Aufführungsdauer: ca. 17 Minuten harmonischer Reichtum, melodische Eleganz und ein feines Gespür für klangsinnliche Wirkungen, die indes die Transparenz des oft kammermusikalisch leichten Orchestersatzes nie gefährden. Den großen internationalen Durch bruch errang Martin mit seinem auch heute noch viel gespielten Kammeroratorium „Le vin herbe“ (Der Zaubertrank, 1941), einem Tristan- Stoff. Als Orchesterkomponist erreichte er höchste Originalität erstmals mit der 1944/45 komponierten „Petite Symphonie concertante“, die auf Anregung von Paul Sacher, dem großen Förderer vieler Komponisten, entstanden war. Die Liste der Orchesterwerke Martins umfaßt über dreißig Werke. Zwei Oratorien („In terra pax“, 1944, und „Golgatha“, 1948) sowie das Gesangwerk mit Orchester auf Rilkes „Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“ gehören zu seinen weithin anerkannten und mehrfach aufgeführten Werken. Und hierzu zählen auch die Sechs Monologe aus „Jedermann“ nach Gedichten von Hugo von Hofmannsthal (1874 - 1929). Martin hat te 1943 eine Klavierfassung komponiert und 1949 eine Orchesterfassung geschaffen. Ob wohl der Komponist im französischen Sprach raum aufgewachsen war und selbst aus einer Hugenottenfamilie stammte, wurde er nicht zuletzt auf Grund des ihn umgebenden calvi- nistischen Milieus ebenso durch deutsche Kultureinflüsse geprägt. So nimmt es kaum wunder, daß er auch deutschsprachige Texte für einige Vokalwerke auswählte, so den bereits er wähnten „Cornet“ Rilkes und eben diese Hof mannsthal-Gedichte aus dem „Jedermann“, beides bezeichnenderweise ausgesprochene Fin de siecle-Dichtungen, in denen eine gewisse Todessehnsucht besungen wird. Hugo von Hofmannsthal, Lyriker, Bühnendich ter, Erzähler, Essayist, entstammte einer öster reichisch-böhmischen Familie und hat sich u.a. einen Namen als Librettist für Opern von