Zum Programm Betrachtet man das heutige Programm, so stellt sich die Frage nach einem möglichen Zusammenhang zwischen den zwei aufzuführenden Werken, trennt sie doch nahezu ein ganzes Jahrhundert. Die Komponisten Ludwig van Beethoven und Alexander Scriabin sind jedoch durch ihre intensive Beziehung zum Klavier verbunden. Beide begin nen ihren musikalischen Werdegang mit Konzerten am und Kompositionen für das Klavier. Obwohl Beethoven als großer Symphoniker bekannt ist, nehmen Klavierkomposi tionen in seinem Gesamtschaffen eine zentrale Bedeutung ein. Er steht in der Tradition C.Ph.E. Bachs, Joseph Haydns, Wolfgang A. Mozarts und Muzio Clementis und bildet zu gleich selbst einen Ausgangspunkt für die romantische Klaviermusik. Scriabins kompositorisches Schaffen besteht nahezu ganz aus Klavierkompositionen, lediglich sechs seiner 74 Opusnummern sind symphonische Werke. Der Klavierstil Scriabins beginnt in der Nachfolge Chopins, ent wickelt sich über die Auflösung des Dissonanz-Konsonanz- Prinzips hin zur Atonalität. Die Ähnlichkeiten der beiden Stücke sind äußerlich oder rein formal kaum erkennbar, sondern liegen mehr in ihrem musikalischen Ausdruck und der Energie, die von beiden Werken ausstrahlt. In Beethovens Klavierkonzert wie auch in Scriabins Symphonie erfährt man ein Wechselspiel gegensätzlicher Kräfte und Stimmungen. Beiden Werken scheint, obwohl es sich hier nicht um Programmmusik han delt, eine Idee zugrunde zu liegen. Vermutlich ist Ludwig van Beethovens (1770-1827) fünftes und letztes Klavierkonzert in Es-Dur op. 73 besser bekannt unter dem Namen „The Emperor“. Dieser Name ist mit Sicherheit nicht von Beethoven oder seiner näheren Umge bung geprägt worden. Das fünfte Klavierkonzert Beethovens entstand 1809 zu der Zeit, als die napoleoni schen Truppen Wien besetzten. Dieses wie auch das vierte Klavierkonzert Beethovens sind dem Erzherzog Rudolph von Österreich gewidmet. Eine Anekdote berichtet, dass bei der Uraufführung des fünften Klavierkonzertes ein Zuhörer voller Begeisterung gerufen haben soll: „an em peror among concertos.“ Dieser Ausspruch vermittelt einen Eindruck von der Wirkungskraft des Werks, das nicht dem