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Der Weltkrieg. Wie rücksichrslos unser Generalstab Vie Wahrheit sagt, geht aus der amtlichen Meldung hervor, daß zwei Festungsbataillone aus Straßburg, die tollkühn im Vogesen» paß von Schirmeck vorgingen, durch feindliches Artillerie feuer überrascht und ihrer Kanonen und Maschinengewehre, die zerschossen und unbrauchbar gemacht liegen blieben, beraubt wurden. Die beiden Bataillone gelangten unver folgt in die Festung zurück. Die Möglichkeit, daß bei dem Überfall Verrat der Landesbewohner mitwikte, ist nicht aus geschlossen. Bei dem ganzen Gefecht handelte es sich um kein irgendwie größeres Ereignis, sondern nur um eine Nebenaktion ohne weitertragende Folgen. Die Warnung vor übertriebener Tollkühnheit, die der amtlichen Meldung angeschlossen ist, verdient jedoch strenge Beachtung, da jede Truppe darauf brennt, einen kühnen Handstreich auszu führen, wenn sie von Erfolgen anderer Truppenteile hört. Frankreich hat veraltete Geschütze. Eine Prüfung der den Franzosen bei Mülhausen abgenommenen Geschütze zeigte laut „Straßb. Post", daß die Kanonen, die bekannt lich französischen Elitetruppen angehörten, hinter den deut schen Feldgeschützen erheblich zurückstehen. Der aus verti kalen Stahlplatten hergestellte Schildschutz gewährt weniger Deckung als derjenige unserer Feldgeschütze. Die erbeuteten Kanonen stammen aus den Jahren 1899 und 1901, sie sind bedeutend schwerer als die deutschen und haben daher nicht die große Beweglichkeit der hervorragenden deutschen Ge schütze. Das Lederzeug ist morsch und brüchig, die einzelnen Zubehörteile sind in sehr mangelhaftem Zustand. Anzureichende Bemannung englischer Kriegsschiffe. Vor den Engländern ist den Bewohnern an der deutschen Wasserkante nicht bange. Sie kommen in Friedenszeiten viel mit englischen Marineleuten zusammen und wißen aus deren Munde, daß die britischen Kriegsschiffe nicht genügend geeignete Leute haben. Nach einer von der „Köln. Ztg." veröffentlichten brieflichen Mitteilung an einen Binger Bürger von einem Verwandten, der enge Beziehungen zur Matrosen- und Küstenbevölkerung unterhält, botcn englische Agenten deutschen Fischdampsermatrosen noch kürzlich in Aberdeen 800 Mark monatliche Löhnung, wenn sie sofort in englische Dienste träten. Ausgelacht haben unsere braven Teerjacken die falschen Kanaillen. Englische Verwerflichkeit und Kurzsichtigkeit tragen den Krieg ins Innere Afrikas, wo es so wenig Weiße gibt und führen den Eingeborenen, die daraus ihren Vorteil ziehen werden, einen Kampf zwischen europäischen Nationen vor Augen, nur um billige Lorbeeren zu ernten. Mit diesen Worten begleitet bas amtliche Telegraphenbureau eine Londoner, bisher noch nicht bestätigte Meldung, wonach der englische Regierungsdampfer „Gwendolin" den deutschen Regierungsdampfer „von Wissmann" auf dem Njassa-See wegnahm, Maschinen und Geschütze zerstörte, den Kapitän, Ingenieur und die übrige Besatzung gefangennahm. Dte gleiche Verurteilung verdient auch das englische Vorgehen in Togo, wo bei einem Zusammenstoß mit überlegenen britischen Truppen der Hauptmann Pfähler i o i der Polizei- truppe getötet und drei Deutsche leicht verletzl wurden. Frankreich brach zuerst Belgiens Aeulralitäk. Belgien, das die ihm entgegengestreckte deutsche Versöhnungs hand in ebenso tückischer wie kurzsichtiger Weise zurückstieß, hätte eigentlich mit Frankreich zu grollen, denn Frankreich war es, das die belgische Neutralität zuerst verletzte. Deutsche Flüchtlinge aus Paris teilten der „Köln. Ztg." mit und bestätigten ihre Aussagen durch einwandfreie Augen zeugen, daß französische Truppen bereits am 1. August abends den belgischen Grenzort Enquelines besetzten, während die deutschen Truppen erst in der Nacht vom 2. zum 3. August die belgische Grenze überschritten. Deutschland hat danach keinen Anlgß mehr, sich selber einer Verletzung der belgischen Neutralität zu beschuldigen. Belgien erhielt seine wohlverdiente Strafe, sonst nichts. Dio Aussichten einer lürkisch rumänisch-bulgarischen Intercsscngomelnschafl zugunsten Deutschlands unv Oesterreichs scheinen durch die unmittelbare Bedrohung der Türkel durch Rußland, das sich dte Durchfahrt durch die Dardanellen erzwinge» will, laut „Köln. Ztg." im Steigen begriffen zu sein. In den letzten Tagen sollen Verhandlungen zwischen Rußland und England stattge funden haben, die den Zweck verfolgen, Englands Wider stand gegen dte Öffnung der Dardanellen zu brechen. Daß Osr sSavkrüllbsr. Kriminal-Roman von R. Pyke. 8 Mrs. Tyson wurde verwirrt. „Ich kann es mir nicht denken, ich glaube gewiß nicht!" Mr. Marshs schlimmste Befürchtungen schienen sich zu bestätigen, es war noch ein Dritter im Bunde,' wo Mrs. Benk sich befand, war augenblicklich gleichgiltig, alles kam darauf an, diesen Mann aus Widdon aufzufinden. Eben wollte sich der Polizeiinspektor von Mrs. Tyson verabschieden, als die kleine Pessie, die am Fußende des Bettes ihrer Mutter still gesessen, aussprang und derselben etwas zuflüsterte. „Was sagt die Kleine?" fragte Marsh. Bessie, die das Bewußtsein nicht vollständig verloren hatte, erzählte, daß der Herr aus Widdon Licht angezün det, sich über den Amerikaner gebeugt, sich an dessen Klei dung etwas zu schaffen gemacht und dann den Wagen verlassen hätte. Marsh wendete sich nun selbst an das Kind, um zu sehen, ob es trotz aller Querfragen bei dieser Aussage bliebe: „Worauf besinnst Du Dich, Kleine, und was ist zuerst nach dem Zusammenstoß geschehen?" „Ich wurde hin- und her geschleudert, fiel unter den Sitz, verletzte dabei meinen Arm, gleichzeitig wurde alles dunkel, ich hörte Schreien und Rusen und fürchtete mich sehr." „Und dann?" „Dann schlief ich ein: als ich aufwachte, war es wie der hell im Wagen: d^eHerr, den ich nicht leiden konnte, bewegte sich, hob feinen Hut auf und kam mir dabei ganz nahe. Ich konnte aber nicht schreien, denn ich hatte solche Angst." „Nun, entsinnst Du Dich noch, was der Mann mit rem Licht tat?" dadurch nicht nür für die Türkei, sondern auch für Rumänien und Bulgarien die Gefahr entstehen würde, zu russischen Vasallenstaaten herabzustnken, wird von diesen richtig erkannt und mehr wie je macht sich eine Zuneigung nach Deutschland und Osterreich-Ungarn bemerkbar. Be sonders die nationalisttfchen Blätter Bulgariens freuen sich offenherzig der deutschen Erfolge, denen sie auch weiter den Sieg wünschen und prophezeien, denn „die Geschichte, die Natur und menschliche Kultur verlangen es." Auch die ausgezeichnete Kampsrüstung findet lebhafte Anerkennung und berechtigt nach den bulgarischen Zeitungsstimmen zu der Annahme, daß Deutschland im Begriff ist, seine ihm vom Geschick vorgezeichnete Weltrolle zu spielen. Englands Weltreich steht aus so schwachen Füßen, daß eS unbegreiflich ist, wie die Londoner Regierung durch kriegerische Angriffe auf unsere Schutzgebiete eine allgemeine Bewegung unter den Eingeborenen der Kolonien einieiten kann. England unternimmt es, wte ein fachmännischer Artikel der „Berl. Ztg." darlegt, fast ein Viertel der Erd bevölkerung mit einer überseeischen Truppenmacht von nur 112000 Mann zu kontrollieren, obwohl allein die Bevöl kerung Astens rund 1000 Millionen Köpfe zählt. In Britifch- Ostafrika glaubt England, eine Eingeborenenbevölkerung von 8 Millionen Seelen durch vier Bataillone afrikanischer Schützen in Schach halten zu können. In dem 28 Millionen zählenden Britisch-Westafrtka meint England, mit einer Handvoll weißer Offiziere nnd Soldaten seine Herrschaft aufrecht erhalten zu können. Die malayische Halbinsel ist, abgesehen von der kleinen Garnison in Singapore, zu Lande überhaupt nicht verteidigt. Das nördliche Australien ist unbeschützt und un bewohnt und ladet ohne weiteres zum Angriff ein. Auch Hongkong und sein chinesisches Hinterland haben absolut unzulänglichen militärischen Schutz. In Indien mit seiner 81b Millionen starken Bevölkerung, von denen die Mehrzahl dem Muhamedanismus angehört, stehen 75 000 Mann britischer Truppen und in dem 11 Millionen Bewohnern zählenden muhamedanischen Aegypten sind 6000 Mann eng lischer Truppen stationiert. Selbsthilfe der Aeulralen. Der Sohn des berühmten schwedischen Dramatikers Björnstjerne Björnsou, Herr Björn Bjürnsvn hat laut „Frkf. Ztg." in Berlin ein Nachrichten bureau eröffnet, von dem die skandinavische und die hollän dische Presse objektiv über den Verlauf des Krieges unter richtet werden soll. Die fortgesetzten Lügen der französischen, englischen und russischen Telegraphenagenturen, die ihren Weg auch in die Spalten der Presse des neutralen Aus- landes gefunden haben, lassen in der Tat eine unparteiische Ergänzung unserer Kriegsberichterstattung notwendig er scheinen. Vie Errichtung polnischer Legionen im österreichisch- ungarischen Heeresverbande und die Gründung einer einheitlichen öffentlichen nationalen Organisation unter Lei tung ihres Obmanns Dr. Leo wurde einer amtlichen Mel dung zufolge durch den Polenklub in Krakau beschlossen l Die Tragweite dieser Entschließungen kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Räubernde Russen. In dem Memelhafen Kowno hielten die Ruffen 50 deutsche Frachtkähne fest, die regel mäßig Holz für ostpreußische Cellulosefabriken holen, und verletzten damit das Völkerrecht in gröblichster Weise. Dte deutschen Schiffer wollten schon in der letzten Juliwoche an gesichts der ernsten Verwickelungen ohne Einnehmen del Ladung abfahren, wurden jedoch von den russischen Ortsbe hörden durch beschwichtigendes Zureden abgehalten. Als am 30. Jult die Mobilisierung in Kowno im Gange war, konnten fünf deutsche Schiffer mit ihren Kähnen noch ent kommen; die übrigen 50 wurden ungeachtet der Beschwerde des Konsuls mit Gewalt von ihren Kähnen gezerrt und durften nicht einmal ihre geringe Habe mitnehmen. Sic wurden über die Grenze geschafft und langten aller Mittel entblößt in der deutschen Heimat an. Deutsche Frauen, deutsche Treue! Hauptmann Armin von Klützow war bei einem der letzten Gefechte den Heltentod gestorben. Um die Leiche des Gatten in die Heimat zurückzuholen, wollte sich seine Gemahlin Helen« von Klützow geb. Hoyer von Rotenheim auf das Schlacht feld begeben. Im Feindesland wurde sie nun von feigen Meuchelmördern ermordet! Das ist die Kultur des belgischen und französischen Franktireurstaates! Ein deutscher Prinz gefallen. Mit der Fahne in der Hand an der Spike seiner Truppen ist nls erstes Mitglied „Ich weiß es nicht genau: ich sah nur, daß er sich über den toten Herrn beugte, dann das Licht ausblies und ausstieg." Marsh war glücklich, seine Kombination war wieder einmal richtig. — Der Mann aus Widdon hatte Schlüs sel, Fahrkarte, Geld — er mußte gesucht werden. Mit größter Zuvorkommenheit dankte Marsh sür die so wich tige Auskunft, die Mutter und Tochter ihm gegeben, dann entfernte er sich hocherfreut mit dem Bahnbeamten. 6. Kehren wir nun nach Widdon zurück. Es wurde 10 Uhr Abends und Walter kam nicht — Mrs. Broad hurst mußte sich an den Gedanken gewöhnen, daß er erst morgen früh, wie Southern vermutete, zurückkehren würde. Trotzdem blieb sie bis Mitternach aus und warf sich, als sie sich endlich zur Ruhe begeben, unruhig und von schreck lichen Träumen verfolgt, auf ihrem Lager hin und her. Kaum dämmerte der Morgen, so war sie bereits auf und ging bleich und verstört ihren Pflichten nach. Gegen 8 Uhr erschien Mr. Ormord mit einer Zeitung in der Hand bei seiner Tochter. Schon in der Tür fragte er: „Ist Walter gestern Abend noch nach Hause gekommen?" Traurig schüttelte Mrs. Broadhurst ihren Kopf. „Er schrieb, daß er ganz bestimmt gestern Abend kom men würde?" »Ja." „Und er schrieb auch mit welchem Zuge?" „Ja, um 1 Uhr 30 Min." Mr. Ormod schloß einen Augenblick die Augen und sagte mit möglichster Ruhe: „Du mußt die Wahrheit hö ren, der gestrige Abendzug hat einen Unfall erlitten." Mrs. Broadhurst umfaßte ihren Vater in größter Angst: „Oh, sage mir die Wahrheit: ist Walter verletzt?" Zärtlich legte Mr. Ormrod die Hand auf ihre Schul ter: „Wir wollen uns nicht vor der Zeit ängstigen, Kind, ! eines regierenden Haukes Prinz Friedrich Wilhelm zur Lippe, i ein Onkel des regierenden Fürsten Leopold 4., Im Alter von 56 Jahren im Felde gefallen. Die soeben veröffentlichte dritte Verlustliste, die 152 Tote, 187 schwer, 133 leicht Ver wundete, 137 Vermißte, 10 Gefangene und 2 Kranke auf wies, enthielt den Namen des Prinzen noch nicht. „I kimm glei." Ein prächtiges Stückchen wird von dem „höchsten" Einberufenen des Deutschen Reichs, dem Bergführer Glatz in Garmisch, aus München berichtet. Das Postamt telephonierte ihm den Befehl nachts noch auf die Zugspitze. Vom Meteorologen des Observatoriums geweckt, eilte der Wehrmann ans Telephon und erwiderte: „Js schon recht, i kimm glei", nahm Stock und Hut und eilte in fünf Stunden vom höchsten Gipfel des Deutschen Reiches herunter ins Tal, um um 7 Uhr morgens noch den Zug nach Weil heim zu erreichen. Vie Bestellung des Feldes durch Pferde aus dem königlichen Marstall hat nach den „Leipz. N. N." der König von Sachsen mit Rücksicht auf den fühlbaren Mangel angeordnet. Das Oberstallamt ist bereits mit dem Landes kulturrat zur Einleitung der Verteilung in Fühlung ge treten. Auch die Erteilung unentgeltlichen Reitunterrichts sowie das Zureiten unrittiger Pferde der ins Feld rückenden Berittenen übernimmt der königl. Marstall mit Genehmigung des Königs. Ein würdiger Venkmalsplah. In dem ostpreußischen Soldau wurden gerade auf dem Platze, auf dem das Denk mal für Kaiser Wilhelm 1. errichtet werden soll, während der Grenzkämpfe zu Anfang des Krieges 400 russische Kosaken außer Gefecht gesetzt. Der Platz für das Denkmal, besten Aufstellung der Krieg verzögert, ist durch diese Krieges- tat geweiht. Eine Zentralstelle für Kriegsbeute an Geschützen, Feuerwaffen, Uniformen usw., die in die Heimat geschickt werden, wurde in Berlin errichtet und zu ihrem Chef amt licher Meldung zufolge Oberst Siewert, der frühere Kom mandeur der Oberfeuerwerkerfchule, ernannt. Da bei den Kviammenstößen im Osten und Megen d-S N- ckes bereits eme erhebliche Zahl von Geschützen und Gewehren erbeutet worden ist, hat die neue Zentralstelle sofort in Tätigkeit treten können. Anrechnung -er Sriegsdienstzeit. Eine Anrechnung deS Kriegsdienstes findet laut „Franks. Ztg." unter allen Umständen statt. Sogar die Dienstzeit, die vor dem Be ginn deS 18. Lebensjahres, also vor dem Beginn der Wehr pflicht, fällt, gilt im Kriege als Dienstzeit. Für jeden Teil nehmer an einem Kriege wird zu der wirklichen Dauer der Dienstzeit ein Jahr hinzugerechnet. Der Kaiser bestimmt, was als Kriegsteilnahme anzusehen ist und unter welchen Voraussetzungen bei Kriegen von längerer Dauer mehrere Kriegsjahre anzurechnen sind. Dte Zett einer Freiheitsstrafe von mindestens einjähriger Dauer, sowie die Zeit der Kriegsgefangenschaft wird nur unter besonderen Umständen auf die Dienstzeit angerechnet. Aus englischem Heeresdienst geschieden, in dem er die Stellung eines Generalinspektors des Sudan einnahm, ist General Rudolf Baron Slatin Pascha, der österreichischer Nationalität ist. Der General, der sich auf dem Wege von Ägypten befand, dampfte auf die Kunde von der englischen Kriegserklärung sofort nach Triest und stellte sich seinem Vaterlande zur Verfügung. Der jetzt 57jährige General reiste als junger Kaufmann im Sudan, als der Mahdi- Aufstand ausbrach. Er geriet 1883 in Gefangenschaft, ver mochte jedoch auf abenteuerliche Weise zu entkommen. Darauf trat er in englische Heeresdienste, organisierte die Verwaltung des Sudan und stieg bis zum Generalinspektor auf. Die perfide Kriegserklärung Albions an Österreich lrieb ihn zu den Fahnen seines österreichischen Vater landes. Die vlelgerühmte englische „smarlneh- läßt nach den vielen Berichten aus englischer Haft entkommener Deutscher, zu denen sich jetzt noch eine Autorität wte der General direktor der Bergmann - Elektrizitätswerke-Aktiengesellschaft, Geh. Kommerzienrat Bergmann, gesellt, sehr viel zu wünschen übrig und reiht sich dem Benehmen des belgischen Raub gesindels würdig an. Geh. Kommerzienrat Bergmann, der zu Beginn des Krieges in Amerika weilte, wurde vom Dampfer weg verhaftet und nach Winchester ins Gefängnis gebracht. Alle Deutschen, auch die Frauen, wurden wie Schwerverbrecher behandelt, in Einzelhaft geworfen und dursten sich nicht selbst beköstigen. Sie erhielten morgens Walters Name steht nicht auf der Liste der Toten und Verunglückten: so müssen wir annehmen, daß er mit sei nen Geschäften nicht fertig geworden und entweder mit einem späteren Zuge gefahren und in Gulby liegen geblie- ben ist oder erst heute kommt. Doch ich muß setzt schnell zur Bahn, sonst versäume ich meinen eignen Zug; die Zeitung lasse ich Hierl" Mrs. Broadhurst nahm jetzt die Zeitung zur Hand, um den Bericht über das Unglück selbst zu lesen. Nellie stand hinter ihrem Stuhl und las aufmerksam mit der Schwä gerin alle Einzelheiten der traurigen Begebenheit. George W. Bents Name stand unter den Toten, doch weiter nichts näheres über ihn. „Walter wird gestern den Zug nicht mehr erreicht ha ben und kommt nun heute am Tage. Mich wundert nur, daß er nicht telegraphirt hat," sagte Nellie. Daran hatte Mrs. Broadhurst noch nicht gedacht und fand nun einen Grund zur Besorgnis darin. Ehe sie je doch noch etwas sagen konnte, trat ein Bote mit einer Depesche ein. Zitternd öffnet Mrs. Broadhurst dieselbe. «Durch Geschäfte zurückgehalten. Komme erst in zwei bis drei Tagen. Brief folgt. Walter!" Die Depesche war auf einem Telegraphenamt in Euston Aoad in London ganz früh aufgegeben. Einerseits froh, andererseits über die Verzögerung enttäuscht, fragt Mrs. Broadhurst: „Ich hatte mich so gefreut, ihn heute wieder zu haben; der alte, häßliche Snape hat ihm viel zu viel solche Arbeit aufgebürtet, er vergißt ganz, daß Walter jetzt ein Ehemann ist, und ich auch noch Ansprüche an ihn habe." „Auf alle Fälle lebt Walter und ist gesund," sagte Nellie. Zwei Stunden später kam der Telegraphenbote wieder diesmal war die Depesche an Mr. Broadhurst, und Mrs. Broadhurst wollte sie deshalb nicht öffnen ; sie tat es er>i auf Nellies Zureden. Wie erstaunten sie über den Inhalt