In der kleinen, musik illustrativen Form hatte Schumann sich bereits 1838 versucht, als er die „Kinderszenen" op. 15 komponierte. Im Jahre 1840 heiratete er - nach langem, ent nervendem Kampf mit deren Vater - Clara Wieck. Es sollte ein wunderbarer Künstlerbund werden. Schumann komponierte viel, im Hoch zeitsjahr wunderbare Lieder. Es wurde sein „Liederjahr“, das nächstfolgende ein sinfoni sches Jahr. Nach einer erstaunlich kurzen Zeit, im Januar 1841, komponierte und vollendete er seine erste, die „Frühlingssinfonie“. Es folg ten andere Orchesterwerke. Sie brachten ihm nur wenig Ehre und gar keinen Ruhm. Im Gegenteil, alsbald festigte sich der Ruf, er be herrsche nicht die strenge Sinfonieform und könne nicht orchestrieren. Ein Nervenzusammenbruch warf erste Schatten auf das Leben des Komponisten. Schließlich führte Schumanns Weg 1844 nach Dresden. Dort allerdings herrschte allenthalben der Ein fluß des konventionellen sächsischen Hofes. Für Schumann wurde es eine glücklose Zeit. Trotz zunehmender Krankheit - von depressiven Pha sen geplagt - ließ er seine schöpferischen Kräfte nicht erlahmen. Das a-Moll-Klavierkonzert wurde vollendet, erst viel später anerkannt als eines der schönsten Werke. Neue Kammermusik entstand. Schumann liebäugelte mit einem Opernprojekt, komponierte „Genoveva“, kam jedoch bald schon auf sein ureigenes Metier, die Klaviermusik und das Liedschaffen, zurück. Zur Zeit der Revolution 1848/49 vollbrachte er in aller Stille eine eigene kleine künstlerische Revolution, komponierte das „Album für die Jugend“, eine umfangreiche Sammlung einfa cher, erlesener Klavierstücke für Kinder, in der er eine neuartige Form ausbaute, musikalische Miniaturen, bildhafte Skizzen schuf, die sehr bald stilbildend für künftige Komponisten wer den sollten. Doch das ahnte er nicht. Trotz geringer Erfahrung als Dirigent nahm er 1850 freudig das Angebot an, in Düsseldorf ei nem recht guten Orchester und einem großen Chor vorzustchen. Neue Kräfte konnte er mo-