allem Eingehen auf viel Ungewohntes, bei völ liger Bereitschaft, sich dieser - angesichts der Hörgewohnheiten eines Publikums trotz aller Erfahrung aus dem vergangenen Jahrhundert mit vielen, eben auch musikalischen Umbrü chen - schwierigen, ungewohnten und sehr an spruchsvollen Musik zu stellen, kann man den „Regenbogen“ erkennen. Wenn auf manche Besonderheit der Komposi tionskunst, auf allerlei eigene „Spielregeln des Komponierens“ von Messiaen nicht eigens ein gegangen wurde, so soll das nicht Mißachtung in die eine oder andere Richtung sein. Vielmehr erscheint es nicht unbedingt dem Hörerlebnis angemessen, einer breiten, wenn auch durchaus interessierten Zuhörerscharverständlich machen zu müssen, wie z. B. die Entwicklung, Verwen dung und Bedeutung der einzelnen Messiaen- schen Modi in diesem Werk zu erkennen sind oder wie eine Entsprechung der Messiaenschen Farbwerte in entsprechenden Ton- oder Ak kordfolgen veranschaulicht werden kann. So wird der Insider hoffentlich nachsehen können, daß nur an dieser Stelle angedeutet bleibt, daß der Komponist blaues Licht meint, wenn er im Schlußsatz seines Werkes „über einem A-Dur- Akkord der Streicher“ die Glocken mit ihrem Geläut einstimmen läßt - die Sinnlichkeit des Dreiklangs und seiner Klangfärbung wird zur Farbe des Klanges. Sollte dieses Konzert darüber hinaus ein spezi elles Interesse erweckt haben und sich so man cher Zuhörer mit der Kompositionstechnik des Meisters näher befassen wollen, so sei auf Mes- siaens eigene, sehr wichtige Veröffentlichung aus dem Jahre 1944 nachdrücklich hingewie sen, die beiden Bände „Technique de mon lan- gage musical“, Paris. Das Werk ist auch in Deutsch erschienen als „Technik meiner musi kalischen Sprache“, Paris 1966.