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Rabenauer Anzeiger : 29.08.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191408290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19140829
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19140829
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-08
- Tag 1914-08-29
-
Monat
1914-08
-
Jahr
1914
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Mk Bajonett und Kolbe«. An mehr oder weniger phantasieoollen Büchern über den Zukunstskrieg ist in den letzten zehn Jahren kein Mangel gewesen, aber, wie es meist der Fall zu sein pflegt, hat auch diesmal die Theorie der Praxis nicht entsprochen. Das weite, „menschenleere" Schlachtfeld, das Vermissen jeden Nahekampfes, von dem die Schilderungen des Zukunfts- krieges sprachen, ist nicht Tatsache geworden, im Gegenteil, die persönliche Wucht im Soldaten ist mit aller Kraft hervorgetreten, der Kampfzorn hat oft genug zum Drauf gehen mit Bajonett und Kolben veranlaßt. Wir sind weit davon entfernt, daß die Heere vom General bis zum letzten Mann den Krieg als ein kühles Berechnen ausfassen; die Kavalleriemassen prallen hart aneinander, und das Fußvolk „drischt" darauf los. Der Deutsche Kaiser hatte ein feines Empfinden für das Volksempfinden von heute, als er am Tage der Reichstagssitzung sein bekanntes Wort gebrauchte. Dagegen ist der Aeroplan, die neueste Waffe, in den Feld schlachten nicht der entscheidende Teil gewesen, wie die Fran zosen für ihre Luftwaffe mit aller Bestimmtheit erwartet hatten. Das unaufhaltsame Draufgehen unserer Truppen hat uns herrliche Siege beschert, die französischen Fronten ge spalten, während unsere Armeen unter dem Kronprinzen von Bayern, dem deutschen Kronprinzen und dem Herzog Albrecht von Württemberg unmittelbar nachrücken. Belgien ist bis auf eine der Festungen so gut wie unser, und in Nordfrankreich haben wir den englischen Truppen, die unter dem Befehl des Feldmarschalls French den Franzosen zu Hilfe geeilt waren, gezeigt, was wir können. Franzosen unv Engländer Schuller an Schultert Sie fochten 1858 vor Sebastopol gegen Rußland mit einander, und damals standen die Briten weit gegen die Franzosen zurück. Daß sie heute zusammen etwas Besonderes vollbringen werden, wird oon keinem Kenner der beiden Heere angenommen. Die Soldaten sind zu verschieden, als daß ein wirklich kameradschaftliches Draufgehen zu erwarten wäre. Welter ist es sehr zweifelhaft, ob die französischen Generale sich bereitwillig dem englischen Feldmarschall unterordnen wer den, denn die Disziplin ist bet der französischen Generalität eine ebenso schwache Seite wie bei der russischen. Jeden falls dürfen wir im Westen wie im Osten in dieser Woche fernere Erfolge erhoffen. Ihre militärischen Mißerfolge haben die Lage unserer Feinde vor dem ganzen Auslande verschlechtert, ihre drukalen Herausforderungen anderer Staaten deren Grimm geschürt. Im Orient wird die Stimmung gegen England immer feindseliger, die Vereinigten Staaten von Nordamerika beginnen die bisher zur Schau getragene Gleichgiltigkeit gegenüber Japans Vorgehen in Ostasten ab zulegen. Wir dürfen gewiß sein, daß die heute noch neutralen Staaten es nicht für die ganze Kriegsdauer bleiben, sondern ihre Abrechnung mit dem „perfiden Albton" und seinen Helfershelfern halten werden. Unsere Heeres leitung wie unsere Diplomatie haben sich in dieser kritischen Zeit zur höchsten Höhe erhoben, beide waren sie entschlossen, vornehm und wahrhaft. Das Lügen der frivolen Gegner ist heute der Schweigsamkeit gewichen; wenn das unfrei willige Reden wieder kommt, dann wird seine Wirkung bei den getäuschten Völkern eine unheilvolle sein. Wiederholt muß werden, daß Vie Helligkeit inter nationaler Verträge einer strengen Neuregelung bedarf, sälas England sich herausgenommen hat, das schreit zum Htmmel, das muß ihm mit doppelter und dreifacher Kreide angerechnet werden. Namur unser. Mit Namur, von dem fünf Forts und die Stadt bereits am Dienstag von unseren tapferen Truppen erobert wurden, während der Fall der restlichen vier Forts ünmittelbar be vorsteht, ist die letzte der belgischen Maasbefestigungen in deutschen Besitz gelangt. Lüttich fiel am Morgen des 7. August. Brüssel ist unser. Das zwischen Lüttich und Namur gelegene Sperrfort Huy, das die Verbindung der beiden Festungen Herstellen bezw. verhindern sollte, hätte einigen Widerstand leisten können, fiel unserer braven Ar tillerie jedoch auf Anhieb zum Opfer und ist schon seit mehreren Tagen in unseren Händen, Und nun schließt weitere Krieg uns stellt. Vie kaiserlichen Vrinzen bei Ilamur. Von deU Leistung unserer deutschen Geschütze vor Lüttich und in den gesamten Kämpfen in West und Ost berechtigen das deutsche Volk zu der Zuversicht, daß die deutsche Artillerie allen Anforderungen und Aufgaben gewachsen sein wird, die der terdiem aber die unvergl«iqua)e Bravour unterer Lruppen Bewunderung und Dank. Aeber Vas neue Krupp-Geschütz, mit dem jetzt zu nächst die Belgier so gründliche Bekanntschaft gemacht haben, wird dem „Tag" geschrieben: Die Tatsache, daß es möglich gewesen ist, im Frieden Geschütze von derartiger Wirkung völlig unbemerkt vom Auslande herzustellen, ist ein glänzen der Beweis für die pflichttreue Vorbereitung deS Krieges in Friedenszeiten. Eine große Zahl von Personen muß bet dem Zustandekommen eines derartigen Geschützes beteiligt werden, ehe die neue Einrichtung fix und fertig in die Er scheinung treten kann. Der deutschen Heeresverwaltung ist es gelungen, dieses Geheimnis so vortrefflich zu wahren, daß der Feind erst durch die Wirkung der einschlagenden Geschosse davon erfuhr. Das ist ein -leuchtender Beweis für die Pflichttreue aller in Betracht kommenden Persönlich keiten. Auch unserer größten deutschen Waffenfirma gebührt für ihre Leistungen der Dank des Vaterlandes. Die Leistung unserer deutschen Geschütze vor Lüttich und in den Namur die Reihe der glanzvollen Eroberungen tn Belgien und eröffnet unseren Truppen den Einmarsch tn Frankreich von Norden her. Namur liegt 50 Kilometer südwestlich von Lüttich. Es bildet den Knotenpunkt von fünf Eisenbahnen, die nach Brüssel, Lüttich, Luxemburg, Reims und Parts führen. Drei der neuen Panzerforts, mit denen es umgeben ist, befinden sich zwischen dem Ober- und Unterstrom der Maas, zwei liegen zwischen der Maas und dem Südufer der Sambre, vier schützen Namur halbkreisförmig gegen Norden. Sämt liche Forts sind Panzerforts mit dreieckigem Grundriß und modernen schweren Geschützen. Außer den eigentlichen Festungstruppen sollten sie noch eine Division zur Besatzung haben. Namur, dessen schnelle Eroberung eine Heldentat erster Ordnung war, und von dem unsere Gegner nicht be haupten können, daß es überrascht worden sei, wird gleich Lüttich sofort zu einem deutschen Stützpunkt umgewandelt werden. Mit seiner Eroberung haben wir uns nicht nur den Besitz des südlichen Belgiens gesichert, sondern durch Lüttich in Verbindung mit Namur auch einen festen Flankenschutz gegen alle Unternehmungen von Norden her gewonnen. Die Einnahme Namurs, so schreibt die „Tgl. Rdsch.", bedeutet für uns eine ungeheuere wesentliche Sicherung unserer rückwärtigen Verbindungen und der bereits auf feindlichem Boden liegenden Verbindungswege und -bahnen unserer Armeen untereinander. Sie öffnet uns endgültig den Weg nach Frankreich, zunächst auf Maubeuge zu, gegen das ja nach den Mitteilungen des Generalquartiers schon vorgeschobene deutsche Truppen angegangen sind. Durch diese neue starke Vorwärtsbewegung unseres rechten Flügels ist nun der Kampf an der Westgrenze vom südlichen Elsaß bis herunter gegen das Meer zu auf den Boden Frank reichs gespielt, und es ist kein blotzer Reiterspatz mehr, wenn man jetzt von vem Ziel Paris zu reden ansängt. Schade, daß gerade eben die französische Regierung erklärt hat, weiterhin keine Meldungen vom Kriegsschauplatz mehr ausgeben zu wollen. Die Nachricht von Namur hätte die Pariser sicher sehr lebhaft interessiert. Nun, sie werden Loch davon erfahren. Einstweilen genügt es uns, daß wir die Sache wissen. Und von Namur gilt sicherlich dasselbe, was der Generalquartiermeister von Stein, der gewiß nicht an Großsprecherei leidet, nach dem Fall von Lüttich meldete: Kein Teufel soll's uns wieder nehmen. Die Wirkung unserer Belagerungsgeschütze ist nach Darlegungen militärischer Fachmänner, wie sich aus den Beispielen Lüttichs und Namurs ergibt, so gewaltig, daß ihnen kein Panzer und keine Betondecke auf längere Zeit Widerstand leisten kann. Anders lassen sich die schnellen Erfolge bei Namur, das Zelt hatte, alle Gegenmaßnahmen zu treffen, nicht erklären. Die gemachten Erfahrungen lassen aber den sicheren Schluß zu, daß wir in ähnlicher Weise auch mit den französischen Festungen fertig werden, die sich dem deutschen Vormarsch entgegeustellen. Neben und vor unseren vorzüglichen Geschützen, denen die schwersten Panzer- ürme der modernsten ^orls nicht standhalten konnten, Der Laokrüabsr. Kriminal-Roman von R. Pyke. 11 Jedes Wort bewies klarer, daß es sich unbedingt um ein und dieselbe Person handelte. — Keine Minute durfte weiter verloren werden I Der Beamte, welcher in der Nacht Fahrkarten nach Manchester verkauft hatte, wurde gerufen und befragt, ob er sich einer solchen Per sönlichkeit erinnere. „Oh ja ich entsinne mich dieses Mannes genau; sein Hut war arg zerdrückt; er stieg in den Zug nach Man chester ein, doch weiß ich nicht mehr bestimmt, wie weit seine Fahrkarte lautete." „Hatte er außer der Reisetasche noch andere Sachen bei sich?" „Nein " Keine der weiteren Fragen ergab ein greifbares Resultat; im Drange der Geschäfte jenes Unglücksabends hatte inan auf weitere Einzelheiten nicht geachtet. Jetzt wände ich Marsh wieder denk Vorsteher zn: „Hat der Mann oen Namen selbst eingeschrieben?" Der Angeredete verneinte und erzählte den Vorgang. Handschuh und die verstauchte Hand waren natürlich nur ein Vorwand des Fremden gewesen, um sich durch die Handschrift nicht zu verraten. „Ein schlauer Bursche," sagte der Inspektor, „selbst in dc: Unglücksnacht hat er alle seine Ueberlegung bewahrt; das wird eine hübsche Jagd geben, ehe wir ihn fangen!" Marsh sandte sofort ein Telegramm nach Widdon, auf welches hin der Sergeant den erwähnten Besuch bei Mrs. Broadhurst machte, ein anderes nach Southampton, damit sich dort gleich ein Polizist ins Palatine - Hotel begeben sollte, um Erkundigungen über Bent einzuziehen Auch der letzte Besehl wurde sofort ausgeführt. Man schlug in den Büchern nach. Ein ,,G- Brand" war Donnerstag Abend mN dem Schiff „Gretchen" ange- kommen und eine Nacht geblieben. ..Wann reiste er ab?" „Freitag Morgen, gleich nach dem Frühstück, nach London über Waterloo mit dem Zuge 10 Uhr 15 Min." Dem Kursbuch nach erreichte der Zug London 12 Uhr 18 Min. Zeit genug um 1 Uhr 30 Min. nach Bahnhof Euston zu kommen. Der konnte der Gesuchte sein. „Allein?" „Allein!" „Können Sie sich seines Gepäcks erinnern?" Der Hausknecht wurde gerufen; er entsann sich, daß Nr 27 zwei mit schwarzem Segeltuch bezogene Schiffskoffer und eine kleine Reisetas gehabt hatte. Auf alle drei hatte er die Hotelmarke gelebt und dann alles in des Gastes Zimmer bringen müssen. „Bemerkten Sie irgend etwas Besonderes an ihm? War er um sein Gepäck besorgt?" »Ja," sagte der Hausknecht, „er ließ es nicht aus den Augen und war ängstlich wie ein altes Weib." «Wie wurde das Gepäck auf den Bahnhof befördert? In einer Droschke?" „Nein, ich fuhr es aus einer Karre selbst hin." „Haben Sie es auch selbst in den Zug verladen?" „Nein; ich sah nur, daß es nach London eingeschrie ben wurde." „Dann haben Sie den Fremden auch nicht nach Lon don abreisen sehen?" „Nein, daß gerade nicht, aber der Herr nahm eine Fahrkarte nach London und ging auf den Bahnsteig." Die Polizei hatte die Nachricht des Betruges und der Flucht von New-Pork erst erhalten, als die Passagiere bereits das Schiff verlassen hatten; auf diese Weise war es möglich gewesen, das Bent ungehindert Southampton verlassen konnte; die ganze Beschreibung des Brand stimmte bis auf den Namen mit dem Steckbrief überein. Dies Falle Namur erfuhr die Kaiserin, als sie der Witwe des verstorbenen Reichstagsprästdenten Grafen Stolberg im Hotel „Reichstag" zu Berlin einen Besuch abstattete. In der Vorhalle des Hotels war kurz vorher der Generalmajor o. d. Schulenburg eingetroffen, der auf einem Ausgang die Eroberung Namurs erfahren hatte und der Kaiserin davon sofort Mitteilung machte. Die Kaiserin antwortete bewegt: Gott sei Dank, da können wir ja alle zufrieden sein, drei meiner Jungen sind auch dabei. Die ersten Ritter des Eisernen Kreuzes erster und zweiter Klasse sind die Heerführer der drei Armeen auf dem westlichen Kriegsschauplatz, der deutsche Kronprinz, der Kronprinz Rupprecht von Bayern und der Herzog Albrecht oon Württemberg. Den drei Helden ließ der Kaiser die Mitteilung von der Verleihung der hohen Auszeichnung mit herzlichsten Glückwünschen und Worten ehrendster Aner kennung zugehen. Aus der Nordostbastion des Deutschen Reiches, der im Süden und Osten von Feindesland umgrenzten Provinz Ostpreußen, werden die sengenden und plündernden Kosakenscharen, die bis Insterburg vorzudringen versuchten, sicherlich schneller hinausgeworfen werden, als sie einzu dringen vermochten. Die raubenden Mordbrenner haben schon so oft das Hasenpanier ergreifen und so zahlreiche Gefangene und Geschütze zurücklassen müssen, daß sie auch jetzt den wohlverdienten deutschen Hieben nicht entgehen werden. Daß sie überhaupt soweit vordringen konnten, lag lediglich daran, daß plötzlich erhebliche Verstärkungen in der Gegend südwestlich der masurischen Seen erschienen. Diesem feindlichen Ansturm gegenüber mußten neue Maßnahmen getroffen werden. Sie wurden bereits getroffen und eine neue Entscheidung steht nach der Mitteilung unserer Heeres leitung unmittelbar bevor. Da im Interesse der Landes verteidigung die Stau- und Vorfluideiche an verschiedenen Stellen durchstochen wurden, so mußte die Bevölkerung anderweitig Zuflucht suchen. Ihre Stimmung ist ausge zeichnet, zumal die Ortseingesessenen aus eigener Anschauung wissen, daß die Durchstechung der Deiche keine Verschlim merung der Lage, sondern nur eine lang geplante Vorsichts maßregel darstellt. Aeber das Kampfgelände in Ostpreutzen macht ein Kenner der Gegend den „Leipz. N. N." Mitteilungen. An der Ostfront wird das freie Operationsfeld des Feindes von Natur begrenzt durch die Memel im Norden und den in waldige Hügel eingelassenen Schwarm der Masurischen Seen im Süden. Tilsit an der Memel und Angerburg am Nordende des Mauersees sind etwa 100 Kilometer von ein ander entfernt. Halbwegs zwischen ihnen liegt Insterburg, wo mit dem Zusammenfluß dreier kleiner Flüsse der Pregel entsteht. Sein Tal leitet die Hauptstraße und Eisenbahn, die vom Grenzort Eydlkuhnen über Stallupönen und Gum binnen westwärts nach Königsberg führt. Das ist die große Hauptstraße der von der starken russischen Festung Kowno an der Memel oder Njemen oordringenden feindlichen An griffsbewegung. Die weiteren feindlichen Streitkräfte, deren Vormarsch die amtlichen Meldungen berichteten, gingen von Suwalkt aus, das etwa 110 Kilometer südlich von Kowno liegt. Der Vorstoß richtete sich gegen die durch den Einschnitt der Angerap bezeichnete Linie Gumbinnen—Angerburg, die von Nordost nach Südwest läuft. Es ist das dieselbe Richtung, aus der am 14. August die Mordbrenner vordrangen, denen das Städtchen Marggrabowa zum Opfer fiel. Aeber die Durchstechung der Stau- und Vorflut deiche berichten die „Elbinger N. N." amtlich. Die Deiche in der Elbinger Niederung werden im Interesse der Landes verteidigung an verschiedenen Stellen durchstochen. Der Binnenwasserstand wird dadurch bis zur Höhe des Außen wasserstandes des Haffs, des Elbiugflusses und des Drausen» sees aufgestaut. Von der Aufstauung werden alle Geländ- flächen des in Betracht kommenden Gebietes betroffen, die tiefer als 0,20 Meter über Normal liegen. Bei ungünstigem Wasserstand können auch höher gelegene Gebäude in Mit leidenschaft gezogen werden. Die Bewohner der von der Anordnung betroffenen Gebiete räumten die von ihnen be wohnten Ortschaften und bewerkstelligten ihren Rückzug nach Westen zu über die Nogat und Weichsel. Die gegenwärtige Lage in Ostpreutzen gibt nicht den geringsten Untatz, verzagt oder kleinmütig zu wurde sofort an Marsh berichtet. Die Hauptaufgabe be stand nun darin, die Sachen wiederzusinden. Vergeblich fragte Marsh auf allen Bahnhöfen hier und dann in Manchester, wohin die Spuren von Gulby aus mies! So wohl der Fremde, als auch sein Gepäck schien wie vom ! Erdboden verschwunden. Die letzte Zuflucht nahm man j nun in Manchester zu den Droschken. Nach unsäglicher Mühe gelang es endlich, diejenige zu finden, die den Fremden beförderte. Der Kutscher sagte aus: „Es hatten bereits alle Reisenden den Bahnhof ver lassen, da kam ein Herr auf mich zu, dessen scheues We sen mir gleich aufsiel; ich dachte, er müsse kein gutes Ge° wissen haben. Er befahl mir, nach einem Hutladen zu fahren, was erklärlich schien, da er einen sehr zerdrückten Hut trug. Es hatte beinahe den Anschien, als ob er in einem Streit gewesen. Als das Geschäft erledigt war, mußte ich ihn nach Bahnhof London road fahren." „Wann kamen Sie dort an?" „Ungefähr halb neun; es kann auch einige Minuten früher gewesen sein." „Ging er mit ins Bahnhofgebäude? hatte es den An schein, als ob er abreisen wollte?" »Ja" „Nachher sahen Sie nichts mehr von ihm?" „Nein, nichts mehr." „Was für Gepäck hatte er?" Der Droschkenkutscher zögerte einen Augenblick, dann schüttelte er den Kops: „Ich weiß es wirklich nicht mehr." „Vielleicht eine kleine Tasche?" half Marsh seinem Gedächtnis nach. „Ja, nun besinne ich mich wieder, daß er eine Tasche hatte." „Eine schwarze?" „Jawohl, es war eine schwarze," sagte der Mann jetzt zuversichtlich — „er hatte eine schwarze Handtasche, ein j komisches Ding, man nennt sie Gladstonetafchen."
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