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mm Zeitung für WueaM, Selseesdoks, Stein- u. GenPl^n Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re Durch Aushang veröffentlicht. fernsten Aufruf an die Frauen und Jungfrauen, in dieser Aus kab unü fern. Rabenau, den 14. September 1914, Die ernste Zeit verlangt ein e r n st e s — In der Schlacht beiLeinberg machten die Oester- reicher 10 000 Gefangene, doch mußte ein Teil des nördlichen Flügels zurückgenommen werden, da den Oesterreichern 350 000 Mann mehr russische Truppen gegenüberstanden. — Ein Reuter-Telegramm aus Haag besagt, Sem- l i n sei von den Serben besetzt worden. — Belgrad in Trümmer. Aus Agram wird gemeldet, Semliu sei von der Bevölkerung geräumt, da die Stadt, obwohl offen, von den Serben beschossen worden sei. Die Oesterreicher hatten darauf Belgrad zu beschießen begonnen, das in Cs wird hierbei darauf hingewiefen, datz diese Beihilfen nur den wirklich Bedürftigen^ Inserare kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., sür aus wärtige Inserenten 15 Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von An zeigen sür alle Zeitungen. Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. NbonnementspreiS ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Zeichnungsscheine für die Ar iegsan leihen können bei der Stadt sparkasse Rabenau entnommen werden. Bekanntmachung. Die vom unterzeichneten Hilfsausschuß für die bedürf tige« Arbeitslosen hiesiger Stadtgemeinde ausgeworfencn Beihilfen können für die zweite Hälfte des Monates Sep- tember am Mittwoch, aen is. Sept. vorm. von V2 0 bis ir Uhr in der Behausung des Herrn Friedensrichter Otto. Bismarck straße No- 24 H (Hinterhaus) in Empfang genommen werden. — Der Kutscher Ulrich aus Ulbersdorf wurde voin Kreisgericht Brüx wegen Ermordung seiner Frau und Mord versuches an seinen beiden Kindern zum Tode durch den Strang verurteilt. Frau Ulrich wurde am 2. März in einem reiche halb eingefroren als Leiche aufgefnnden. Akan nahm zuerst einen Unfall an nnd schaffte die Frau auf den Fried hof. Als man aber in die Wohnung der Frau, die von ihrem Mann getrennt lebte, kam, fand man beide 5 und 1 Jahr alte Kinder blutüberströmt schwer verletzt auf. Neben den Kindern lag eine Kohlenschaufel. Das 5sührige Kind ant wortete auf die Frage, wer ihm wehgctan habe: Der Vater. Ulrich ermordete seine Frau, um eine andere heiraten zn können. -- Prinz Joachim, der in den letzte» Kämpfen ver wandet worden war, ist in Charlottenburg eingetroffen, be grüßt von der Kaiserin. Der Prinz begab sich nach Schloß Bellevue, wo er seine Genesung abwarten wird. — In dem der Stadt Dresden angehörigen Ritterguts busche, am sogenannten Ziegeleiberge in Klingenberg, brach Feuer aus. Es brannte ein Stück Waldboden in Kirchennachricht vvn Somsdorf. Mittwoch, d. 16 Sept. 8 Uhr abends Kriegsbetstunde, (Auf Verlangen mit Abendmahl.) hierüber mittels Leuchtgases vergiftet. — Auf dem Berliner Viehmarkt war Schlachtvieh so stark aufgctrieben, daß von allen Gattungen großer Ueber- stand blieb. Die Preise, die durch plötzliche, inzwischen über wundene Verkehrsschwierigkeiten stark in die Höhe geschnellt waren, gaben überall erheblich nach. Schlachtvieh ist billig und mehr als reichlich am Markt, so daß wir wegen der Fleischversorgung unseres Volkes außer Sorge sein dürften. — Die Leipziger Neuesten Nachrichten haben ihren Bezugspreis auf 4,50 Mark für das Vierteljahr erhöht, um den infolge des Krieges eingetretenen Jnseratenausfall einigermaßen zu decken. — Ein Brief, den ein Berliner Arzt vom Kriegs- schauplatze im Osten an seine Frau gerichtet hat, enthält folgende Stelle: „Im Kasten eines erbeuteten russischen Geschützes fand ich Hunderte frischgeprägte Kupfermünzen, auf der einen Seite das Bild des Zaren, auf der anderen Seite die Aufschrift: Einzug in Berlin 191 4." — Welch herrlicher G ei st in unserer deutschen Marine lebt, geht auch aus folgenden Zeilen eines Briefes hervor, den ein deutscher Korvettenkapitän soeben an seinen Freund geschrieben hat. Dieser Korvettenkapitän hatte das Gefecht bei Helgoland mitgemacht und hat jetzt ein sehr ex poniertes Kommando erhalten. In seinem Brief heißt es u. a.: „Groß zeigt sich unser deutsches Volk, so groß, wie keiner zu hoffen gewagt. Herrlich, das zu erleben und dafür zu sterbe». Und wenn nun auch meine Stunde geschlagen hat, so will ich in den offenen Himmel fliegen, vor unserem Herr gott auf die Knie fallen und sagen: Hier kommt das fröh lichste Menschenkind, ich danke dir, Herr, für all mein großes irdisches Glück." — Die „Franks. Ztg." meldet ans Konstantinopel, die englische, zwischen Bagdad und Basra verkehrende Lynch- Schiffahrtslinie habe den Verkehr eiugestellt, ebenso habe England de» daran anschließenden Verkehr von Basra nach Bombay aufgehoben. Diesen englischen Maßnahmen kann nur die Tendenz iniiewohneu, wegen der zunehmenden Er regung in Indie » den lebhaften Wechselverkehr mit dem türkischen Reich zu unterbinden. im Vorjahre. In zwei Berichtsorten hatten sich in genügender Anzahl Lehrlinge angeboten, in zwei anderen dagegen wurde ein ziemlicher Mangel verspürt. Gehilfen zu bekomme», bereitete wcuig Schwierigkeiten. Die Löhne stimmten mit den im Vorjahre gezahlten überein. — Nach dem Rechen schaftsbericht des Spar- und V o rs ch u ß v er ei n s zu Glash ü t te, e. G. m. b. H., war das vergangene Jahr 1913 in jeder Weise zufriedenstellend. Die durch den Zu sammenbruch der Vereinsbank zu Dippoldiswalde hervorge- rufcne Unruhe in der dortigen Gegend ist gewichen und das alle Vertrauen zu den Banken ist wiedergekehrt. Am 31. Dezember 1913 betrug der Reingewinn 25 392,65 M., zur Verteilung gelangte eine Dividende von 9 Prozent; die Zahl der Mitglieder erhöhte sich von 354 im Vorjahre auf 389 im Berichtsjahre, was einen Zuwachs von 35 Personen bedeutet. — Von der 1. Ferieiistrafkammer des König!. Land gerichts Freiberg ist verurteilt worden der Hausdiener Robert Bruno Schiller ans Dresden wegen schweren Dieb stahls im Rückfälle zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis und 3 jährigem Ehrenrechtsverluste. — Die sächsischen Truppen haben am 9. Sep tember in den Kümpfen an der Marne 50 Geschütze erbeutet und mehrere tausend Gefangene gemacht. — Am 12. September feierte das Ehepaar Augustin in Tharandt die goldene Hochzeit. — Auf Anordnung des Kgl. Justizministeriums wird v. 16. September 1914 ab die durchgehende Geschäfts zeit bei dem Amtsgericht Tharandt eingeführt nnd zwar für alle Werktage von 8 Uhr vorm. bis 3 Uhr uachm. Nur dringliche Geschäfte werden auch nach Geschäftsschluß noch in der Zeit bis 6 Uhr nachm. erledigt. — Ein ernstes Wort in ernster Zeit! Un sere hinansziehcnden Brüder und wir, die wir sie mit unsern Wünschen und Hoffnungen begleiten — wir brauchen ernste Gesinnung, starkes Pflichtgefühl, klaren festen Siim, wahre Begeisterung. Es sind Höchstleistungen, die jetzt von uns gefordert werden. Darin» meiden wir jede» »nuütze» Brauch und Tand, jede» Mißbrauch geistiger Getränke. Jeder soll es tun, um seinetwillen, um des Beispiels willen. Wirk samer und bester können wir unseren Brüdern im Ehren kleide des Königs nicht zeige», daß die Quelle der Kraft, des Mutes und der Freude nicht im Aeußerlichen, in Putz lind Tand, nicht im Alkohol liegt, sondern im starken Pflicht ¬ auffalleuder Pracht! Kleid! — die vorjährigen Preise teilweise beibehalten werden konnten, einer „Lichtung" ab. Die Orts- und Fabrikspritze wie Ein- und nur vereinzelt wie bei Holz eine Erhöhung derselben wvhner des Ortes griffen löschend ein. — Ter Bäckermeister Paul Müller in Chemnitz, Klostergaffe 25, dessen Geschäft vor einigen Tagen behördlich auf 8 Tage geschlossen wurde, weil er Brot mit Minderge wicht verkauft hatte, hat sich samt seiner Familie, Frau und zwei Töchtern im Alter von 10 und 11 Jahren, aus Gram emtrat. Der Verkaufspreis der Waren zeitigte teils einen kleinen Niedergang, teils hielt er sich auf gleicher Höhe wie Nummer 109. s-r»w-«cher: «ml Leube» 2120 Dienstag, den 15. September 1914 Fernsprecher: «Mt Leube» 2120 27. Jahrgang. ' schweren Zeit das Tragen auffälliger Kleider zu vermeiden und in den Ernst der Lage sich auch in der Kleidung zu , finden." Das Münchner Beispiel verdient Nachahmung in — Eilt W e t t e r umschlag ist seit laugen Wochen hei- alle» Orten; denn es ist doch ei» Zeichen von geringem tersteu Wetters eiugetreteu. Nachdem schon der Sonnabend Ernst in der Lebensauffassung, wenn unsere Frauen in höch- ziemlich kühl, aber noch fast trocken verlaufen war, trat am stem irdischen Staate prange», während draußen in Feindes- Sonntag starker Regen bei gleichzeitiger empfindlicher Abküh-land tansende ihr Leben lasten fürs Vaterland. Deshalb er- lung der Luft auf. Hoffentlich kommen die Niederschläge für geht auch an alle deutfchen Frauen der Ruf: „Weg mit die Landwirtschaft nicht schon zu spät. Mit dem Rege» setzte w Die ernste Kell »erlnnnt el>, e r » st - s auch sehr heftiger Stürm ein und richtete manüigfachen Schaden an. , , — Die Dresdner G ew er b ck am m e r erstattet soeben ihren Bericht über die wirtschaftliche Lage von Hand werk, Gewerbe und Kleinhandel ihres Bezirkes im Jahre 1913. Aus dem Bericht geht hervor, daß auch im letzte» Jahre eine wenig befriedigende geschäftliche Entwicklung fest gestellt werden konnte, wenn auch in einzelne» Zweigen das Geschüftsergebnis als günstig bezeichnet wird. — Aus Rabenau, Freiberg, Großenhain und Dohna sind Aus künfte über das Stuhlbauerhandwerk eingegangen. Die wirtschaftliche Lage wurde ohne Ausnahme als zufrieden stellend bezeichnet. Unvorteilhaft wirkte die bestehende Ueber- Üwduktion und die sich daraus ergebende Preisdrückerei auf den Geschäftsgang ein. Im Bezirk Pirna wurden in der Hauptsache wenig bessere Waren verlangt; die Hersteller sahen sich daher, um zu billigen Preisen schneller und mit einigem Gewinn liefern zu können, veranlaßt, Maschinenbetrieb ein- zurichten. Der Absatz erwies sich als ein guter, auch das Angebot von Materialien fiel äußerst reichlich aus, so daß bewußtsein und in opferfreudiger und in opferbereiter Liebe - , , , .. . vr« V^eAand Dem Vaterland aebört ieüt jeder Mennia > Berlin, 13. September. Russen IN OstPreU- k^ArEein^ wir eisparen können Jeder, auch der Aermsw, kann Ken Vollständig geschlagen. Der Rückzug der zugedacht und und datz Jeder sich au seinen . s s, d s beitraac» das; die Krieasanlcibe die Riesen- Ruffen artete in Flttcht aus. Die verfolgende summe von 5 Mcklmrde», aufgebracht werde» ka»». Jede Armee Hinden^ hat die veutsche Grenze be- entbehrliche Ausgabe, die wir »ns versagen, verstärkt die fi "lts überschritten. Bisher 10 000 Gefangene, trotzdem drese Beihilfen in Anspruch Wehrhaft des Vaterlandes. Wieviel könnte unser Geschütze und viel Kriegsmaterial erbeutet. " NnU-na , an, 11 K 1 c»Iu Volk geben, das sonst 4 Milliarden für Trinken u. Rauche» Kriegsbeute steigert sich fortgesetzt. R ab en au,, am 1ü September 1914. musgibt! — Der Münchner Polizeipräsident erläßt einen Generalquartiermeister V. Stein. Der freiwillige Hilfsausschus; für Rabenau, ernste» Aufruf an die Frauen und Jungfrauen, in dieser — ^1, - n, l, - nn vi- einigen Stunden einem Trümmerhaufen geglichen habe und an vielen Stellen in Brand stehe. — In der Zahl der 220000 Kriegsgefangenen sind die bei Maubeuge gefangenen 40 OOO Mann und ein großer Teil der in Ostpreußen gefangenen Russen nicht mit inbegriffen. Amtlich stellt sich die Zahl der Gef. auf 260 000. — In Frankreich kriselt es weiter. „Liberte" in Freiburg (Schweiz) meldet, General Bonnean, der Komman deur des 7. Armeekorps, sei »ach großen Verlusten seiner Truppen seines Postens enthoben und durch General Pau ersetzt worden. — Der belgische Gcneralstab soll vvn Ant werpen mit unbekanntem Ziele ab gereist sein. Kirchemmchricht von Rabenau. Mittwoch, d. 16. September abends 8 Uhr hält Herr Pfarrvikar Phenn Kriegsbetstunde. Neueste Meldungen. — (Amtliche Meldung). Am 13. September wurde Sr. Majestät Kleiner Kreuzer „H e l a" durch einen Torpcdoschuß eines feindlichen Unterseebootes zum Sinken gebracht. Fast die gesamte Besatzung wurde gerettet, — Beschädigte e n g l i s ch e T o rP e d o b o o t zer- störer sollen, wie Athen meldet, in den italienische» Hafen Brindisi geflüchtet sein. Eine neue Schlacht im Westen. Ausfall aus Antwerpen zurückgeworfen. — Berlin. (Amtlich). Auf dem westlichen Kriegs schauplätze haben die Operationen, über die Einzelheiten noch nicht veröffentlicht werden können, zn einer neuen Schlacht geführt, die günstig steht. Die vom Feinde mit allen Mitteln verbreitete», sür uns u»gü»stige» Nachrichte» sind falsch. In Belgien ist gestern ein Ausfall ans Ant werpen, den 3 belgische Divisionen unternahmen, zurück- gcwvrfen worden. — InOstpreuße n ist die Lage hervorragend gut. Die russische Armee flieht in voller Auslösung, bisher hat sie mindestens 150 Geschütze nnd 20- bis 30 000 unvcrwundcle Gefangene verloren. ° Amtlich. — Mexiko verlangt von den Vereinigten Staaten, daß es seine Truppen von dort zurückziehe. In den letzten Tagen sollen größere amerikanische Truppenmassen an die mexikanische Grenze abgegangen sein. Bekanntmachung. Es wird nochmals darauf anfmerksam gemacht, daß, soweit die fälligen Abgaben für elektrischen Strom zu Kraft- und Lichtzwecken noch nicht abgeführt sind, nun mehr nach Ablauf von weiteren 3 Tagen das Mahnverfahren eingeleiiet werden muß- Rabenau, am 10. September 1914. Der Stadtrat.