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Der Weltkrieg. Ilallsns Reurrallkü». Italien, an dessen dauernder Neutralität nicht zu zweifeln ist, beachtet mit seinem Ver halten genau die Bestimmungen des Dreibundvertrages. Diese entbinden es nämlich, wie soeben durch eine gelegent liche Bemerkung des italienischen Regierungsblattes bekannt wird, von der militärischen Unterstützung seiner beiden Ver bündeten, wenn gegen diese auch England Krieg führt. Diese Klausel hatte Italien, dessen weit ausgedehnte Küste der überlegenen englischen Marine in besonderem Maße ausgesetzt gewesen wäre, gleich bei Abschluß des Bünd nisses in den Vertrag ausgenommen. Inzwischen hat sich das Verhältnis der Streitkräfte zur See so bedeutend ver schoben, ganz besonders auch infolge der starken Vermehrung der italienischen Kriegsflotte, daß die Bedenken Italiens wegen der englischen Marine nicht entfernt mehr das Ge wicht besitzen, das ihnen beim Abschluß des Dreibundes im Jahre 1883 zukam. Deutsche Retter bei Troyes. Der eiserne Ring my Paris schließt sich dicht und dichter. Schon vor etwa acht Tagen konnte das Schwärmen deutscher Reiterabteilungey bei Ereil und SenltS, also Orten, die nur 40 Kilometer nördlich von Paris liegen, gemeldet werden. In nordöst licher Richtung von Paris liegt Reims, die Zentrale des Militärflugwesens Frankreichs, die sich mit der alten Krönungsstadt in deutschen Händen befindet. Und jetzt wird das Vordringen deutscher Reiter bei Troyes gemeldet. Diese Stadt liegt südöstlich von Paris in etwa derselben Entfernung wie Reims. Von einer Offensive der Franzosen, die General Joffre mit hochtönenden Worten anzetgte, kann danach keine Rede sein. Troyes, die Hauptstadt des Departements Aube, zählt etwa 64000 Einwohner und hat eine blühende Textil- und Maschinenindustrie. Unweit der Stadt breitet sich zwischen der Seine- und Marne-Niederung die große Ebene aus, die das blutigste Völkerringen sah, das die Weltgeschichte bis her zu verzeichnen hatte. Dort, auf den Katalauntschen Feldern, fand die sagenumwobene Riesenschlacht statt, in welcher der römische Feldherr Aetius mit den ihm verbün deten Franken und Westgoten im Jahre 451 die Hunnen unter Attila vernichtete. Die Finnen und Ugrier aus dem östlichen Rußland und dem westlichen Sibirien waren durch die Chinesen 375 aus ihren Wohnsitzen verdrängt worden und überfluteten Europa. Unter der Führung Attilas oder Etzels, der Gottesgeißel, erreichten die Hunnen ihre höchste Macht und wurden der Schrecken aller europäischen Völker, bis sie in der Ebene zwischen Chalons und Troyes ver nichtet wurden. Das berühmte Kaulbachsche Bild hält die Sage fest, nach der noch die Geister der Erschlagenen das furchtbare Ringen um Kultur und Unkultur fortsetzten. Das grohe Werk der Umgehungsbahn "n der französtsch-belgischen Grenze naht sich der Vollen dung. Mitten durch die Schlachtfelder von Aubange an, bei Halanzy, Musson, Baranzy, Latour, Virton und Mont- medy vorbei zieht sie ihres blutgetränkten Weges. Überall, so schreibt der Kriegsberichterstatter des „B. T.", die fürch terlichen Spuren deS Krieges. Bei dem halbzerschossenen Dorf Halanzy steht gleich am Anfang ein Haus, die Front ganz unversehrt. Rote Blumen und weiße Gardinen an den Fenstern, man erwartet jeden Augenblick einen blond lockigen Mädchenkopf hinter den Fenstern zu sehen. Da schaut man genauer hin: Das Haus selbst und alle Neben gebäude hinter der täuschenden Front sind glatt abgeschoffen. Nur die Vordermauer steht noch! Bei Latour steht unver sehrt die Kirche mit dem steilen hohen Ktrchtum. Ganz oben in schwindelnder Höhe weht lustig eine deutsche Fahne. Man fragt sich schaudernd, wie die Fahne da oben hin kommt. Weiter! Bei Virton kann man durch das Loch, das eine Granate geschlagen hat, von der Straße aus in alle Stockwerke eines Hauses sehen. Ein französischer Backfisch, parfümiert, den Kopf voll gebrannter Locken, lacht frech die deutschen Soldaten an und trägt ostentativ die Armbinde mit dem roten Kreuz zur Schau. Sie weiß, daß unter diesem Zeichen ihr nichts geschehen kann. Unterwegs hält ein deutscher Offizier, den verbundenen Arm in der Binde, das Automobil des Kriegsberichterstatters an. Er erzählt, daß er aus dem Lazarett entwichen sei, er halte es nicht aus kinter der Rront, man möge ihn zu seinem Regiment Ser Laukrsliibs!'. Kriminal-Roman von R. Pyke. 18 „Als Ihnen derselbe Namen und Adresse angab, zö gerte er, als ob er sich auf etwas besinnen möchte — sag ten Sie nicht so?" „Jawohl, doch kam das wohl durch den Schreck, der ihn augenscheinlich etwas betäubt hatte." „Möglich; aber ich möchte eher behaupten, daß er in jenem Moment den Namen ausdachte, und daß sein wirklicher Nams viel länger ist." Er teilte dem Vorsteher die Begebenheit in dem Hut laden, sowie die Inschrift des Hutbandes mit und fügte hinzu, daß nach seiner Ansicht der Name allerdings mit einem „B" anfinge, in der Mitte ein „h" und am Ende ein „t" hätte." Ohne irgendwelchen bestimmten Ausschluß erhalten zu haben, verließ Marsh mit dem nächsten, nach Widdon gehenden Zuge Gulby. Er hatte sich durch Telegramm den Sergeanten Bullough bereits auf den Bahnhof be stellt und ließ sich von diesem sofort nach dem Hutladen von Cockram führen. „Ist dieser Hut aus ihrer Fabrik?" fragte er den Besitzer. „Jawohl, ich habeihn verkauft." „Wissen Sie vielleicht, wer der Käufer des Hutes war? Er steht unter schwerer Anklage; er nannte sich wahr scheinlich fälschlich W. Buekle und gab seinen Wohnort als 32 Edingburgh Terrace Widdon an. Ists nicht so?" „Ich verkaufe viele solcher Hüte," erwiderte der Hut macher ausweichend. „Daran zweifle ich nicht, und es freut mich, das zu hören, aber sehen Sie sich einmal den Hut und den Na men darin genauer an; vielleicht fällt Ihnen der Käufer .ein." mitnehmen. So geht es weiter, vorbei an Tafelii mA deutschen Bezeichnungen: „Zur Kriegsbrücke", „Zum Er frischungsplatz für Leichtverwundete", oder an einer Kirche: „Eintritt verboten! Hier schlafen Mannschaften!" Und bei all den Orten wird an der großen Umgehungsbahn ge arbeitet, die einen so großen taktischen Wert besitzen wird. Sogar barmherzige Brüder aus Breslau in schwarzer Kutte greifen zu mit derben Fäusten. Sie haben sich freiwillig zu der schweren Arbeit gemeldet. Aus den Kämpfen von Wechsln, 25 Kilometer süd lich von Antwerpen, gelegentlich des Ausfalls der Belgier aus der Seefestung am 25. und 26. August, teilt ein von der „Voss. Ztg." veröffentlichter Feldpostbrief fesselnde Einzelheiten mit. Nach dem Mittagessen gings zum Auf marsch ins Gefecht. Mörderisches Granatfeuer begann zwischen den Gegnern. Wir gingen in einen Graben, über unsern Köpfen sausten ununterbrochen die Geschosse hinweg. Dann hieß es vorgehen. Im feindlichen Feuer machten wir einen Sprung, um den andern durch Drahthindernisse versperrten Graben zu erreichen. Bis zum Einbruch der Nacht wurde der heftige Kampf fortgesetzt. Auf freiem Felde wurde übernachtet. Am nächsten Morgen ging die Schlacht weiter, nachdem auf beiden Seiten Verstärkungen eingetroffen waren. ! Um in unsere Stellungen zu gelangen und uns vor dem Feuer zu schützen, mußten wir ein Gewässer durch waten, bis zum Knie im Schlamm und bis an die Hosen taschen im Wasser. So wateten wir im Matsch, von vorn mit Granatfeuer und von der Seite mit Gewehrfeuer über«f sät, in unsere Stellung. Dort gruben wir uns ein und blieben etwa sechs Stunden. Unterdessen brachte unsere! Felvartillerte Lie selndltchen Geschütze zum S^» cn Darauf, wurde die belgische Infanterie beschossen, ganze Ko n- pagnien wurden vernichtet, dann floh der Feind nach Ant werpen und kam nicht wieder. Es wurden viele Gefangene gemacht, eine Kanone und fünf Maschinengewehre, trotz der Nähe Antwerpens, erbeutet und die ganze belgische Bagage. Von einer ganzen feindlichen Kompagnie waren nur neun Mann übrig geblieben, die gefangen genommen wurden. Der Fesselballon im Kriege mit feiner ganzen Appa ratanlage ist ein Wunderwerk neuzeitlichen Könnens. Der Ballon selbst hängt an schweren Trommelwagen, daneben befinden sich andere Wagen mit je 20 Behältern Wasserstoff, jeder Behälter enthält 5—6 Kubikmeter komprimierte Füllung. Der Füllschlauch wird angeschraubt, mit einem Druck bis zu 208 Atmosphären strömt sie in den Ballon. Die ganze Arbeit vom Auspacken des Tallons bis zu seinem Ausstieg in etwa 100 Meter Höhe dauert nur 15—16 Minuten! Oben in der Luft erspähen dann die Beobachtungsmann schaften die Stellungen der Feinde. Die Meldungen werden heruntertelephoniert oder gleiten in beschwerten Hülsen am Spannseil herunter. Der Fesselballon ist ferner mit einer sinnreichen Vorrichtung versehen, um ein Fortbewegen am Seil auch über Hindernisse, z. B. über ein in der Luft schwebendes Netz von Telegraphendrähten, zu ermög lichen. „Gemeinschaftliche Manöver." Englische Soldaten, die bei einem Ausfall aus der Festung Maubeuge gefangen genommen wurden, erzählten den deutschen Offizieren, daß man ihnen bei ihrer Einschiffung nach Europa gesagt hätte, es handle sich nur um gemeinschaftliche Manöver mit Ven französischen Truppen. Sie erhielten auch keine scharfe Munition ausgehändtgt, sondern bekamen diese erst, nachdem sie französischen Boden betreten Haiten, aus einem in Maubeuge errichteten großen Depot. Da hie englischen Gewehre ein anderes Kaliber haben als die französischen, so geht daraus unleugbar hervor, daß Vas Munitions depot in Maubeuge speziell für das englische Heer an gelegt worden war! Ganz einfach. In der „Köln. Ztg." erzählt ein Krieger ein lustiges Reiterstückchen. Er war zu Pferde hinter ein paar Radfahrern aus der Bevölkerung her, die wahrscheinlich wichtige Meldungen in den Taschen hatten. Als ein Dorf kam, waren diese plötzlich verschwunden. Er fragte nun einen Bauer, ob hier nicht „Leute" seien, und da die Frage in tadellosem Französisch gestellt war, glaubte der brave Landmann, einen Belgier vor sich zu haben und sührte den deutschen Soldaten bereitwilligst in ein Gehöft, wo 6 Engländer lagerten. Der Deutsche holt seinen Re volver hervor, springt mitten zwischen die verdutzten Tommy Atkins und brüllt nach Sberlock Lolmes-Manier : Lands uv! Sofort flogen 6 Paar Hände in dle Höhe, der Deutsche sucht ihnen in Ruhe die Taschen nach Waffen durch und zieht mit ihnen im Triumph davon. EL war, wie er selbst erzählt, „ganz einfach". Die englische Walfischbai beseht. Wie unsere wackere Schutztruppe im fernen Osten den Japs gegenüber ihre Schuldigkeit tut, so ist auch die Schutztruppe von Deutsch- Südwestafrika den Engländern die Antwort auf deren feind selige Handlungen nicht schuldig geblieben, wie die soeben durch sie erfolgte Besetzung der Walfischbai beweist. Die Walstschbai ist ein 1320 Quadratkilometer umfassendes Ge biet, das zu Lande auf allen Seiten von unserer Kolonie Deutsch-Südwestafrika umschlossen wird. Der Etat unserer Schutztruppe in Südwcstafrika beträgt 90 Offiziere, 342 Unteroffiziere und 1444 Mann; die wirkliche Stärke unserer dortigen Streitmacht ist jedoch wesentlich höher. Daher wird es den Engländern nicht so leicht werden, wie sie vvr- geben, das Gebiet zurückzugewinnen. Zur Landung ^von Truppen, der überdies von den Unserigen äußerster Wider stand entgegengesetzt werden würde, ist die Walfischbai wenig geeignet. Auch die Hoffnung der Engländer auf Kapland und Rhodesien kann zu Wasser werden, mit den Hottentotten werden unsere Südwester allemal fertig. Auszeichnung Les bekannlen Fliegers tzslmulh Hillh. Einer der bekanntesten deutschen Flieger, Helmuth Hirth, der seit Kriegsbeginn bei der Fliegertruppe tätig ist, hat soeben auf dem Schlachtfelde in Anerkennung seiner hervorragenden Aufklärungsflüge, die er ungeachtet aller Gefahren mit einem Albatrosdoppeldecker weit in Feindes land hinein unternahm, das Eiserne kreuz erhalten. Helmuth Hirth, eine jugendlich schlanke Männergestalt, widmete sich vor einigen Jahren der Fliegerei, erwarb im März 1911 das Flugzeugsuhrerzeugnis und zeichnete sich bald durch seine kühnen Flüge aus. Er gewann u. a. den Kathreiner Preis, der als einer der ersten über eine lange Strecke (München—Berlin) führte, ferner die Oberrheinflüge 1911 und 1912 und den Fernflug Berlin—Wien. Auch bei d»n internationalen Wassersportflügen hat Hirth die deutschen Farben erfolgreich vertreten. Unsere Flotte und die Russen. Die russische Marine vermag unseren braven Kriegsschiffen keinen Respekt einzu flößen. Das Verhalten unserer blauen Jungen zeigt viel mehr deutlich, daß sie ihr Verlangen, mit den russischen Streitkräften zur See anzubinden, kaum noch meistern können. Bis hinauf zum Bottnischen Meerbusen zwischen Russisch- Finnland und Schweden, also über den Finnischen Meer busen mit seinen Seefestungen Helsingfors und Kronstadt hinaus, stoßen unsere Kriegsschiffe der Ostsee vor. Auf einer solcher kühnen Wikingerfahrten brachten sie gewisser maßen vor den Äugen der feindlichen Kriegsflotte einen russischen Handelsdampfer auf und versenkten ihn, nachdem sie vorher die Passagiere und die Besatzung an Bord ge nommen und in einem deutschen Hafen an Land gesetzt halten. Angehörige feindlicher Nationen wurden nach dem Voraanae unserer Gegner ,u Krieusaefanaenen gemacht. Ein FreuuvzchastsvewLis tsutgalwus, ^en wir m dieser Kriegszeit nicht unterschätzen dürfen, den Deutschen und Österreichern gegenüber liegt darin, daß die Regierung in Sofia von den in die Heimat fahrenden deutschen und österreichischen Reservisten auf ihren Bahnen nur den halben Preis erhebt. Die Türket würde zweifellos Bulgarien bald an ihrer Seite finden, wenn sie in einen Krieg Mit Rußland hineingeraten sollte. Feine Leute. Während jeder Staat zu seinen Ver' tretern bet befreundeten Möchten sich die charaktervollsten Staatsmänner aussucht, werden von der russischen Regie rung auf diesen Posten Leute gerufen, die vor keiner Schand tat zurückscheuen. Als der jetzige russische Gesandte in Sofia, Sawtnski, dessen geradezu erpresserisches Auftreten erst vor kurzem in der bulgarischen Presse einen Entrüstungssturm heraufbeschwor, noch Gesandter in Schweden war, bildete sein Bureau in Stockholm die Zentrale einer unerhörten Spionage. Täglich wurden den schwedischen Offizieren die niederträchtigsten Hochoerratsanträge gestellt, jedes schwedifche Dorf wurde mit Sptonageanträgen heimgesucht. Das russische Geld spielte dabei eine große Rolle. Schließlich wurde dem sauberen Patron das Betreten des Königs schlosses verboten und seine Abberufung durchgesetzt. Vie russische Dlebessuchk macht vor dem Heiligsten nicht Halt. In Striegau wurden von der deutschen Militär behörde zwei russische Kriegsgefangene festgestellt, die ibre „Der Hut trommr mir zwar vor," erklärte der Mann nach genauer Prüfung; die Handschrift sagt mir jedoch nichts." „Der Vatersname fängt mit „B" an, ein „h" ist in der Mitte und ein „t" am Ende. Crockram dachte wieder eine Weile nach, aber er konnte trotz allen Besinnens nicht auf den Namen kommen. „Haben Sie vielleicht irgend welche Papiere oder Briefe, die uns Hessen könnten?" Das war ein glücklicher Gedanke, bei dem Mr. Cro- ckrams Gesicht vor Freude erglänzte. Er eilte nach sei nem Schreibpult, alle Schriftstücke, die es enthielt, heraus nehmend und jedes einzelne Mr. Marsh überreichend, der sorgfältig prüfte. Ganz zuletzt kam ein Brief, der des Be amten Aufmerksamkeit fesselte: es schien fast dieselbe Hand schrift, wie die halb verwischte des Hutes zu sein. Das Schreiben enthielt nur eine einfache geschäftliche Mitteilung des Handelshauses Snape u. Duggan, gezeichnet Walter Broadhurst. „Wer ist Snape u. Duggan?" fragte Mr. Marsh. „Ein altes, gut renommirtes Handelshaus hier; der er ste Schreiber, der auch hier unterzeichnet hat, ist ein Mr. Broadhurst." „Das paßt mir gerade — ein langer Familienname mit einem „h" in der Mitte — darnach suche ich ja." Wieder betrachtete Mr. Marsh die beiden Buchstaben in dem Hut, verglich sie mit der Schrift des Briefes und kam zur Ueberzeugung, daß hier kein Zweifel möglich wäre. Die Handschrift war entschieden dieselbe; sollte er den Verbrecher wirklich gefunden haben?" „Ich bin Ihnen dankbar für den mir erwiesenen Dienst Mr. Crockram, nun sagen Sie mir bitte noch, wo dieser Mr. Broadhurst wohnt!" Cockram schüttelte den Kopf. „Das kann ich Ihnen leider nicht verraten, ich kenne den Herrn nur von Anse hen, vermutlich wohnt er aber, wie die meisten Angestellten vieler Firm.: m einer der neuen Straßen dicht an derEi- senbahn." In diesem Augenblick trat der Sergeant Bullough in den Laden. Voll Freude erzählte ihm Mr. Marsh, daß er nun hoffe, den Mann gefunden zu haben; nach allem, was er hier in Erfahrung gebracht hätte, wäre kein Zwei fel mehr — der richtige Name des Verbrechers sei „Wal ter Broadhurst." „Walter Broadhurst, nein, das ist unmöglich!" entiuhr es Bullough. „Das ist ganz unmöglich; es muß ein Irr tum vorliegen. „Unmöglich? Was wollen Sie damit sagen, Serge ant?" fragte der Inspektor streng. „Weil ich Walter Broadhurst kenne; er ist der ehr lichste, beste Mensch in ganz Widdon; für den will ich, wie für mich selbst stehen. Er ist der Letzte, der eine schlechte Tat begehen würde." „Würden Sie seine Handschrift erkennen?" fragte Marsh rauh. „Ich glaube." „Ist sie dies?" Bullough betrachtete sie einen Augenblick sinnend und meinte, daß er sie beinahe dafür halte. „Gut, nun vergleichen Die einmal diese Handschrift mit den Buchstaben im Hut, finden Sie eine Aehnlich- keit?" Gegen seinen Willen mußte Bullough zugestehen, daß die Schrift zum Verwechseln ähnlich sei. „So — und daraus folgt, daß der frühere Besitzer dieses Hutes und der gesuchte Complice des verstorbenen Betrügers ein und dieselbe Person ist." Kurz und schroff bewies Mr. Marsh dies dem verblüfften Sergeanten. Alles, was Mr. Marsh sagte, war so klar, so einleuch tend, daß jeder Zweifel schwinden mußte, und doch war Bullough nicht ganz überzeugt. Er hielt es für unmög lich, Broadhurst so etwas zuzutrauen.