Robert Schumann DRESDNER PHILHARMONIE Berufsbahnen seiner Jugend zum Romandich ter, Philosophen oder Juristen werden lassen. | Er wurde Komponist und als solcher ein durch ! und durch ernsthafter Künstler, der seine Ziele hatte und energisch um seine Kunstausübung ringen mußte. In den musikalischen Mitteln seiner Zeit fand er die notwendige Sprache der Gefühle, um „das dunkle Geheimnis des Unbe- I wußten“ auszudrücken, denn die Musik galt ihm als die „romantischste aller Künste“ (E.T.A. Hoffmann). Sie berührte tiefer als alle Dichtung und Malerei. Und so verschrieb er sich ihr mit Leib und Seele, konnte den Gefühlen freien Lauf lassen und den sich in der Musik bietenden Raum nutzen, sich künstle- | risch zu äußern. Schumann komponierte vorrangig fürs Klavier. Allerdings versuchte er sich immer wieder auch an größeren Sachen, an Orchesterwerken, Solokonzerten und großen chorsinfonischen Werken. Er nutzte das Wort, nicht nur das dichterische, und schrieb Musikkritiken für die damals weit verbreitete „Allgemeine Musika lische Zeitung“. Dem verfilzten und in sich j selbst verliebten Musikestablishment seiner | Zeit hat er darin vielfach einen Spiegel vorge- | halten, ist kritisch auch gegen große Namen seiner Zeit aufgetreten und hat jungen Hoff nungsträgern Brücken gebaut. Mit 24 Jahren gründete er zusammen mit Gleichgesinnten - er nannte sie, die gemeinsam mit ihm gegen die Philister der Musik ziehen wollten, „Davids- bündler“ - eine eigene Musikzeitung, die „Neue Zeitschrift für Musik“. Doch bald schon bestritt er dieses journalistische Abenteuer ziemlich al lein, über zehn Jahre jedoch mit großem Erfolg und einer weiten, ungeahnten Ausstrahlung. | Im Grunde war er als Musikjournalist bis über | seinen Tod hinaus bekannter denn als Kom ponist. Doch in all diesen Jahren komponierte Schumann sehr viel, meist Klavierwerke, groß artige dazu. geb. 8.6.1810 in Zwickau; gest. 29.7.1856 in Endenich bei Bonn 1828 Jurastudium in Leipzig, danach in Heidelberg 1830 Erlebnis eines Paganini- Konzerts in Frankfurt; gänzliche Hinwendung zur Musik und Rückkehr nach Leipzig; Klavier unterricht bei Wieck 1834 Gründung „Neue Zeitschrift für Musik” 1840 Heirat mit Clara Wieck 1844 Wohnung in Dresden 1850 Musikdirektor in Düsseldorf 1854 Selbstmordversuch; Einlieferung in die Nervenheilanstalt in Endenich