III. Abteilung 4. Adagietto Sehr langsam 4/4-Takt, F-Dur Im 4. Satz - spätere Berühmtheit durch Viscontis Film „Tod in Venedig" - verströmen die Violinen sich (begleitet von Harfe und tiefen Streichern) in einer unendlichen Melodie, eine Para phrase seines lyrischen Liedes „Ich bin der Welt abhanden gekommen". „Der erste Satz der dritten Abteilung [der 4. Satz dieser Sinfonie], ein .Adagietto', ist berühmt geworden. Wohl vor allem deshalb, weil er aus nahmsweise, losgelöst von den anderen Sätzen für sich bestehen kann. So hat er - ein Unikum bei Mahler - Einzug selbst ins Salonorchester gehalten. Er ... ist nur für Streichinstrumente und Harfe komponiert. Eine Idylle inmitten der schweren Blech-Armatur. Das erste Motiv der Geigen klingt wie der Anfang der instrumenta len Einleitung zum zweiten Kindertotenlied oder wie eine Stelle aus einem anderen Rückert-Lied (,lch bin der Welt abhanden ge kommen'), dessen Stimmung dem Adagietto eindeutig sich mitgeteilt hat. So innig und be seelt die Kantilenen sind, so geht von ihren sat ten, wenn auch komplexen Harmonien etwas Schwelgerisches und Kulinarisches aus. Im Sinfonieganzen jedoch hat das Adagietto seine Funktion. Es bildet erstens einen notwendigen Ruhepunkt zwischen dem Tanztaumel des Scherzos und der rastlosen Geschäftigkeit des Finales. Und zweitens werden Motive des Ges- Dur-Teiles wichtiges Material für den letzten Satz.