Meister des „Unerhörten", des Atmosphärischen - Musik als sinnliche Claude Debussy Klang- und Farbkunst geb. 22.8.1862 in Saint-Germain-en- Laye (Ile de France); gest. 25.3.1918 in Paris 1873 - 1884 Klavier- u. Komposi tionsstudium am Pariser Conservatoire 1884 Rompreis seit 1887 in Paris als Komponist, Dirigent, Pianist tätig, unternahm größere Reise durch Europa bis nach Rußland 1892 - 1894 „Prelude ä I Apres-Midi d'un Faune" 1911 „Jeux“ (Ballett) letzte Jahre gezeichnet von schwerer Krankheit (Darm krebs) 1\ 71 it der angezeigten Komposition von IVI Claude Debussy, der Ersten Arabeske, verlassen wir den Chorgesang kurzzeitig und wenden uns einem völlig anderen Genre zu, dem des instrumentalen Solospiels. Wir sehen in Debussy einen Meister der Klänge und einer ungeheuren Farbigkeit. Klare Linien scheinen in seinen Kompositionen zu verschwimmen. Gleichsam schwebende Klänge entwickeln sich, die das vibrierend Lebendige und atmo sphärisch Dunstige festhalten wollen, Farb tupfern gleich. So erhielt der Komponist das Etikett eines „Impressionisten“, ein Begriff aus der Malerei. Dort aber wird der naturgegebene Momenteindruck, der flüchtige Augenschein als „Augenblicksmalerei" übernommen. In der Mu sik jedoch wird die Natur - in welchen Farben und Linien auch immer - nicht nachgeahmt, keine „Impression“ des Sichtbaren gegeben, sondern als seelische Übertragung dessen inter pretiert, was in der Natur unsichtbar bleibt.