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Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abomiementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,S0 Mk. Zeitung fir WmA. Skisersdnrs, Dleiu- n. GrnPtsn Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Ps., sür aus' . wärtige Inserenten 1d Pf. Reklame, 1 20 Pf. Annahme von An zeigen sür alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Nummer 84. Fernsprecher: ««t Deuben 2120 Sonnabend, den 18. Juli 1914 Fernsprecher: Amt Deuben 2120 27, Jahrgang. — Ain Donnerstag früh kletterte der Knabe Herbert in Dresden, ans das Fensterbrett nnd stürzte aus dem 2. Stock in den Hof hinab, wo er tot liegen blieb. — Aus einer Bank am Bahnhof in Pirna wurde nachts ein 8 Jahre alter Schulknabe aus Dresden augetrofseu und nach der Po lizeiwache gebracht. Ec gab au, daß es ihm bei Muttern nicht mehr gefiele und er deshalb das Weite gesucht habe. Der Knabe hatte den Weg bis Pirna zu Fuß zurückgelegt. . — Die Zahl der au den deutschen Universitäten eingeschriebenen Studierenden beträgt in diesem Sommer semester 60 943. — Bei dem in Oedheim (Württemberg) niedergegangc- nem schweren Gewitter wurde eine 40 Jahre alte Frau, die riere am Gasthofe zu nahe gekommen. Der Chauffeur wurde Brückner, Sohn eines Fleischermeisters in der Hubertusstr. herausgeschleudert. Das Auto riß mehrere starke Steinsäulen ' unter einem Baume Schutz gesucht hatte, vom Blitz er schlagen. Ferner wurde eine andere Frau vom Blitz gc troffen und schwer verletzt. Ein Briefträger, der gleich falls unter dem Baume Schutz gesucht hatte, kam mit dem Schrecken davon. — Der Fluglehrer Geigant, der auf dem Flugplätze Görries durch den Zusammenstoß seines Flug zeuges mit dem des Leutnants v. d. Lühe einen Unfall erlitten hatte, ist an der davongetragenen Gehirnerschütterung ge- Kirchennachrichten von Rabenau. Sonntag, den 19. Juli 6. p. Triu. vormittags halb 9 Uhr Gottesdienst, nachmittags 2 Uhr Taufen. Getauft: Lene Irma Hauptvogel, Tochter des Schneider meisters Gustav William Hauptvogel und Martha Elsbeth Richter, Tochter des Tischlers Hugo Eivald Richter am l2. d. Getraut: Richard Georg Günther, Ziseleur, Rabenau nnd Johanna Ella Branns am 12. Juli. Gestorben: August Heinrich Ebert, Stuhlbaner in Rabe nau, im Alter von 52 I. 9 Mon. 17 Tg., welcher am 17. Juli beerdigt wordeu ist. — Am 15. Juli Paula Elisabeth Kästner, Tochter des verstarb. Fabrikarbeiters Ernst Julius Kästner, im Alter von 19 Jahren, welche am 18. Juli be erdigt werden soll. und Vater von 5 Kindern. Dienstliche Verfehlungen sollen nicht vvrliegen. — Bou einem Herzschlag getroffen verschied in einem Restaurant in Mylau der 5 ljährige Lehrer Jahn ans Ober reichenbach. — Bei einer Explosion während der Schleußen- arbeiten in Lengenfeld i. V. wurde der 60 jährige Arbeiter Hübner tödlich verletzt. — Ein Blitzstrahl traf Kirche und Pfarrhaus in Untersachsenberg-Georgenthal und richtete viel Schaden an. In dem Orte Ursprung wurden eine Frau und 5 Rinder durch Blitzstrahl getötet. — In Friedrichsvrt b. Kiel, wo er sich bei Verwandten anfhielt, ertrank beim Vaden der 9 Jahre alte Sohn des Fleischermeisters Wendt in Großenhain. Ein Herzschlag hatte dem Leben des Jungen ein Ende gemacht. — Beim Baden ertrank der 14jährige Utz in der Mulde bei Döbeln. — In Gückelsberg b. Oederan ertrank der 11jährige Knabe Wiedemann. — Der Soldat R. vom 2. Bataillon des 182. Infan terieregiments, das in Freiberg in Garnison steht und gegen wärtig auf dem Truppenübungsplätze in Königsbrück unter gebracht ist, hat sich ans Liebeskummer mit seinem Dienst gewehr erschossen. Der Soldat ist von Beruf Schlosser und stammt aus Dresden. — Das Physikalische Institut der Universität Leipzig stellte fest, daß der von Oelerich ausgestellte Höhen-Welt rekord 8100 Meter beträgt. — Der frühere Feldwebel Pohl, der wegen des Verrats militärischer Geheimnisse vom Kriegsgericht zu 15 Jahreu Zuchthaus verurteilt worden ist, Geistliche erlag. — Der König von Italien hat auf Einladung des .Kaisers, seine Teilnahme an den deutschen Kaisermanvvern zugesagt. — Die Telcfunkenstation Naue« wird in den nächsten Monaten von der Reichspost übernommen und dein öffentlichen Verkehr nutzbar gemacht werden. — Die große Probemobilmachung der britischen Flotte, die in diesem Jahre an Stelle der Manöver statt findet, nahm ihren Anfang. — Bei Hirzfelden im Oberelsaff ging ein mit zwei französischen Offizieren besetztes Flugzeug nieder; die Flieger hatten sich verirrt. Die Flieger wurden nach Auf nahme eines Protokolls per Auto nach Belfort gebracht, — Die internationale Konferenz znr Durchführung des gesetzlichen Arbeitersch utzes wird ans Einladung des Schweizer Bundesrates am 3. Dezember in Vern beginnen. — Der bei dem Bombe n-Attentat in Serajewo ver letzte Oberleutnant Merizzi ist vollkommen genesen. — Die Serben betraten nach einer Meldung aus D u- razzo bei Starowa albanisches Gebiet, besetzten Starowa und dringen gegen Elbaffan vor. — Die serbische Regierung bewilligte für ein in Belgrad zu errichtendes Denkmal für den verstorbenen rnss. Gesandten v. Hartwig 80 000 M. — Präsident Huerta unterbreitete dem Kongreß seine Abdankung und verließ die Stadt Mexiko; Carbahal leistete den Eid als Präsident. — Der Verteidiger Adrianopels, Schükri Pascha, wurde vor ein Kriegsgericht geladen. — Auf der Revaler Werft fand die feierliche Kiellegung von 12 ruff, Unterseeboten statt. — Die sozialistische Partei Spaniens bereitet einen eintägigen Generalstreik als Protest gegen den marok kanischen Feldzug vor. — Der heutigen Nummer liegt ciu Prospekt der Firma Kaufhaus Fortuna, Deuben bei, worauf wir unsere Leser hierdurch aufmerksam machen. Kirchemmchricht von Somsdorf. Sonntag, 19. Juli, halb 9 Uhr Predigtgottesdienst. nach 2 eiuhalbjährigcr Uulersuchungshaft vorläufig auf freien Fnß gefetzt worden. Die jedenfalls in der nächsten Schwur- gerichtsperivde znr Verhandlung kommenden großen Betrüge reien Willkomms u. Genossen werden mehrere Tage andanern. Willtmllm ist mit Rücksicht auf seinen Gesundheitszustands um läufig ans der Hast entlassen worden. Er hat sich täglich! bei der Staatsanwaltschaft in Freiberg persönlich zu melden. — Nach dem Genuß von O b st hat in Glauchau ein 8jühriges Kind Wasser getrunken und ist kurze Zeit da rauf unter qualvollen Schmerzen verschieden. — Im Konkurs der Kalliope Musikwerke A.-G. fand die erste Gläubiger-Versammlung vor dem Amtsgericht Dippoldiswalde statt, zu der 12 Gläubiger erschienen waren. 85 Glänbiger ließen sich durch einen Berliner Herrn und dessen Rechtsanwalt vertreten. Der Konkursverwalter, Rechts anwalt Süß, betonte, daß sich ein genauer Ueberblick über den Stand des Konkurses bisher noch nicht habe schaffen lassen, er hoffe aber, daß die nicht bevorrechtigten Forderungen mit rund 30 Prozent gedeckt werden könnten. Der Berliner Rechtsanwalt Dr. Rosenstock bezweifelt dies, verlangt von den anwesenden Direktoren Vantler und WaUeiser die Heraus gabe der Bilanz auf 1913 und wollte die Frage erörtert scheu, wie es möglich sei, daß in 2 Jahren rund 3 Mill. Mark verloren gegangen seien. Bei der Feststellung des Stimmrechts kam es zu lebhafter Aussprache, da der Allg. Deutschen Kredit-Anstalt, der Hauptgläubigerin, von der Ber liner Gruppe alles Stimmrecht entzogen werden sollte. In den Gläubiger-Ausschnß wählte man die Allg. Deutsche Kre dit-Anstalt, sowie die Herren Aron von den Hainsberger Metallwerlen, Dir, Hauck-Leipzig, Dir. Seiffert u. E, Hempel- Dresden. Mit der vorläufigen Fortführung des Geschäfts durch den Gläubiger-Ausschuß war man einverstanden. — Bei dem Gewitter am Mittwoch schlug der Blitz in die Scheune des Löwescheu Gutes in O b e r e ars d o r f nnd äscherte dieselbe ein. Die Scheune war mit Heuvorräten au- gesüllt. Der Kalamitose hat versichert. — Der Diebstahl eines Pvstbeutels mit 12000 Mark Inhalt in Heidenau, der bereits im Januar 1906 auS- gcführt worden und bis jetzt nicht entdeckt worden war, soll nunmehr ausgellärt worden sein, da in Dohna ein Gastwirt verhaftet wurde, der 1906 als Bahnsteigschaffner auf dein Heidenauer Bahuhvf arbeitete und im Verdacht steht, den Diebstahl ansgeführt zu haben. Die Anzeige soll von seiner- eigenen Fran erstattet worden sein. Für die beteiligten Post beamten wäreZnc Aufklärung des Falles sehr erwünscht, da sie seinerzeit Schadenersatz leisten mußten. — Ju Göritzhain b. Lunzenau st ü rzte der Fabrikarbeiter Moller beim Kirschen pflücken so unglücklich von der Leiter, daß er sich auf einem Gartcnzaun aufspießte. Eine Latte drang seitlich tief in den Leib. Au dem Aufkommen des Schwerverletzten wird ge zweifelt. Moller ist verheiratet und Vater mehrerer Kinder. — Kleine Notizen. Eiu 39 Jahre alter Maurer aus Zschieren warf sich srüh auf Sporbitzer Flur vor den Fug, der 6,23 Uhr von Mügeln abgefahren war. Der Loko motivführer brachte den Zug zum Stehen, sodaß der Lebens müde nur verschiedene Verletzungen erlitt. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht. — In K a i tz hat sich abends ein Autounglück zugetrageu. Das Auto, von Bannewitz kommend und einem Handwagen nach links ausweichend, ist der Bar ¬ um. Die rechte Hälfte der Autodroschke wurde zertrümmert. — Auf Flur Goldbach wurde der Bahnwärter Eichhorn von einem Zuge tödlich überfahren. — — Ju der Palmstraße inLeipzig wollte der vier jährige Knabe des Kaufmanns Leder einem Gefährt aus weichen, wurde aber von einem herankommenden Autobus überfahren und so schwer verletzt, daß er bald darauf starb. -- Als anl Dienstag früh die Frau des Stickmaschinenbesitzers Pflugbeil in Schneeberg in ihrem Garten Wäsche aufhängte, senkte sich plötzlich der Boden unter ihren Füßen. In wenigen Minuten war ein zehn Meter tiefes Loch im Um fange von 2 Quadratmetern entstanden und der Pfahl, an dem die Wäsche aufgehängt werden sollte, versank. Die Fran konnte sich retten. Nach kurzer Zeit war das Loch schon gegen 30 Meter tief und die Senkung dauerte fort. Die Ursache dürften niedergegangene Wassermassen sein, die das Erdreich über dein Vergstollen gelockert haben. — Der Sohn des Hausbesitzers Hiekisch in Kunnersdorf b. Kamnitz bestieg einen alten Kirschbaum, um Kirschen zu pflücken. Durch die Last brach der Ast, auf dem der Knabe saß, und dieser stürzte so storben. — In der Eifel gingen sehr schwere Gewitter nieder, unglücklich ab, daß er sich mit dem Gesicht, den Armen und zwei Männer und ein junges Mädchen wurden vom Blitz den Weichteilen auf den Zauu a u fff p i e ß t e. Er liegt erschlagen. — hoffnungslos darnieder. — Im Steinbruche bei Dollanka — Ein tr a gi sch es Ende fand der amtierende zweite nächst Padcrsam wurde der Schotterschläger bei Sprengrings- Anstaltsgeistliche Pastor Wapler in Hubertusburg. Wapler arbeitcn von einem vorzeitig niedergehenden 8 Zent, schweren hatte sich in letzter Zeit eine Chklonette zugelegt und am ver- Felsblock zermalmt. — Einer in Planen Angegangenen Mel- gangenen Sonnabend die Fahrerprüfung bestanden. Bei einer dung nach ist auf der Reise nach GabuS ni Deutsch-Süd- Fahrt nach Oschatz, fuhr er bei einer Kurve gegen eine Esche Westafrika der 21 jährige Leutnant Schettelius aus Plauen und wurde aus dem Fahrzeug herausgeschleudert. Seine mst- gestorben. — Beim Baden in der Elbe ertrank der 43 fahrende Gemahlin kam mit einigen Quetschungen davon. Jahre alte Steinmetz Jakob aus Lanbegast, Er selbst erlitt außer einigen Gcsichtsvcrletzungen zunächst — Vermi ß t wird in Priestewitz seit einigen Tckgen scheinbar auch keinen nennenswerten Schaden. Doch stellten der 33jährige Landbriefträger Schneider. Er hat eine Rad- sich nach einigen Tagen Gehirnblutungen ein, denen der Partie nach Radeburg unternommen. Schneider ist verheiratet hat gegen das Urteil Berufung eingelegt. — Die Aus ständischen der Lmcke-Hoffmann-Werke in Breslau erklärten sich für Beendigung des Streikes, der über eine Million gekostet hat. — Zwischen der preußischen Regierung, der Verwaltung der Stadt Duisburg und wirtschaftlichen Inte ressengruppen schweben zurzeit Verhandlungen zwecks Ausbau des Hafens in Duisburg, wofür eine Bausnmme von 50 Millionen Mark gefordert wird. — Bei der ReichstagS- ersatz wähl für den verstorbenen Abgeordneten Mossow erhielten Amtsrat Schrewe (kous.) 7504, Bürgermeister Wag ner (fortschr.) 0123 und Linde (soz.) 2192 Stimmen. Es findet somit Stichwahl zwischen Schrewe und Wagner statt. Dresden. Von der Kaimauer am Terrassenuser fiel eiu 4j,ährigcs Kiud in die Elbe. Von einem jungen Mann konnte die Kleine gerettet werden. — Drei unbekannte Män ner machten sich'auf dem Hanptbahnhofe an einen jnngcn Mann heran und geleiteten ihn nach der Terrasse, wo sie ihm die Brieftasche mit 10 Mk. Inhalt stahlen. — In der Rosenstraße in Dresden stürzte plötzlich ein etwa 50jähriger Manu zu Bodeu uud starb bald darauf. — Beim Baden ertrunken ist ein junger Alaun bei dein Wasserwerk Saloppe. Er schien ein guter Schwimmer zu sein. Plötzlich rief er um Hilse und ehe solche gebracht werden konnte war er versunken. Die Leiche konnte nicht gefunden! werden. — Im Garten der Waldschlößchen-Tcrrasse wurde eiu Einbrecher nachts beim Aufbrechen mehrerer Kisten von Schokolade und Eßwaren ertappt uud festgenvmmen. Kirchennachrichten von Oelsa. Sonntag, 19. Juli, halb 9 Uhr vorm. Prcdigtgottes- dieust mit Äbendmahlsfcier (Beichte vorher um 8 Uhr). — Vorm. 10 Uhr Kindergottesdieust. Mittwoch Jungmänner-, Donnerstag Jungmädchcuabeud. Das erste Drittel des ist längstens bis 25. dss. Mts. zu entrichten. Rabenau, am 17. Juli 1914. _ Der Bürgermeister. /lus Nab UNS fern. Rabenau, den 17. Juli 1914. — Seit dem Jahre 1896, als Lilienthal, dessen Denk mal vor wenigen Wochen in Lichterfelde enthüllt wnrde, am 9. August seinen Tod fand, hat die Flugmaschine bisher 511 M enschenlcbe n gekostet. — Das hundertste Opfer des Jahres 1914 wurde Leutnant Hubert, der auf dem Flug platz Kiewit bei Hasselt abstürzte und am 12. Juli den er littenen Verletzungen erlag. Bon den 100 Todesopfern des Jahres entfallen auf Frankreich 25, auf Deutschland 23, auf Rußland 11, während sich der Nest auf die übrigen Staa ten verteilt. — Der Deutsche HandlnugSgehilfen-Verband, Gruppe Deuben, unternimmt am Sonntag einen Ausflug «ach der Köuig Albert-Höhe in Rabenau. — Das nicht nur in unserer Stadt, sondern auch in der weiteren Umgebung sehr beliebte Schützenfest wird vom 25. bis 28. Juli abgehalten werden. Die rührige Ge sellschaft ist wiederum eifrig bestrebt, die Abhaltung so zu gestalten, daß das diesjährige Fest den früheren ebenbürtig zur Seite gestellt werden kann. Der Weltergott, der immer den fidelen Schützenbrüdern hold gewesen ist, mag auch dies mal durch ein gnädiges Lächeln den Schützcnbrüdern seine Geneigtheit kund tun. — Wie die „Dresd. Nachr." berichten, ist Kassierer Witlk 0 m ni von der verkrachten Vereinsbauk Dippoldis walde gegen Stellung einer Kaution von über 15 000 Akk.