j ein gesichertes Einkommen über ein Staatssti pendium einerseits und durch steigende Verlagseinnahmen andererseits machten ihn wirtschaftlich völlig unabhängig. Grieg begann 1873, sich seinen eigenen Kompositionen - mehr noch als bisher - zu widmen und zog sich schließlich ganz in eine selbstgewählte Einsam keit zurück. Ab 1885 lebte er in seinem Land haus Troldhaugen bei Bergen. Doch ins Ausland reiste er weiterhin, gelegentlich als Pianist, meist aber als Dirigent, nicht nur, um seine Werke selbst bekanntzumachen, sondern sie in einzigartigen Interpretationen bedeutender Orchester zu hören. Er ließ sich mehrfach bei den Bayreuther Festspielen von Wagners Wer ken beeindrucken. Auch war er immer sehr be gierig, auf seinen Reisen Komponistenkollegen und herausragende Interpreten kennenzulemen. | Zu Brahms und Tschaikowski hielt er eifrigen Kontakt und war mit dem Pianisten und Brahmsfreund Julius Röntgen selbst eng be freundet. Eine ganz besondere Wertschätzung fand Grieg schon seit seinen Leipziger Tagen durch die Inhaber des Peters-Musikverlages, aus der sich wirkliche Freundschaftsbeziehungen entwickelten. Sie setzten Grieg 1889 eine feste Jahresrente auf Lebenszeit aus, hielten ihm im Leipziger Verlagsgebäude ein ständiges Arbeits zimmer frei und begleiteten ihn oft auf seinen | Konzertreisen. Natürlich sicherten sie ihm auch den Druck aller seiner Werke und eine damit verbundene schnelle Verbreitung zu. Grieg war j der erste Komponist der Welt, dem eine solch hohe Ehrenbezeigung durch einen ansonsten eher materiell interessierten Verleger zugestan den worden war. Ein solcher Exklusivvertrag stellte zu dieser Zeit eine besondere Auszeich- | nung dar, die in Wahrheit durch kein Geld auf zuwiegen war. Sie bedeutete für den Komponi sten größte künstlerische Freiheit und absolute finanzielle Sicherheit. Weitere bedeutende Anerkennungen wurden ihm auch andernorts