Sofia Gubaidulina i> DRESDNER O PHILHARMONIE S ofia Gubaidulina gehörte wie z.B. ihr Stu dienkollege Edison Denissow (1929 - 1996) anfangs zu den Außenseitern in der damaligen Sowjetunion, zu solchen Künstlern, die „die Kraft der hellen und erfreulichen Seiten des Lebens nicht genügend klar und unmittelbar“ darzustellen vermögen. Solche Beurteilungen kamen damals einem Boykott gleich, zumindest einer Verhinderung von Aufführungen. Sie aber ließ sich nicht beirren. Die Hochbegabte ging ei nen schweren und recht einsamen Weg, lebte anfangs von Gelegenheitsaufträgen (Filmmu siken) und schuf in aller Stille all das, was ihr am Herzen lag, zumal Dmitri Schostakowitsch sie darin bestärkt hatte, von ihrem „falschen“ Weg nicht abzulassen. Als Tochter eines Tartaren und einer Russin und als Musikstudentin von russischen, jüdischen und deutschstämmigen Lehrern wurde sie zeitig multikulturell beeinflußt. Das prägte sie und be reicherte ihre persönliche Lebens- und Kunst auffassung, stellte sie aber ebenso außerhalb der nachstalinistischen Doktrin. geb. 24.10.1931 in Tschistopol (Tatarische Autonome Republik) Musikstudium in Kasan und am Moskauer Konservatorium (u.a. bei Wissalion Schebalin) 1975 Erster Preis beim 7. Internationalen Komponisten wettbewerb in Rom lebt seit 1992 in Hamburg