DRESDNER PHILHARMONIE und Innenspannungen werden erzeugt in Gestalt dissonanzreicher Harmonik. „Themen deuten sich mehr an, als daß sie plastisch greif bar wären, Motivgruppen werden zu Kom plexen verdichtet, ein ständiges Entwickeln aus Varianten trägt den Fluß des Satzes. Dennoch ist dieser Verlauf nicht kontinuierlich, kontra- | stierte er doch dunkle, brütende Klangpassagen mit hellen, weichen“ (Alfred Beaujean). Die Musik macht den Versuch, festere Gestalt anzunehmen. Eine Oboenmelodie scheint eine Idylle anzukündigen. Doch die Musik ist gebro chen durch fahle Episoden. Die tragische Span nung bleibt durchaus im Spiele. Gegen Ende I setzt sich schmerzhaftes Aufbegehren und Resignieren durch. 2. Satz Allegro molto vivace 3/4-Takt, F-Dur Der langsame dritte Satz trägt improvisatorische j Züge. Einzelne Instrumente und Instrumental gruppen treten solistisch hervor. „Dieser Satz“, meint Alfred Beaujean, „läßt Sibelius’ Entwick lungsdenken am deutlichsten erkennen; er ist nichts anderes als die allmähliche Entwicklung eines machtvoll aufsteigenden Themas, das in seiner vollen Gestalt erst kurz vor Satzschluß erscheint und als prägnanteste thematische i Idee der gesamten Sinfonie bezeichnet werden muß. Die Stelle ist von bezwingender Größe des Ausdrucks. Die allmähliche Kristallisation der Partikel, die zu diesem Ausbruch führt, bildet das geistige Zentrum der Sinfonie.“ Der Finalsatz ist von strenger Herbheit, von ei- | ner energischen Entschlossenheit und wird zu äußerster Tragik im Klanglichen gesteigert. Es gibt keine apotheotischen Höhepunkte, keine Entspannung, sondern harte polytonale Pas sagen. Der Ausklang des Werkes ist Verzicht: j Soloflöte und Solooboe verlieren sich in einem von weichen Streicherklängen umhüllten Wechselgesang. 3. Satz II tempo largo 4/4-Takt, cis-Moll 4. Satz Allegro Alla-breve-Takt, a-Moll