Aufführungsdauer: ca. 35 Minuten lieh und sehr wenig im zeitgebundenen Stilbe wußtsein verankert ist. Er wird eher als eine ein same Gestalt der Spätromantik anzusehen sein, ohne Einfluß auf die Musik der Gegenwart, doch mit einer ungeheuren Wirkung seiner ei genen, individuell entwickelten Ausdrucksart und -kraft auf die Zuhörerschaft. Das hat ihn über seine Landesgrenzen hinaus bekannt ge macht und ihm eine über das begrenzende Nationale hinausgehende Bedeutung verliehen. Und dies sollte auch heute noch sein Werk tra gen. Die Sinfonie Nr. 4 a-Moll entstand in der Zeit um 1910/11 und wurde am 3. April 1911 in Helsinki uraufgeführt. Sie gilt als sein kompo sitorisch bedeutendstes und strukturell dichte stes Werk, das er je geschaffen hat. Es wurde anfangs mit einiger Betroffenheit aufgenom men, denn Sibelius hatte sich inzwischen weit entfernt von den national-hymnischen Auf schwüngen der nach wie vor populären „Fin- Iandia“-Komposition. Und da er sich in seinen Sinfonien auch nicht zu einer programmatisch erzählenden Musizierweise durchringen konnte, seinen Hörern nun auch der eigentliche Bezugspunkt, die Bildhaftigkeit, fehlte, reagier te das Publikum - wie schon bei seiner Dritten in Ansätzen - anfangs sogar verstört. Im Grunde seines Herzens stand Sibelius der Programmusik schon immer in einem durchaus gespaltenen Verhältnis gegenüber. Dennoch hat er ihr mehrfach einen direkten Tribut gezollt und damit einige herausragende Komposi tionen geschaffen. Er wußte ganz genau, wie man in Tönen erzählt und Klänge zu Farben mischt, wie man also musikalische Bilder malt. So hat er die ganze nordische Sagenwelt durch forscht und vieles davon in Musik gekleidet. Allein in seinen „Vier Legenden“ erzählte er über Lemminkäinen, einen nordischen Drauf gänger, einem Don Juan sehr ähnlich. Oder er zeichnete in „Tapiola“ den Waldgott der finni-