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Memner Amenm Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Mnng für HmM, Seisersdm's) Klein- u. ErvPlsn. Jnseraie kosten die Spaltenzeil oder deren Raum 10 Ps., für aus wärtige Inserenten 15 Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lüban, Borlas, Spechtritz re. Nummer 104. «mt Deuben 2120 Donnerstag, den 3. September 1914 Fernsprecher: Amt Deuben 2120 27. Jahrgang. Neueste Meldungen. — Die vier reichsten Belgier haben sich be reit erklärt, die deutsche Kriegskontribution von Brüssel, 200 Millionen, zu bezahlen. — Rußland verschweigt in seinen amtl. Mitteilungen die erlittenen Niederlagen. — Montag u. Dienstag flogen abermals deutsche Flugzeuge über Paris. — Deutsche Truppeu sind am Sonntag in Compiögne, 80 Kilometer von Paris, augekommen. — (Amtlich.) Nach weiterer Mitteilung des Hanpt- Quartiers ist die Zahl der Gefangenen in der Schlacht Gilgenburg-Ottelsburg noch größer als bisher bekannt gewor den, sie betrügt 70 000, darunter 300 Offiziere. Das gesamte Artillerie-Material der Russen ist verni ch t e t. — Unweit Warschau wurde wahrscheinlich durch Revolutionäre ein russischer Militärzug durch Bomben in die Luft gesprengt. 150 Tote, viele Verwundete. in Begeisterung ihr Leben einsetzen für das Vaterland. mit Rücksicht auf den Mangel an Tierärzten die in — Ein Waldbrand vernichtete am Hutberg bei Weißig eine ziemlich große Fläche Bestand — Die Armee des Generalobersten v. Klu ck hat den — Die englische Regierung hat beschlossen, jetzt auch alle Frauen aus feindlichen Ländern zurück zubehalten. den Verordnungen vom 10. Juli 1906, vom 14. Febr. 1910 und 27. Dezember 1913 enthaltenen Beschränkungen der Zu ständigkeit der nicht tierärztlichen F l e i sch b e s ch a u er bis auf weiteres außer Kraft gesetzt. — Wegen unsittlicher Handlungen, begangen an einer Verwandten und einem jungen Mädchen unter 14 Jahren wurde bekanntlich in Freiberg der nm 20-August 1878 in Zug geborene, zurzeit in Höckendorf wohnhafte Ober- schweizer Eichhorn zu 2 Jahren Zuchthaus verurteilt. Straf verschärfend kam in Betracht, daß er sein Treiben an dem 12 jährigen Kinde selbst dann noch fortsetzte, als cs bereits von ihm geschwängert war. Als strafmildernd wurde hcrvor- gehoben, daß die wohnlichen Verhältnisse die Ausübung des Verbrechens begünstigt hätten. Kirchennachrichten von Rabenau. Mittwoch, 2. September 8 Uhr abends Kriegsbetstnnde — Das Erntefest wird in Parochie Possendorf — Der „Franks. Ztg." wird über Rom ans Paris ge- Sonntag, den 6. September, gefeiert. meldet: Deutsche Truppen sind in ComPiLgne, 80 Km. von — Gemeinderegistrator Paul Dietze in Bockau b. Ane, Puris angekommen. Die französische Militärbehörde kündigte ein Sohn der Gemeinde Kreisch a, wurde vom Gemeinde- uu, daß die Zivilbevölkerung Gelegenheit habe, in Zügen rate zu Breitenbrunn unter großer Konkurrenz einstimmig P a r i s zu v e r 1 a s s e n, da die Militärtransporte be- zum Gemeiudevorstande gewählt. Dietze steht jetzt im 27. endet seien. In Paris hatte man bis zuletzt gehofft, daß Lebensjahre. der Vormarsch der Deutschen durch die verschanzten Lager — Bei der Sparkasse Dippoldiswalde wurden von Lasüce und Laon, sowie durch die natürlichen Hinder- im Monat August d. I. 449 Einzahlungen im Betrage von nisse der Bodengestaltnng aufgehalten werden würde. Nun 123 136 M. 23 Pf. geleistet, dagegen erfolgten 820 Mck- tröstet man sich damit, daß das deutsche Heer infolge der zahlungen im Betrage von 78 467 M. 42 Pf. riesigen Anstrengungen und Verluste erschöpft fest wahrend — Sonntag nachmittag ertrank in der Talsperre die Franzosen noch über starke und frische Reserven ver- unterhalb der Tännichgrundbrücke der 16 Jahre alte Stuhl- fügten. Die erste Kunde von den nahenden Deutschen brachte bauerlehrling Grumpt, Sohn des Wirtschaftsbesitzers Grumpt das deutsche Flugzeug, das in einer Höhe von 2000 in Seifen, beim Baden. Beinahe wäre auch sein jüngerer Metern mittags eine ganze Stunde lang ü b e r P a r i s Bruder und ein weiterer junger Mensch, die ihm zu Hilfe'schwebte und drei Bomben herabwarf. — Für das Note Kreuz wurden in Borlas 164 Mark gesammelt und abgeliefert. Wenige Tage nach der Sammlnna reickmeten die Frauen 98 Mk. für Wolle. ! kamen, mit ertrunken, wäre nicht ein des Schwimmens Kunst diger zu Hilfe geeilt und hätte sie nacheinander gerettet. Durch Aushang veröffentlicht. Großes Hauptquartier, 31. August. an Bäumen und Sträuchern. Es mußte Militär zu Hilfe mit Andacht zur Milfeier des Sedaufestes. gerufen werden, dem es durch Aufwerfen von Grüben mit^ Hilfe einiger Wehren nach etwa zwei Stunden gelang, dem Brand einzudämmen. Das Feuer war von Kindern verursacht worden. — Ertrunken ist im Waldteich bei Moritzburg beim Baden ein 15 jähriger Bäckerlehrling aus Trachenberge.! Ein Schulknabe, der bereits untergegangen war, wurde vonst Tode des Ertrinkens gerettet. — Einen schnellen Tod durch schwache franz. Kräfte unternommenen Versuch eines durch den Genuß geräucherten Specks fand der Steinarbeiter, Flankenangriffes in der Gegend von Combl es durch ein frühere Gutsbesitzer Reinhold Weber in Ebersbach. Er aß Armeekorps zurückgeschlagen. ein Stück Speck, das starken Schimmel- und Farbenansaü Die Armee des Generalobersten v. Bülow hat eine Verfügung zu stellen für die Angehörigen unserer im Felde Hilfe zu und zitieren den Ausspruch eines englischen Mit stehenden Truppen. Es wird mit größtem Nachdruck her- kümpfers : „Die De u tsch en kommen über uns wie eine vorgehoben, daß das über alles Lob erhabene Verhalten unserer Stur m welle, der nichts stand häl t." Truppen vor dem Feind geradezu die Verpflichtung auferlegesi — Apia in Deutsch-Samoa hat nach einer eng- Griff eines bayrischen Soldaten her, der den Manu ge- sangen genommen hat. Dresden. — Beim Baden ertrank in der Elbe nahe der Hafenbrücke in Friedrichstadt, der 14 Jahre alte Paul Grafe. Er war uur mit Badehose bekleidet; die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. — Aus dem 4. Stock werk stürzte in der 9. Stunde in der Zahnsgasse beim Ausblick nach ihrem heimkehrenden Ehemanne eine 64 Jahre alte, kranke Mechanikersehefrau auf die Straße herab; sie war sofort tot. —- Ein kriegsgefangener franz. Offizier hat den Trup penübungsplatz Lager Lechfeld trotz seines gegebenen Ehren wortes verlassen und zu fliehen versucht. Es gelang, ihn wieder festzuuehmen. Er wurde nach dem Lager znrückge- bracht, wo er seiner Bestrafung entgegensieht. — Herzog Karl Eduard vou Sachsen - Koburg - Gotha hat die Stelle als Chef des cngl. Regiments Seaford-High- lander auf gegeben. —- Der französische Admiral Von« de Lapcyrüce wurde zum Kommaudanteu der vereinigten französischen und englischen Flotten im Mittelmeere ernannt. — Die „Franks. Ztg." meldet ans London: Die Times schieben die Schuld au der englischen Niederlage in Tournay dem Ausbleiben der versprochenen französischen Das Fort Les Nyvelles hinter dieser Armee ist gefallen. Die Armee des Generalobersten v. Hausen hat den Gegner auf die Aisne bei Rethcl zurückgedrängt. — Die Armee des deutschen Kronprinzen setzt den Vor marsch gegen und über die Maas fort. Nachdem der Kom mandant von Montmedy mit der ganzen Besatzung der der Festung bei einem Ausfälle gefangengenommen worden war, ist die Festung gefalle n. — Die Armeen des Kronprinzen von Bayern und des Generalobersten von Heeringen stehen noch im fortgesetzten Kampfe in Französisch-Lothringen. — Im Osten ist der gemeldete Sieg des General obersten v. Hindenburg von weitaus größerer Bedeutung, als zuerst übersehen werden konnte. Trotzdem neue feindliche Kräfte über Neidenburg eingriffen, ist die Niederlage des Feindes eine vollstüudige geworden. Drei Armee korps sind vernichtet. 60000 Gefangene, Mrunter zwei Kommandierende Generale, viele Geschütze und Feld zeichen sind in unsere Hände gefallen. Die noch im nörd lichen Ostpreußen stehenden russischen Truppen haben den Rückzug angetretcn. v. Stei n, Gencralquartiermeister. zeigte. Die Folgen dieser Mahlzeit warm anfangs starke überlegene französische Armee bei St. Quentin v ollst ä n dig Leibschmerzen und Uebelsein, sodaß der Arzt gerufen werden geschlagen, nachdem sie im Vormarsch bereits ein englisches mußte. Den Bemühungen des Arztes gelang es nicht mehr, Infanterie-Bataillon gefangen genommen hatte. den Bedauernswerten zu retten. Infolge Vergiftung trat dersi Die Armee des Herzogs von Württemberg hatte bei Tod des Unglücklichen unter entsetzlichen Schmerzen ein. ^Fortsetzung des Uebergangs über die Maas den Feind zn- — Unter den 10O00 Gefangenen, die in Ohrdruf auf nächst mit Bortruppen überrannt, mußte .aber beim Vorgehen dem Truppenübungsplatz untergebracht sind, befindet sich einer stärkerer feindlicher Arüfte teilweise wieder über die Maas in ärztlicher Behandlung, der eine starke Quetschung des zurück. Die Armee hat daun die Maasübergänge wieder- Oberarmes erlitten hat. Tie Verletzung rührt von dem gewonnen und befindet sich im Vorgehen gegen die Aisne. „TimesMls ansehnlich bezeichnet; viele Regimenter seien ver nichtet. — Die Königin der Belgier verließ Antwerpen, um ihre Kinder nach Loudon zu begleiten. — In Paris hat das Gefühl der Unsicherheit alle Bevölkerungskreise ergriffen; die Militärbehörden haben den Verkauf englischer Zeitungen verboten. — „Berlingske Tidende" erhält folgende Privatmeldung aus Paris: Die Stadt er wartet die Belagerung. Die Territorialarmee setzt das verschanzte Lager in Verteidigungszustand. Die Verpro viantierung ist gesichert. Das ganze Boulogner Wäldchen ist in einen ungeheuren Schafstall umgewandelt.' Auf der Rennbahn von Longchamps sind 2000 Stück Rindvieh und 10 000 Stück Hammel, bei Suresncs Hunderte von Kälbern untergebracht. daß die. daheim gebliebenen Angehörigen nicht auf öffentliche lischcn Meldung nach einer Belagerung durch eine englische Mildtätigkeit angewiesen sind, sondern daß der Staat selbst Expedition am 29. August kapituliert.— In England hier eingreifen müsse, um alle die zn schützen, deren Ernährer ^herrscht starke Beunruhigung wegen der Habgier Japans, „ 'st „ , " ' 's), chas Absichten auf Deutsch-Guinea und den übrigen deutschen — Während des gegenwärtigen Kriegszustandes werden Kolonialbesitz zu erkennen gibt. — Die britischen Verluste an ° belgisch-französischen Grenze werden in einem Berichte der Schlachten, die in den ersten Teil des deutsch-französischen Krieges fielen und den Erfolg der deutschen Waffen entschie den. Mit dem Siege von Sedan war fast die gesamte, im Felde stehende Armee geschlagen, und wenn die Franzosen auch noch neue Heeresmassen sammelten, mit deren Nieder werfung der Krieg erst im Februar 1871 völlig beendet wurde, so war mit der am 2. September erfolgten Kapitu lation von Sedan doch das Schicksal des Krieges entschieden — und damit auch das zukünftige Schicksal der deutschen Staaten, des deutschen Volkes. — Die Sedanfeier ist mit einem Male wieder zeitgemäß geworden in dieser Zeit der schweren Not, die immer mehr zu einer großen und schönen Zeit wird, wie sie uns vor 44 Jahren beschieden war. Wie der ist wie damals an die Völker und Stämme des Deut schen Reichs der Ruf ergangen „Mit gesamter Kraft, in brü derlichen! Zusammenstehen mit unseren Bundesgenossen, zu verteidigen, was wir in friedlicher Arbeit geschaffen haben." And wieder hat Alldeutschlaud sich wie ein Diann erhoben, um das zustchützen, was wir errungen, um den Franzosen ein neues Sedan zu bereiten und unseren anderen Gegnern das gleiche Schicksal zu teil werden zu lasten. — Nun, wir dürfen nach dem, was die deutsche Nation bisher in diesem Kriege geleistet hat, sagen, dasz die Söhne sich der Väter würdig erweisen. And wenn diese blutige Abrechnung mit einer Welt von Feinden auch schwere Opfer von uns heischt, wir wissen, daß alle diese Opfer nicht umsonst gebracht wer den. Hinter den Schlachtreiheu der Gefallenen erstehen uns neue Kämpfer aus Deutschlands unerschöpflicher Jugendkraft. Weil unsere Gegenwart sich würdig erweist der großen Ver gangenheit, deshalb wissen wir, daß unser auch die ou- knnftist! — Der Wunsch, Herrn Pfarrvikar Phenn, welcher sich durch seine Predigten und sonstigen Amtsreden die all gemeine Wertschätzung der hies. Kirchgemeinde erworben hat, als ständigen Geistlichen unserer Kirchfahrt zu behalten, hat eine mit zahlreichen Unterschriften versehene Petition an das Landeskonsistorium veranlaßt, in welcher die oberste Kirchen- behörde gebeten worden ist, Herrn Pastor Phenn das Pfarr amt in Rabenau zu übertragen. —- Wie gemeldet wird, haben 28 Abgeordnete der Zweiten sächsischen Kammer, und zwar ein jeder in einem besonderen Rundschreiben, an das Ministerium des Innern daS dringende Ersuchen gerichtet, baldigst den Landtag zu einer kurzen Tagung einzuberufen, um ausreichende Uuterhattsmiltel zur Ehre sei Gott in der Köhe! !^4 wcarr geiammen unv avgeiuqerc. ^veiuge -emge uucy So sang vor 44 Jahren Emanuel Geibel, als die Freuden- ^ Sammlung zeichneten die Fwuen 98 Mk. für Wolle, knndc von dem herrlichen Siege bei Sedan durch Deutsch-^ kleine Notizen. — Em Waldbraiid vermchtcte am lands Gaue drang. Es war die letzte der acht großen """ "->»1 Kontrottversammlung. Auf die am Donnerstag den 3. September d. Js. vormittags 10 Uhr in der Tnrnhalle (Schule) zn Tharandt stattfindende Kontrollversammlung der von dem Aufruf des Landsturms betroffenen Unteroffiziere und Mannschaften wird hierdurch noch besonders hingewiesen. Das Nähere ist aus den an den Anschlagtafeln angebrachten Ansch'ägen zn ersehen. Rabenau, am 31. August 1914. Der Bürgermeister. Hur Nad Ulia fern. Rabenau, den 2. September 1914. Der Sedantag. Nun lastet die Glocken von Turm zu Turm Durchs Land frohlocken im Jubelsturm, Des Feuerstoßes Geleucht sacht an, Der Herr hat Großes an uns getan,