vernehmen die Wachen, daß der todbringende Geist der alten Zigeunerin noch umgehe. Im Garten des Palastes vertraut Leonora, Hof dame der Prinzessin von Aragon, ihrer Gesell schafterin Ines an, daß sie sich bei einem Turnier in einen Ritter verliebt habe, denselben, der ihr jetzt nächtliche Serenaden darbringe (Kavatine: „Tacea la notte placida ... Di tale amor“/„Schwei- gend und sanft war die Nacht... Von dieser Liebe, die sich mit Worten“). Luna, sehnsuchtsvoll auf das erleuchtete Fenster Leonoras schauend, ver nimmt plötzlich den Gesang des Troubadours (Romanze: „Deserto sulla terra“/„Einsam auf Er den“). Im Dunkel des Gartens vermeint Leonora in Luna den geliebten Troubadour zu erblicken. Doch sie erkennt ihren Irrtum, wendet sich um und bekennt ihre Liebe allein dem, den sie liebt. Luna fordert den Namen des Rivalen. Es ist Man- rico, sein politischer Gegner. Vergeblich sucht Leonora die sich im Dunkel verlierenden Duel lanten zu trennen. 2. Akt. Die Zigeunerin Viel Zeit war seither vergangen, sogar eine Schlacht mit Lunas Soldaten ward geschlagen, in der Manrico schwer verwundet, totgeglaubt zu rückgelassen und von seiner Mutter doch gefun den und gesund gepflegt wurde. In einem Zigeunerlager wird die Schönheit der Mädchen besungen (Zigeunerchor: „Vedi! le fos- che notturne spoglie‘7„Seht wie die Wolken am Himmel ziehen“). Azucena sitzt nachdenklich am Feuer. Der Flammentod ihrer Mutter tritt in ihre Erinnerung („Stride la vampa“/„Lodernde Flam men“). Als die anderen Zigeuner weiterziehen, bleibt sie mit Manrico zurück und gibt ihm ihr Geheimnis preis, erzählt, wie ihre Mutter zum Scheiterhaufen geführt und verbrannt wurde („Condotta ell’era in ceppi“/„ln Fesseln geführt“) und wie sie den Racheauftrag ausführte, als sie das Kind des Grafen raubte und in die Flammen warf. Jedoch in ihrem besinnungslosen Rache fanatismus hatte sie nicht den kleinen Grafen,