„Ich habe nie feststellen können, wozu ich in Wahrheit berufen bin: zum Komponisten, zum Pianisten oder zum Dirigenten." Rachmaninow ließ sich nicht beirren trotz aller höhnischen Verunglimpfung, aller rüden Pole mik. Und das Publikum dankte es ihm. Der Erfolg seiner Musik war - und ist noch immer - phänomenal. Doch Rachmaninow war nicht nur Komponist, ein schöpferischer Mensch und ein besonders inspirierter dazu, sondern auch Dirigent, be rühmt für seine ernsthafte Werkauffassung. Vor allem aber war er Pianist, und zwar einer der bedeutendsten seiner Zeit. Er war ein König unter den Klaviervirtuosen, ein neuer Liszt, nur etliche Jahre später. Heute erinnern uns ledig lich zahlreiche Aufnahmen, über 250 Platten, an seine pianistischen Leistungen, doch das kompositorische Schaffen ist geblieben und be reichert nach wie vor die Programme und ganz besonders sein Klavierwerk das Repertoire der Pianisten (vier Konzerte, zwei große Sonaten und viele kleine Stücke, darunter das allseits beliebte cis-Moll-Prelude op. 3 Nr. 2). Auch sei ne Orchesterwerke, darunter drei Sinfonien, gelten als bedeutende Arbeiten. Rachmaninow war in aller Welt zu Hause, nicht immer aus freien Stücken, denn die russische Revolution vertrieb ihn endgültig aus seiner Heimat. Nach erstem Klavierunterricht bei der Mutter offenbarte sich die ungewöhnliche Begabung des jungen Sergej. Mit neun Jahren durfte er in St. Petersburg eine Vorbereitungsklasse des dor tigen Konservatoriums besuchen, kam aber 1885 bereits auf das Moskauer Konservatorium in die Klavierklasse von Nikolai Swerew, 1888 dann zum ehemaligen Liszt- und Tschaikowski- Schüler Alexander Siloti. Gleichzeitig aber be suchte er den Kompositionsunterricht bei Sergej Tanejew und Anton Arenski. Bereits als Neun zehnjähriger feierte er ein vielbeachtetes Pianisten-Debüt und wurde sogar überraschend schnell im Ausland bekannt. Man rühmte die Klarheit seines Anschlags, die breite dynamische Skala, die „singende“ Art seines Spiels und die