i> DRESDNER Or PHILHARMONIE I Gerontius“ (1900), sorgten dafür, daß er zum an- I gesehensten Komponisten seines Landes avan cierte. Über den Beifall des Publikums hinaus , wurden ihm zahlreiche Ehrungen, Ehrendoktor würden und der Adelstitel zuteil für ein Schaffen, das in der Folgezeit mit Werken wie zwei Sinfonien, ein Violinkonzert, die Shakespeare- Studie „Falstaff und das Cellokonzert seinen ■ Höhepunkt erreichen sollte. Der Tod seiner Frau im Frühling 1920 stürzte Elgar in einen Zustand melancholischer Apathie. Von Krankheiten ge zeichnet, vermochte er seinen vierzehn letzten | Lebensjahren keinen bedeutenden schöpferi schen Impuls mehr abzugewinnen. Er starb 1934, dem tragischen Jahr in der modernen englischen | Musikgeschichte, in dem außer seinem auch der Tod von Frederick Delius und Gustav Holst ver- I zeichnet wurde. Wie viele Musiker haben nicht schon, am Klavier improvisierend, Menschen „porträtiert“! Wie viele Themen der klassisch-romantischen Musik sind nicht, wenn auch verschwiegene, „Abbilder“ I menschlicher Charaktere! Zu den wenigen Kom ponisten, die in einem großen Werk gleich eine ganze Reihe solcher „Abbilder“ geschaffen haben, gehört Edward Elgar, der erste englische Kom ponist von Rang nach Henry Purcell. Dieses Werk sind die „Variationen über ein eigenes Thema für Orchester op. 36“ (1899). Elgar, ein Autodidakt, war zu dieser Zeit 42 Jahre alt und bis dahin kaum bekannt. Mit diesem Opus wurde er jedoch 1 mit einem Schlag berühmt. Es zählt mit der „Cockaigne-Ouvertüre“, zwei Sinfonien und der I sinfonischen Dichtung „Falstaff zu seinen be deutendsten Orchesterwerken. Es ist außerdem ) sein persönlichstes: Elgar zeigt sich hier von ei ner warmherzigen, noblen und witzigen Seite; j vom Finale abgesehen, fehlt jeglicher Pomp und jegliche Rhetorik - Eigenschaften, die in man chen anderen Kompositionen Elgars vorherr schen. Autor des neben stehenden Beitrags war Eberhardt Klemm, geschrieben 1980 für eine Aufführung der „Enigma'-Variationen im 1. Philharmonischen Konzert am 29./30. August 1980.