DRESDNER (J PHILHARMONIE Schemenhafte Unisonogänge eröffnen das dra matisch hochgespannte Finale. „Gedankenvoll und zerklüftet bäumt sich der Riese noch ein mal auf, den Keim der Entsagung schon in sich tragend. ... Das ist kein Beethovensches Finale. Sieghaftigkeit äußert sich in der bewußten Rücknahme von Jugend. Nach teilweise hefti gen Auseinandersetzungen mit sehr unter schiedlichen Motiven in den Violinen und Posaunen - energisch auffahrende und feierlich schreitende stehen gegeneinander - findet Brahms zum Ausgleich der Kräfte. Das freudi ge, jubilierende Hornthema bindet die Ener gien. Eine leichte Rücknahme des Tempos ge gen Schluß wirkt beruhigend. Die beiden Hauptthemen des Satzes haben nun alles Drängende abgelegt und singen sich über we benden Sechzehntelfiguren der Streicher aus. Die letzten Takte lassen noch einmal den Hauptgedanken des I. Satzes aufscheinen, her absinkend und eingebunden in die verklingen den Tremoli der Streicher. Ein stiller, ein ganz stiller Ausklang. Im Erinnern liegt zugleich Entledigung. Die wuchtig eingerammten Fun damente des Sinfonieanfangs liegen weit zurück, alle Spannungen scheinen gelöst. Die Geschichte ist erzählt. Das Ende will sagen: So ist es nun einmal, aber es war schön“ (Johannes Fomer). 4. Satz Allegro Alla-breve-Takt, f-Moll