Zum Programm DRESDNER O PHILHARMONIE Z wischen der Musik von Maurice Ravel und Modest Mussorgski liegen Welten. Daß dennoch eine sehr direkte Verbindung zwischen beiden Komponisten existiert, liegt an der her- ' ausragenden Orchestrierung von Mussorgskis ■ Klavierkomposition „Bilder einer Ausstellung“ durch Ravel. Da die Komposition selbst so be liebt ist, haben sich immer wieder Bearbeiter dar an versucht, neue Fassungen aus dieser Vorlage herzustellen. Der erste - Michail Tuschmalow, ein Rimski-Korsakow-Schüler - instrumentierte das Werk bereits 1891. Spätere Bearbeitungen reichen von Leopold Stokowski bis Vladimir | Ashkenazy und Keith Emerson (Pop-Version). Die bislang geglückteste Orchestrierung aber gelang 1922 Ravel, der eine Partitur vorlegte, die all das j in herrliche orchestrale Farben einhüllte, was der bloße Klavierklang nur anzudeuten vermochte. | Seit der Uraufführung 1923 ging das Werk in I dieser Fassung fortan um die Welt. Auch Ravels „Rapsodie espagnole“ findet seinen Ursprung in j einem Klavierstück (für vier Hände), eine „Habanera“, die in dem Orchesterwerk als dritter Satz seinen Platz fand. Ravel hat bereits in die ser Komposition sein künstlerisches Spanienbild gefunden, das sein gesamtes Lebenswerk beglei ten und mit dem „Bolero“ gekrönt werden sollte. | Sergej Rachmaninow, einst selbst berühmter | Pianist, komponierte für sein Instrument vier Klavierkonzerte und die „Paganini-Rhapsodie“, eine virtuose Variationsfolge für Klavier und Orchester. Er hatte - nach ersten Mißerfolgen - i seinen Stil in romantisierenden Klanggebilden gefunden. So lebt sein 2. Klavierkonzert von ei ner üppigen Klangfülle des Soloparts und der | spätromantischen Farbigkeit des Orchesters, von schwärmerischer Lyrik und kraftvollem Pathos, von melodischen Einfällen und deren mannig faltigen Figurationen, all dies gepaart mit piani- stischer Eleganz und Brillanz und einem stark 1 verinnerlichten Ausdruck.