„Eines der schönsten Produkte in der gesamten französischen Musik" Übrigens haben die „Ballets russes" zu bei nahe der gleichen Zeit auch Debussys „Prelude ä l'Apres-midi d'un faune" aufgeführt. Aufführungsdauer: ca. 18 Minuten Strawinsky, der selbst mehrere Ballette für Diaghilews Truppe schaffen sollte, sprach neid los von einem „der schönsten Produkte in der gesamten französischen Musik“. Der Stoff des Werkes ist im antiken Griechenland angesiedelt und kreist um die Liebe zwischen dem jungen Schäfer Daphnis und der Schäferin Chloe. Chloe wird bei einem Überfall von Seeräubern ent führt, durch das Eingreifen des Gottes Pan aber wird sie errettet und ihrem Geliebten wiederge geben. Das Werk war nicht im Sinne eines Nummern-Balletts geplant, sondern erhielt sin fonische Dimensionen „nach einem sehr stren gen Plan, mittels einer kleinen Zahl von Moti ven, deren Durchführungen die Homogenität des Werkes sichern“ (Ravel). In den Jahren 1911 und 1913 stellte Ravel zwei Orchestersuiten als „Sinfonische Fragmente“ zusammen, die erste also noch vor der Urauf führung des Gesamtwerkes. Er übernahm die wesentlichsten und besten Teile wörtlich, stellte lediglich die Verwendung des im Ballett gefor derten Chores frei. Wann die 2. Suite erstmals aufgeführt wurde, ist nicht überliefert, doch gehört sie - neben dem „Bolero“ - inzwischen wohl zu den am meisten gespielten Werken des Komponisten. Daphnis et Chloe Zur Musik Alle drei Abschnitte erzählen Episoden aus der Handlung, gehen aber pausenlos ineinander über. Mit „Erwachen des Tages“ überschrieben, wird im 1. Teil ein buntes, durchaus naturalistisch an mutendes Stimmungsbild gemalt. Aus einem dumpf-murmelnden Klangteppich (Flöten, Streicher, Harfenglissandi) heben sich in Piccolo- Flöte und Solo-Violine erwachende Vogelstim men heraus, Naturlaute des Morgens. Hirten zie hen vorbei (Piccolo, Es-Klarinette). Erwachend sucht Daphnis seine Chloe, die endlich, von Schäferinnen umgeben, erscheint. Im Crescendo