Direktor ernannt. Bis 1928 sollte er dieses Amt innehaben. In all diesen Jahren engagierte sich Glasunow für seine Studierenden, zu denen auch Prokofjew und Schostakowitsch zählten. Er gründete ein Studentenorchester und ein ei genes Opernstudio an seinem Institut, setzte sogar sein eigenes Gehalt für Stipendien ein. Durch die Vielseitigkeit seiner kompositori schen, pädagogischen und ehrenamtlichen Tätigkeit war Glasunow damals zur bedeu tendsten und einflußreichsten Persönlichkeit im russischen Musikleben aufgestiegen. Doch seine eigene Kompositionstätigkeit ging wäh rend all dieser Jahre zwangsläufig sehr zurück, so daß sein eigentliches Hauptwerk schon kurz nach der Jahrhundertwende bereits so gut wie vollständig vorlag, darunter allein acht Sinfo nien (eine neunte war begonnen, aber nie voll endet worden), sein bis heute beliebtes und immer wieder gern aufgeführtes Violinkonzert, Ouvertüren, Sinfonische Dichtungen u.a. Viele seiner Werke, darunter auch zahlreiche für un terschiedliche Kammermusikbesetzungen, sind kurze Zeit nach ihrer Entstehung veröffentlicht worden. Ein Gönner, der reiche Kunstenthu siast M. P. Beljajew, hatte dem Komponisten vorgeschlagen, dessen 1. Sinfonie zu drucken. Daraus entstand dann in Leipzig ein eigener Musikverlag, dessen Grundstock das Glasu- nowsche Gesamtwerk ist. Ehrungen in aller Welt wurden ihm zuteil, darunter die Ehren doktorwürden der Universitäten Cambridge und Oxford. Zahlreichen Akademien der Künste gehörte er als Mitglied an, so denen von Berlin, Paris und Budapest. Er war Offizier der Ehren legion. Selbst in der Sowjetunion wurde ihm, obwohl er kaum mehr komponierte, die damals hohe Auszeichnung eines „Verdienten Volks künstlers“ angetragen. Im Jahre 1928 gehörte er als Vertreter seines Landes zur Internatio nalen Jury des Komponistenwettbewerbs bei der Schubert-100-Jahr-Feier in Wien. Noch in