einem Besuch 1821 väterlich zugetan war. Dazu paßte die musikalisch-konservative Unterweisung bei Karl Friedrich Zelter (1758 - 1832), dem Leiter der Berliner „Singakademie“ und Erneuerer der preußischen Musikpflege und Musikerzie hung. Einige frühe Werke Mendelssohns, vor al lem das Oktett op. 20 und die Ouvertüre zum „Sommemachtstraum“, zählen dann schon zu den vollgültigen Werken. Mendelssohns äußere Karriere verlief glänzend: Seine Wiederaufführung von Bachs 100 Jahre lang vergessener „Matthäuspassion“ 1829 war nicht nur eine historische Tat, sondern auch der Beginn seiner europäischen Dirigentenkarriere. Als Bewerber um die Nachfolge Zelters als Leiter der Berliner Singakademie wurde Mendelssohn mit einer unverhohlen antisemitischen Begrün dung abgewiesen. Er ging daraufhin zuerst nach Düsseldorf, dann für 10 Jahre an das Leipziger Gewandhausorchester als Kapellmeister. Unter seiner Leitung wurde das 1843 dort gegründete Konservatorium zu einer hochrenommierten Aus bildungsstätte. Er starb am 4. November 1847, wenige Monate nach seiner Schwester Fanny, 38jährig an einem Gehimschlag. Der hochbegabte Knabe Felix konnte eine um fassende künstlerische Förderung genießen, wie sie damals nur wenigen Gleichaltrigen zuteil ge worden ist. Die Klavierstunden bei der Mutter, später bei Ludwig Berger (1777 - 1839), einem weithin anerkannten Klavierpädagogen, der Gei genunterricht - besonders seit 1824 - bei dem nur wenig älteren Eduard Rietz (1802 - 1832), dem späteren Gründer der Berliner Philharmo nischen Gesellschaft (1826), und die Komposi tionsübungen bei Karl Friedrich Zelter bedeute ten ein großes Glück für ihn und führten ihn geradewegs auf die Bahn, seine Talente voll zu entwickeln. Mit neun Jahren bereits trat der jun ge Mann als Klavierspieler öffentlich auf, mit elf Jahren komponierte er regelmäßig und zeigte sei ne musikalische Frühreife in den sonntäglichen