Thema der Zyklus-Konzerte JA DRESDNER O PHILHARMONIE 1 I nser Programm vereint Werke von zwei U Komponisten, die beide als „Romantiker“ verstanden werden können, obwohl etliche ih rer Werke erst im 20. Jahrhundert entstanden sind. So mag es erscheinen, als wirke der Ro mantik-Begriff rückwärtsgewandt und sei allein auf das Gefühl abgestimmt. Welche Aufgabe gestehen wir der Musik denn sonst noch zu, außer der, zu unterhalten und das Gefühl an zusprechen, Klänge zu schaffen, in die man ver sinken könne und die vergessen lassen, was um einen geschieht. Dies ist der Punkt, der die Meinungen teilt. Soll Musik wirklich nur die Sinne streicheln, unterhalten, ablenken? Schon Die Romantik des 20. Jahrhunderts Mozart schrieb Noten, „die schwitzen machen“, bestimmt „für alle Arten von Ohren“, nicht je doch „für die langen“. Dahinter steckt der große Anspruch, ein verständiges Publikum zu gewin nen, es zu beschäftigen, zu erregen und anzu regen, nicht allein nur zu unterhalten oder gar selig entschlummern zu sehen. Beethoven wollte gar mit seiner Musik „Funken aus dem mensch lichen Geist schlagen“. Auch die alten Griechen billigten der Musik erzieherische Aufgaben zu, glaubten, den Menschen durch Musik zu läu tern. Spätere Generationen haben den Unter haltungsaspekt nicht ausgeschlossen, jedoch immer beachtet, daß Kunstausübung auch den Geist anregt und Spiegelung der uns umgeben den Welt ist. Dies finden wir sowohl bei Sibelius als auch bei Rachmaninow. Beide liebten glän zende Klangfarben, die große Geste, benutzten Melodien ihrer Heimat und die Kompositions technik ihrer Vorväter. So entstanden Werke, die aus der Zeit heraus zu deuten sind, eine „Fin de siecle“-Stimmung zeichneten, „schön“ sind mit gebrochenem Blick, das Althergebrachte bewah ren in Erwartung des Neuen, noch Unbekannten.