DRESDNER O PHILHARMONIE glänzende Virtuosität. Als Komponist trat Rachmaninow zuerst 1893, knapp zwanzig jährig, mit seiner Oper „Aleko“ (nach Puschkins „Zigeunern") an die Öffentlichkeit, eine Exa mensarbeit, deren Inszenierung am „Bolschoi“ er der Vermittlung Tschaikowskis zu danken hatte und die ihm die nur selten verliehene Goldmedaille des Moskauer Konservatoriums einbrachte. Seinen kompositorischen Stil aber prägte Rachmaninow am deutlichsten in den Klavierwerken aus. Hier vollzog er die Synthese von russischer Tradition und westeuropäischer Musikentwicklung, die ihn alsbald in eine di rekte Nachfolge Tschaikowskis stellen sollte. So war 1908 in einer Moskauer Kritik zu lesen: „Trotz seiner 35 Jahre ist er eine der bedeu tendsten Erscheinungen in der zeitgenössi schen Musik der Welt, ein würdiger Fortsetzer Tschaikowskis, wenn nicht in der Größe des Talents (darüber zu sprechen ist zu früh), so ge wiß in dessen Vielseitigkeit, Ehrlichkeit und subjektiver Feinfühligkeit.“ 1892 wurde Rachmaninows 1. Klavierkonzert mit mäßigem Erfolg uraufgeführt. Er überarbei tete es 1917. Als dann aber 1897 seine 1. Sin fonie in St. Petersburg erstmals zur Aufführung kam und zu einem kolossalen Mißerfolg mit vernichtender Kritik geriet, sie als zu moderni stisch und ungestüm angesehen wurde, löste dieses Erlebnis beim Komponisten starke Depressionen aus. Verbittert schwor er fortan allem musikalischen Fortschritt und möglichen Experimenten ab, wollte gar nicht mehr kom ponieren, bis ihm der Nervenarzt Nikolai W. Dahl vehement zu suggerieren verstand, was er zu leisten imstande wäre („Sie werden ein neues Klavierkonzert schreiben ... Das wird großartige Musik werden."). Rachmaninow folgte solchem Rat, suchte jetzt aber seinen Stil mehr in ro mantisierenden Klanggebilden zu finden. Gera de seine nächsten beiden Klavierkonzerte leben von einer üppigen Klangfülle des Soloparts und