August von Kotzebue (1761 - 1819) Verfasser von über 200, meist flach-sentimentalen, aber effektvollen Bühnenstücken, stand lange Zeit im Dienste des russischen Zaren, wurde nach seiner Rückkehr aus Rußland in seiner Heimat aber als Spitzel angesehen und von dem Burschenschafter Karl Sand ermordet. Aufführungsdauer: ca. 28 Minuten der Geschichte Ungarns und zeichnet histori sche Bilder über das Werden dieser Nation. So ist es nur natürlich, daß Beethoven ungarische Volksmusikelemente in seine Komposition ein fließen ließ. Mit einem solchen Kunstgriff, die hochstilisierte musikalische Sprache der Wiener Klassik mit einer naiv erscheinenden Volksme lodik zu verbinden, haben neben Beethoven auch andere Komponisten immer wieder expe rimentiert. So etwas gehörte längst zum gäng igen Rüstzeug eines Komponisten und brachte Farbe ins Geschehen, erzeugte eine besondere Stimmung und stellte, wie in diesem Fall, so gar einen eindeutigen, jedem Hörer verständ lichen Bezug her. Doch in welcher Weise Beet hoven es verstand, diese Elemente miteinander zu verschmelzen, Ungarismen einzubeziehen, ohne sie allzusehr in den Vordergrund zu stel len, bedurfte schon seiner großen Kunstfer tigkeit. Obwohl diese Ouvertüre zu den recht selten aufgeführten Beethovenwerken gehört - in einem Konzert der Dresdner Philharmonie sa ge und schreibe vor mehr als dreißig Jahren letztmals aufgeführt -, gilt sie doch als eine mu sikalische Perle, wert genug, ins Programm ge setzt zu werden. Wie schon angedeutet, beschritt Beethoven einen mühevollen Weg, bevor er es wagte, sei ne ersten Orchesterwerke vorzustellen, vor allem seine 1. Sinfonie fertigstellen konnte. Immerhin war er dreißig Jahre alt, als er die Wiener Öf fentlichkeit in seiner ersten eigenen Akademie am 2. April 1800 im „National-Hof-Theater nächst der Burg“ dazu einladen durfte. Entwürfe für eine Sinfonie datieren zwar schon aus der Bonner Zeit, und um 1795 weisen erneute Skizzen auf ein solches Projekt. Aber erst 1799 fühlte sich Beethoven in der Lage, nun sogar zügig und energisch, seinen sinfonischen Erstling zu beginnen und sogleich auch zu voll enden. Und dabei zeigt sich eines ganz deutlich, nämlich der neue sozialhistorische Status des