Robert Schumann DRESDNER O PHILHARMONIE ferischen Leistungen Schumanns. Das betrifft | sowohl das Lied als auch den Chorgesang. Sein Liedschaffen ist einem inneren Bedürfnis ent sprungen, die Chormusik eher von außen ange regt worden, bevor sie zum eigenen Wunsch wurde. 1847 hatte Schumann von Ferdinand Hiller die Leitung der Dresdner „Liedertafel“, ei nes Männerchores, übernommen. Allerdings litt er unter der nur sehr mäßigen Qualität dieser Chorvereinigung. So gründete er einige Zeit 1 später dazu einen Chorgesangsverein (einen ge mischten Chor), dem er sehr viel mehr abver langen konnte. Obwohl er schon in seiner Leipziger Zeit für Mendelssohns Liederkranz ei niges komponiert und sein oratorienartiges Werk „Das Paradies und die Peri" (Uraufführung 1843) mit großem Erfolg aufgeführt hatte, be gann er erst in Dresden, sich intensiver mit dem Chorgesang zu beschäftigen. Und seit er in Düsseldorf war, arbeitete er mit guten Chören zusammen und sah es als eine wichtige Aufgabe an, große, darunter auch eigene Werke für Chor und Orchester einzustudieren. Eine bemerkenswert umfangreiche Folge großer und kleiner Chorwerke entstand in den Jahren zwischen 1847 und 1853. Schumann hatte längst die Bedeutung des Chorsingens erkannt und strebte nun intensiv danach, volkstümliche Kunst, die zugleich musikalisch wertvoll ist und wichtige Themen behandelt, zu schaffen. Die drei Lieder für drei Frauenstimmen und Klavier op. 114 - Nänie, Triolett, Spruch - komponierte Schumann 1853. Bereits 1840, im sogenannten „Liederjahr“, waren in Leipzig drei Chöre mit Klavierbegleitung (op. 29) aufGedichtevon Erna- . nuel Geibel entstanden. Als zweites dieser Gedichte vertonte Schumann das mit Lied be zeichnete Gedicht für drei Soprane und Klavier und als drittes das Zigeunerleben für gemisch ten Chor mit Klavierbegleitung. Dieses kleine, farbenfrohe Werk gehört längst zu den belieb testen Chorsätzen Schumanns. geb. 8.6.1810 in Zwickau; gest. 29. 7.1856 in Endenich bei Bonn 1828 Jurastudium in Leipzig, danach in Heidelberg 1830 Erlebnis eines Paganini- Konzerts in Frankfurt; vollständige Hinwen dung zur Musik und Rückkehr nach Leipzig; Klavierunterricht bei Wieck 1834 Gründung „Neue Zeit schrift für Musik” 1840 Heirat mit Clara Wieck 1844 Wohnung in Dresden 1850 Musikdirektor in Düsseldorf 1854 nach Selbstmordversuch Nervenheilanstalt in Endenich