Alexander Skrjabin Symphonie Nr. 2 c-moll op. 29 daraus destillierte Stil gewinnt in der Regel eine Allgemeinverbindlichkeit, die nur re volutionäre Geister negieren und abbiegen wie wenig später Arnold Schönberg, der anfangs auch einer spätromantischen Klang-Hypertrophie huldigte, und es ist interessant, dass der 3. Satz mit seiner lich ten Aura im leuchtenden H-dur, mit seiner pastoralen Erfülltheit den Gedanken an manche Partien der "Gurrelieder" wachruft. Ähnlich seiner 1. Symphonie fand auch diese zunächst skeptische bzw. geteilte Aufnahme. Anatol Ljadow, der immerhin das Werk bei der Petersburger Urauffüh rung im Januar 1902 dirigierte, konnte mit dieser Musik wenig anfangen; er unterstell te Skrjabin den Drang, Wagner und Richard Strauss überbieten zu wollen: Aus allen Ritzen kriechen die Dekadenten ... Nach Skrjabin verwandelt sich Wagner in einen unschuldigen Säugling ... Mir scheint, er ist um den Verstand gekommen. Wohin fuhrt solche Musik? Auch das Publikum reagierte mindestens ratlos, und die Mos kauer Erstaufführung unter Safonow spal tete es gar in zwei entgegengesetzte Lager. Tante Ljubow erinnert sich: Je mehr die einen tobten, umso stärker klatschten die anderen Beifall. Im Saal entstand ein un vorstellbares Durcheinander. Der Beifall war so stark, dass Alexander Nikolaje witsch auf die Bühne kommen musste. Mit ihm trat auch Safonow heraus. Blass, aber völlig ruhig und sogar mit einem Lächeln blickte Skrjabin ins Publikum. Einführungstexte: Erich Mauermann KAWAI SEILER WILH. STEINBERG £ STEINWAY L SONS Exklusiv-Vertretung Flügel, Klaviere, Orgeln, Cembali, Konzertflügeldienst, Mietklaviere, Mietkauf, Tausch, Zubehör, Transporte, Schätzungen, Meisterbetrieb für Reparaturen, Restaurationen und Stimmungen. PIANO I HAID G M 90402 NÜRNBERG • KLARAGASSE 3 ■ ECKE KONIGSTRASSE b TELEFON (0911) 226604 ■ TELEFAX (0911) 22 5840