit macht nicht nur stark im männermordenden Streit, sondern auch im Werke rettender Liebe. Unser Herz und unser Gewissen offne unsre Hände! — Dem General p v st meister wurden vom preußischen Kriegsministerium neue Vorschläge für eine erhebliche Be schleunigung der Feldpost unterbreitet. — In einem Gefecht am 13. September ist der Soldat der Landwehr Arthur Renner in Oelsa gefallen. Er war daselbst selbständiger Schneidermeister und jung verhei ratet. Leicht sei ihm Frankreichs Erde. — Der schwer ver wundete Unterossizier Stock in Oelsa ist wieder soweit her-! gestellt, daß er am Sonntag seine Angehörigen besuchen konnte. — Der Cvnsumverein Vorwärts hatte in' Durch Aushang veröffentlicht. Großer Generalstab, 25. September 1914. — Der Fortgang der Operationen hat auf unserem äußersten rechten Flügel zu neuen Kämpfen geführt, Neueste Meldungen. Großes Hauptquartier, 27. September, abends. , Die Lage auf den verschiedenen Kriegsschauplätzen blieb heute unverändert. Großes Hauptquartier, 26. September, abends. — Der Feind hat unter Ausnutzung seiner Eisen- bahnen einen weiteren ausholendcu Vorstoß gegen die äußerste ' rechte Flanke des deutschen Heeres eiugeleitet. Eine hierbei auf Bapaume vorgehende französische Division ist von schwächeren deutschen Kräften zurückgewiesen worden. Auch sonst ist der Vorstoß zum Stehen gebracht worden. Die angegriffenen Sperrforts südlich Verdun haben ihr Feuer eingestellt. Unsere Artillerie geht nunmehr im Kampf mit Kräften gegen den auf dem westlichen Maasufer in Stellung befindlichen Feind vor. Auf den übrigen Kriegsschauplätzen ist ke in e Verände rung der Lage zu verzeichnen. —- Zu der neuesten Meldung vom Kriegsschauplätze aus dem Großen Hauptquartier heißt es im „Lok.-Auz.": Die hartnäckigen, fast verzweifelten Versuche der Franzosen, un seren rechten Flügel noch in letzter Stunde zu werfen, schei terten trotz weiterer Umgehung in der Richtung Bapaume an dem Widerstande schwächerer Truppen. Daraus könnte man den Schluß ziehen, daß es der französischen Regierung ernster mit diesem Vorstoß war, als den französischen Truppen, die vielleicht das Nutzlose ihrer ständigen Angriffe einsehen. Im Zentrum sind unsererseits Fortschritte zu verzeichnen. Die wichtigste Meldung ist jedoch die, daß die südlich Verdun an gegriffenen Sperrforts ihr Feuer einstellten. Damit ist die für uns fo wünschenswerte Lücke in dem Sperrfortgürtel ge geben, und wir befinden uns bereits in einem Artilleriekampfe mit den westlich der Maas uns entgegengcsandten Truppen. — England verpestet Europa. Nach einer Mel dung aus Christiana ist die Pest u. a. aufgetreten in Vorder- Jndien, Pirma, Formosa, Japan und Aegypten. Die Pest in Englands Kolonien ist deshalb bedenklich, weil England durch seine angeblich nach Eurapa zu sendenden Hindus Pestvcr- fchlepper nach dem europäischen Kontinent sein würde. — Die V erduner Stellung schildert ein alter Preuß. Offizier dahin, unsere Artillerie sei durch die Vernachlässigung der franz, schweren Artillerie gut gestellt. Die größten franz. Mörser seien „27er". So werde Verdun seinen Todeskampf mit wenig Aussicht auf Erfolg aufuchmcn müssen. Da man mit tapferer Verteidigung rechnen müsse, dürfe mau keine un möglich frühen Resultate verlangen. — Dem „Vorwärts" wurde vom Oberkommando bis auf weiteres das Erscheinen verboten. — Zu der Gastpredigt des Herrn Pastor Sturm aus Auerbach i. V., den das Ev.-luth. Landeskonsistorium als 4. Gastprediger für das hiesige Pfarramt vorgeschlagen, hatte sich wiederum am Sonntag eine zahlreiche festliche Gemeinde in unserem lieben Gotteshause versammelt. Unter zu Grunde- legung des Paulus-Briefes aus der Gefangenschaft an die Epheser, Eph. 3, 14—21: „Ich beuge meine Kniee vor dem Vater unseres Herrn Jesu Christi", ein schönes Wort in un serer schweren Zeit, führte er die Gemeinde im Geiste von der Gefangenschaft Paulus auf die jetzigen Schlachtfelder in Ost und West. Wie Paulus seine Epheser tröstet und sie in dem Briefe hinweist auf den Gott, welcher Kraft gibt zu überwinden alle Trübsal und Bangigkeit, so rief auch der Gastp"diger unserer Gemeinde zu: „Beuge die Kniee vor deinem O^tte, so wird er dir Kraft verleihen, diese schwere Zeit in Geduld und voller Zuversicht zu tragen. Wie der Glaube es ist, der unsere herrlichen Truppen von Sieg zu Sieg führt, so soll auch alle, die zurückgeblieben sind, dieser Glaube zusammenführen zu einer einigen großen Gemeinde, wo wir uns neuen Trost und neue Hoffnung holen für un sere Lieben im Felde, deren Leben in unseres Gottes starker Hand ruht, ja, das Leben unseres schönen teuren Vaterlandes."' »Folget mir nach, spricht Christus", rief er denen zu, welche nur wenig das Gotteshaus aufsuchen, welches der Herr ihnen bereitet hat, damit auch sie Glieder der einigen großen Ge meinde werden. — Wie wir erfahren, wurde Herr Pastor Sturm vom Kirchenvorstande zum Pfarrer der Parochie Rabenau gewählt und nahm die Wahl an. Möge seine Wirksamkeit in unserer Parochie eine reichgesegnete sein. — Mit besonderem Stolz kann Frau Marie Dorn hie r auf ihre 4 fürs Vaterland kämpfenden Söhne schauen. Wie bereits gemeldet, wurde ihr jüngster Sohn Willy mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet und zum Unteroffizier be- fordert. Jetzt hat auch ihr Sohn Martin, der als Unter seinem letzten am 30. Juni abgeschlossenen Geschäftsjahre o. rund 25,5 Millionen Mark Warenumsatz und 2 485 000 Mark E um ihre Fahnen gewunden, gibt uns das Recht, auf Reingewinn. Es erfolgt eine Rückvergütung von 8 Prozent goldige „e„e Siegestaten zu hoffen. an die Mitglieder (wie bisher) Staats- und Gemeindeein-! - Der Bclagcrungsring um Verd u u hat sich nach kommensteuern wurden rund 190 oOO M gezahlt, Gehälter, ^fffch^ U^Men immer enger um die Festung geschlossen, und Lohne 1 507 874 M. Die Grundstücke stehen mP— Die s ranz. F l o t t e erlitt durch die Oesterreicher bei 5083 250 M. zu Buch. Die Sparkasse des Vereins hatte Cattaro eine empfindliche Schlappe. 4 Batterien Salven von am 30. Juni 3 712 690 M. Bestand, etwa 300000 M. mehren Forts Lustiea u. Mamula vernichteten ein franz. Kriegs- als im Jahre vorher. Die Zahl der neuausgestellten Spar- schjff, ^s von 24 Granaten anf einmal getroffen wurde. 2 kassenbücher überwiegt Re der ausgezahlten bei weitem. j andere franz. Kriegsschiffe erlitten schwere Havarien. , TD DPs Bezirksausschuß nahm Kenntnis vonZDie übrigen Schiffe verschwanden. Die Oesterreicher hatten des Oberyerwaltungsgenchts m die Anfechtungsklage Z Verwundete, je ein Alaun schwer und leicht verletzt. — der Aktiengesellschaft Thüringer GaSgesellfchaft m Leipzig g h ? G g Deutsch-Südwestafrika ist von südafri- gegen die Heranziehung zu den Besitzveranderungsabgaben ^nischen Truppen besetzt worden. — Die an der Herstell- m Deuben beziehungsweise Döhlen. Heranziehung zu der und Erprobung der 42 - Zentimeter-Geschütze beteiligten Grundsteuer ui Niederhaslich wurde zur nochmaligen Prüfung Kruppschen Beamten wurden durch Verleihung des Eisernen an Re Gemeinde zurückgewiesen. Der Rekurs der Firma Kreuzes ausgezeichnet. — Von 3000 englischen Offizie- Zechel und Hansel ,n Deuben gegen Heranziehung zu den sind in einem Monat 1100 gefallen, so daß sich ein Gemeindeanlagen wurde abgewiesen. Man genehmigte das Offiziersmangel bemerkbar zu machen beginnt. — Die griech. Gesuch des Karl Otto Pietzsch-Deuben um Genehmigung wird im Ar ch ip e l zusammengezogcn; aus den Kciegs- Branntweinschank, sowie zur Abhaltung m ist die Mehrzahl der Kriegsschiffe bereits ausgelaufen, öffentlicher ^.anzmusik an vereine und geschlossene Gesell-. — Das Angebot eines japanischen Hilfskorps für schäften für den Harnsberger Eiskeller. den europäischen Krieg ist angeblich auf Betreiben Englands >cn einer Aenne des Gutsbesitzers Partzsch m F ö r- y^ur Dreiverband abgelehnt worden. dergersdorf fand man den 30jährigen Beckert auP Potschappel auf, der sich dort 8 Tage lang versteckt Habens soll. Er soll sich aus der Dresdner Garnison entfernt haben.! Beckert hat Frau und 2 Kinder; man überführte ihn im «»ch °m« »ich, MM-u ist. S» d-r Si L VLL7 V'M "°-- - D°- st, Smhchaud st^,d° -7 z7m.7, L,Ä Ä d°?F°PL L'E Land Ge. Kw^ gehißt und unsere Truppen haben dort die Maas — Der"nv^ alte Günter Paulus, der?^'I^ wAck/Nerän^ "" ^sten noch b? un/otA^i^ b"d ' — Der Kaiser veAich dem Kommandanten des „II 9" aus O^ desstn Vater Installateur iu der MiNifier Bnaud haben in London an eurer euglisch- uL A st -e) französischen Konferenz teilgenommen, dortigen Gasanstalt ist „ beä — England hat jeden weiteren Widerstand gegen das — Der unaiksgcbildete Landsturm uu Bereiche des Ji al Gus aus den von ib n belekten A e- XII. Armeekorps soll von Mitte Oktober ab emberufen wer-e» - Die e,^ den. Es wird ,mt den jüngeren JahMM bisherigen Aktionsweise v^bleMn. ' — Prinz O s ka r von Prkußcn hat sem Regiment ver- — 2> lasten und sich in ärztliche Pflege nach Metz begeben müssen. Der Prinz hat sich durch große Anstrengungen in Gesechteu ... — ... .... o— eine akute Herzschwäche zugezogen, die unbedingt Ruhe und berger Str. und von A. B.; 0,50 M. Kkempnermstr. Dreßler; Pflege bedarf. Bei der guten und jugendfrischen Natur des 0,50 M. Ungenannt; 1 M. Dr. Hermann; 1,60 M. Spiel- Prinzen ist zu hoffen, daß die Herzmuskeln sich wieder kräf- klub der Harmlosen. Fertige Strümpfe und M ü f f- tigen und keine nachteiligen Folgen zurückbleiben, jchen schenkten: Frau Watzek (Post); Frau Türksch; Frau — Nachdem „Pos. Tagebl." ist der Hilfskreuzer „KaisersGulde; Frau Hänsel; Frau Förster Kubasch und die Schul- svrdert. Jetzt hat auch ihr Sohn Martin, der als Unter- Wilhelm der Große" seinerzeit nicht, wie die Engländer be- Mädchen Schürz, Schwenke, Morgenstern, Schubert, Hübler WMer im Reservc-Jnfanterie-Regiment Nr. 104 dient, für hauptet hatten, von dem englischen Kreuzer „Highflyer" in!und Börner. — Außerdem wurden unter „Ungenannt" fürs fein tapferes Verhalten vor dem Feinde ebenfalls das Eiserne den Grund gebohrt, sondern vom Kommandanten nach der Note Kreuz abgegeben: 4 Bücher (als Lesestoff für Ver- Kreuz erhalten. Hoffentlich können beide Brüder gesund die Verschießung der gesamten Munition gesprengt worden. Dcmfivundete), Taschentücher, Leinen u. 1 goldner Ring. — Aehu- Kreuze nach Hause bringen. „P. T." ist eine briefliche Mitteilung eines Offiziers des liehe Gaben werden gern angenommen und der Sammel- — H erzliche 'n Dank allen denen, die auch in Kaiser Wilhelm d. Große" an seine iu Posen lebende Mutter stelle des Roten Kreuzes übermittelt durch die unserem Rabenau auf dem Altar des Vaterlandes ein Gabe^zur Verfügung gestellt worden, der diese Angabe enthält. Schuldirektion. 8eFunlI«n ! Ein Damenringchen ist als Fund gegenstand abgegeben worden. Rabenau, am 26. September 1914. Der Bürgermeister. — Liebesgaben an die Truppen im Felde können nicht nur vom Bahnhof Hainsberg, sondern von jeder B a h n st a t i o n für das 12. und 19, Armeekorps und das 12. Reservekorps aufgegeben werden. Ausgeschlossen sind Sendungen mit leichtverderblichen Eßwaren, die bei dem langen Transporte nur verderben. Ferner können solche Sendungen nicht befördert werden, die mangelhaft verpackt oder mangelhaft adressiert sind. Für Angehörige anderer sächsischer Truppenteile, die den obengenannten Formationen nicht angehören, werden die Liebesgaben und Einzelsendungen in gleicher Weise befördert. Auf jeder Sendung ist der Ab sender mit Wohnort genau anzugeben, damit die Sendungen, die unter Umständen zurückzuschicken sind, wieder zugestellt werden können. Es ist möglich, daß ein kleiner Beitrag für Einzelsendungen nachträglich noch erhoben werden wird. Vor läufig erfolgt der Transport f. Rechnung der Militärverwaltung. Muster für Adresse. Absender: Alfred Schönherr, Rähnitz b. Dresden, .... Straße. An den Soldaten Kurt Schönherr, 12. Armeekorps, 10. Division, Gren.-Rcgt. Nr. 100, 1. Komp. — Am 1. Oktober werden besondere Wareuzüge nach Ben Kriegsschauplätzen abgelassen. — Zu der Lage im Osten schreibt die „Kreuz-Ztg.": 150 000 Russen sind iu den beiden glorreichen Schlachten gefallen, und ebensoviele befinden sich als unverwundete Kriegs- Ming für WenM SkiferMrs) Klein- n. PHD Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein- Meßlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Inserate kosten die Spaüenzeil- oder deren Raum 10 Pf., für ause . wärtige Inserenten 1S Pf. Reklamen * 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. llbkMik