Die „Brahmsischste" seiner Sinfonien - voll Herbheit und Innigkeit, kämpferischem Trotz, Liebe zum Volkslied- ■■■■■■■■■■ haften - ein Meisterwerk Sinfonie Nr. 3 F-Dur Zur Musik 1. Satz Allegro con brio 6/4-Takt, F-Dur Bedeutungsschwer, mit einem großen, massiven Initial wird der 1. Satz eröffnet. Drei aufsteigen de Akkorde - mit f-as-f in der Oberstimme - sind die Chiffre für Brahms’ persönlichen Wahl spruch ,,f(rei), a(ber) f(roh)“, der hier allerdings durch das „as“ eine bedeutungsvolle schmerzli che Dämpfung erfährt. Als Leitgedanke erklingt es nach diesem mächtigen Klangportal sogleich in den Bässen, während der Hauptgedanke (lei denschaftlich, voll herber Wendungen) von den Violinen vorgetragen wird - ganz von oben her absteigend, eine Gegenbewegung auslösend, die beim Hörer mit dem Empfinden von Raum verbunden bleibt und woraus ein, über den ge samten Satz reichendes, auffälliges Pendeln zwischen Dur und Moll erwächst. Heroisch mu tet der Anfang an, doch bald verliert sich die ser leidenschaftliche Zug im lyrisch-versonne nen Seitenthema der Klarinetten. Immer wieder erscheint das anfängliche Drei-Ton-Motto, ver bindet sich mit anderen Themenansätzen. Unruhe liegt über dem Satz, heroisches, auch nachdenkliches Pathos bestimmt ihn, doch er endet in Besinnlichkeit. 2. Satz Andante 4/4-Takt, C-Dur Die Schönheit des 2. Satzes gründet sich weit gehend auf einer volksliedhaft-schlichten Wei se, zunächst von den Holzbläsern vorgetragen. Aus ihr erwachsen Variationen, kunstvoll ge baut, seltsam untermischt von einer fast trauer marschartigen Melodie. 3. Satz Poco Allegretto 3/8-Takt, c-Moll Schmerzlich-süß und sehnsüchtig, voller tänze rischer Schwermut wirkt der 3. Satz. Das ist nun wirklich kein Scherzo im Beethovenschen Sinne mehr, eher ein eigenständiges Intermezzo, kam mermusikalisch konzipiert, episodisch geformt.