Peter Cornelius DRESDNER PHILHARMONIE Hector Berlioz und natürlich Liszt, doch ist sei ne Musik intimer: Sie bewahrt den Ton Webers und Mendelssohns. Peter Cornelius, der Sohn eines Schauspieler ehepaars, schwankte lange Zeit, in welche künstlerische Richtung er sich auf seinem künf tigen Lebensweg bewegen sollte, die Schau spieler- oder Musikerlaufbahn, interessierte er sich doch für beides gleichermaßen. So ent schied er sich relativ spät für eine ernsthafte Musikausübung und fand die Möglichkeit, Kompositionsunterricht bei dem seinerzeit namhaften Musiktheoretiker Siegfried Dehn in Berlin zu nehmen. 1852 lernte er Franz Liszt kennen, der ihn zu sich nach Weimar holte und j dem er schwärmerisch zugetan war. Und Liszt I war es auch, der den „Barbier“ des Kompo- nisten-Freundes in Weimar erstmals auf die Bühne brachte (1858). Dieses Unternehmen je doch geriet zu einem Fiasko, weil die Anhänger des Liszt feindlich gesinnten Intendanten Din gelstedt einen Skandal inszenierten. Liszt legte daraufhin sofort die Leitung der Weimarer Oper I nieder und verließ später die Stadt ganz (1861). I Dem Opemerstling hat dieser Streit, in dem Cornelius unverschuldetes Opfer wurde, stark geschadet. Erst viel später wurde das Werk für die Bühne entdeckt und ist seither recht beliebt. Schon frühzeitig hat Cornelius sich zu einem hochbegabten Liedkomponisten entwickelt, der zudem meist eigene Texte vertonte. So manches Meisterwerk ist unter seinen zahlreichen Liedern zu finden, immer aber Eigenständiges. Seine „Weihnachtslieder“ - 1856 komponiert und 1870 umgearbeitet - sind wohl sein populärstes Werk geworden. Und sein Zyklus Brautlieder (1856/ 1859) gehört zum Schönsten aus seiner Feder. Eine Braut singt von Empfindungen, die sie be seelen. Die musikalische Sprache wirkt keusch und doch sinnlich, eine Mischung, die der Kom ponist immer wieder hervorragend zu meistern verstand. geb. 24.12.1824 in Mainz; gest. 26.10.1874 in Mainz ursprünglich Schauspieler 1844- 1846 Kontrapunktstudien bei S. Dehn in Berlin 1852 Weimar bei F. Liszt 1857/58 Oper „Der Barbier von Bagdad" 1859 - 1864 Wien 1867 Kompositionslehrer an der Königlichen Musikschule in München