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Memnm APejger ZkitnU fik HilklUldt, Seismdüks, Klein- u. GenPlsn Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. AbonnemeMspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Inserate kosten die Spaltenzetle oder deren Raum 10 Pf., sür aus- . wärtige Inserenten 15 Pf. Reklamen 7 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. Nummer 85. Kernsvrecher: «mL Deube« 2120 Dienstag, den 21. Juli 1914 Fernsprecher: «Mt D-Ube« 2120 27. Jahrgang. Hus Nad uns fern. Rabenau, den 20. Juli 1914. — Die Mcml- und Klauenseuche ist am 15. Juli im Königreich Sachsen insgesamt in 11 Gemeinden und 27 Gehöften amtlich fcstgestellt worden. Der Stand am 30. Juni war 17 Gemeinden und 33 Gehöfte. — Die Malter -Talsperre bietet gegenwärtig re duzierte Reize. Durch den Rücktritt des Wasserspiegels hat das Uferbild merkliche Einbuße erlitten. Die früher vom Wasser bespülten Ränder sehen grau und wenig sreundlich aus, besonders zeigt die innere Mauerseite mit ihrem schwar zen Anstrich deutlich die Spuren des Zurückgehens des In haltes. Auch Bemmenpapiere, von Besuchern der Sperre weggeworfen, liegen auf Schritt und Tritt einher und bilden eine unerfreuliche Naturverschandelung. In Klingenberg fällt die Wasserverminderung infolge der groteskeren Umgebung nicht fo sehr auf. Das Wasser macht hier überhaupt besseren Eindruck, weil es im Obertaufe peinlichst frei von Schmutz wässern gehalten wird, was bei der roten Weißeritz nicht der Fall ist. Am Sperreneinlauf, hinter Vorsperre Dippol diswalde, macht sich die Vernnsüudcruug der Weißeritz sogar sehr fühlbar durch Schlammgeruch und allerhand Bodensatz, — Auf Grund der Erhebungen des Landesobstbauvereins für das Königreich Sachsen werden sich die Ernten in den Obstarten des Herbstes wie folgt gestalten: Aepfel gut, Birnen, Pflaumen, Mirabellen, Reineclauden, Zwetschen, Wein trauben, Quitten, Heidelbeeren, Preißelbeeren und Walnüsse mittel, Haselnüsse gering. Es muß hierbei beachtet werden, daß die Gesamternte, die man als Mittelernte zu bezeichnen hätte, eine weniger gute Mittelernte ist. Dies ist besonders zutreffend bei Birnen, Pflaumen und Walnüssen. —^Als in den Schmelztiegclwerken von W. Lorenz in Hainsberg der Maschinist Lotze einen Maschinentreibriemen schmieren wollte, wurde er von diesem erfaßt und kam in die Blaschine, wobei ihm der rechte Arm buchstäblich abgerissen wurde. Die Maschine riß den Unglücklichen in die Höhe und beim Herunterfallen zog er sich noch erhebliche Verletzungen am Kopfe zu. — Anläßlich seines 70. Geburtstages wurde dem Turn vater S ch e n k in Anerkennung seiner Verdienste, die er sich um den Hainsberge r Turnverein „Hermania" er worben Hat, eine Ehrung besonderer Art zuteit. Freitag abend 8 Uhr setzte sich vom Turnplatz in Coßmannsdorf aus unter Vorantritt einer Trommler- und Pfeiferabteilung und unter Mitnahme der beiden Bereiusfahnen der Festzug nach der Haiusberger Turnhalle in Bewegung. Hier angelangt, wurde Vater S ch enk von dem Vereinsovrsitzenden Lohse beglück wünscht. Als Anerkennung der Verdienste, die sich Schenk um den Verein erworben hat, wurde auf dem Turnplätze eine Eiche gepflanzt, die den Namen „Louis-Schenk-Eiche" - tragen soll. Schenk dankte für alle die Ehrungen, die ihm zuteil geworden waren. — Am Freitag ist die Beschälstativn in Dippoldiswalde für dieses Jahr aufgelöst worden. Der Gestütswärter kehrte mit den Hengsten nach Moritzburg zurück. — lieber das Vermögen des Leimfabrikanten Lieber in - Firma Gcbr. Lieber inGombsen ist das Konkursverfahren eröffnet worden. — Ein bedauerlicher Unfall ereignete sich in Gitter see. Der Kraftdrvschkenbesitzer P. Vogt aus Kipsdorf steuerte seinen Wagen selbst durch den Ort und bemerkte, daß nebenher ein 7 —Zjähriger Knabe lief. Durch das lang same Fahren des Antos wurde der Knabe veranlaßt, nach dem er einen kleinen Vorsprung erreicht hatte, über die Straße zu lausen. Er wurde jedoch vom Anto erfaßt und mußte fchwerverlctzt weggetrageu werden. — Im Alter von 95 Jahren verstarb in Zauckerode die Frau des Bäckermeisters Köhler. Geistig rege versah die Greisin, wohl die älteste Person des Ortes, bis zuletzt ihren Beruf. — Der Sächsische Elbgau - Sängerbund begeht zurzeit unter starker Beteiligung in F r eiberg seine^öO jährige Jubelfeier. Freiberg beherbergt zum 3. Male den S. Elbgau- Süugerbnud. Es hat zu Ehren der zahlreichen Gäste ein fest lich Kleid angelegt. Das Fest ist bis aufs kleinste sorgfältig vorbereitet worden. Die Festhalle faßt 7000 Personen und kostete 65 000 Mk. Tausende von Sängern haben in Bür ger- nnd Massenguartieren Unterkunft gefunden. Der Vor sitzende des Fest-Ansschusses, Stadtverordneter Geyh, begrüßte die Anwesenden mit einem herzlichen „Glückauf!" und gab seiner Freude Ausdruck über den zahlreichen Sängerbcsuch. Der Buudesvorsitzeude, Herr Heiberg, hielt die Begrüßungs ansprache. Er dankte der Stadt für die schöne Halle und der Bürgerschaft für^die liebenswürdige Aufnahme der Sän gerschaft. Herrliche Stunden seien der Sängerschaft in Frei- berg beschieden. Mit beispielloser Opfer- und Arbeitsfreudig- keit hätten die städtischen Kollegien und die gesamte Bürger schaft das Fest vorbereitet. Aus kleinen Anfängen habe sich der Bund zu seiner Größe entwickelt und heute stehe er mit seinen 17 000 Sängern mit an erster Stelle im Deutschen Sängerbünde. Mit berechtigten! Stolze könne er auf die XoMUmv :: U-Uotots :: LtaabmUntal Xloickolmn :: I^O8tlimröeIro :: lil-nmon Unioeröcllo:: HUiobsn - 1Va8ob8ta8g olo. llommoa 2U >vii'b1w.b llockoutonck armänsiAton Urolson LUM VmRknU. — In der Feilenhauerei Firma Neubert in Nauten- kranz wurden zwei Arbeiter durch Lösen eines Schleifsteines schwer verletzt. — In den Vojacek-Anlagen in Senften berg ließ sich ein Bienen schwärm auf die kränkliche Frau Fröd nieder und verletzte sie durch 300 Stiche. Die Frau starb im Krankenhause unter gräßlichen Schmerzen. — Der verheiratete Landpostbote Pöehler in Greiz wurde wegen Ur kundenfälschung und Unterschlagung von etwa 8000 Mark Postgeldern verhaftet. — Ein „G e s p e n st" treibt in Warnsdorf i. B. sein Wesen. Das „Gespenst", das vorher in Großschöna in Sachsen tagtäglich im sogenannten „Geister hause", welches wegen des Gerüchts, daß es im Hause „spuke" und „umgehe", durch Jahrzehnte nicht bewohnt wurde, auf getaucht war, ist übernatürlich groß und beängstigt die Be wohnerschaft sehr. Merkwürdig ist, daß jedesmal, wenn sich die Polizei einfindet, das „Gespenst" unsichtbar bleibt. Es wird angenommen, daß es sich um einen Schmugglertrick handekt. — In Königsberg brach im Holzlager der Firma Albrecht u. Lewandowski ein Großfeuer aus. Infolge der großen Hitze konnte die Feuerwehr trotz der Benützung von Asbestschirmen nur bis auf 30 Meter an das Feuer herankommen. Es bildeten sich Luftwirbel, die brennende Späne in die Luft rissen, so daß an mehreren Stellen gleich zeitig neue Brände entstanden. Es wurden drei Kompagnien Pioniere herbeigerufen, welche die Lager einer benachbarten Jmprägnieranstalt schützten. Den vereinten Kräften gelang es, das Feuer zu lokalisieren, — Auf der Oberspree explodierte auf einem mit 50 Ausflügler» aus Berlin besetztem Motor boot der Motor, Die Passagiere stürzten sich in das Wasser; andere Boote eilten herbei und nahmen sie auf. Es soll niemand umgekommen sein. .Dresden. — Auf dem Dresdner Hauptbahnhvf steht das Gepäck der aus böhmisch Kamnitz vor 4 Wochen abge reisten Regina Burkert, eines jungen hübschen Mädchens, un abgeholt. Man vermutet, daß sie Mädchen Händlern in die Hande gefallen ist. — Die beiden Dresdner Grenadier- Regimenter sind mit Sonderzügen nach Jüterbog zu einer Schieß- und Exerzier Übung abgefahren. Am 13. August kehrt die Brigade in ihre Garnison zurück. — In Dresden ertrank beim Baden in den gegen wärtig überschwemmten Elbbuhnen an der Kahnfähre K e m- n i tz-K aditz der 13 Jahre alte Schulknabe Arthur Opitz von der Frundsbergstraße in Vorstadt Naußlitz. Obwohl dem Knaben sofort ein Fährsteg zugeschoben wurde, erfaßte er diesen nicht, sodaß angenommen wird, daß der Knabe einen Krampfanfall erlitten hat. Fast zu gleicher Zeit verschwand in der Nähe der Gohliser Windmühle der Bäcker lehrling Reißig, der ebenfalls in den überfluteten Elbbuhnen badete. In diesem Falle konnte der unvorsichtige Lehrling noch im letzten Augenblick gerettet werden. — Die diesjährigen N i e s e n - Kaisermanöver werden großzügige Versuche mit neuen Heeres-Einrichtungen bringen. — Zum Inspekteur der neuformierteu Inspektion des Ma- rineluftschssfweseus wurde Kapitän zur See Seiferliug, bis her Kommandant des „Wettin" ernannt. — Wegen ver suchten Landes verrat s zugnusten Rußlands wurde in Thorn ein Vizefeldwebel verhaftet. — Der deutsche Kreuzer „Dresden" und der englische Kreuzer „Bristol" erhielten den Befehl, Huerta und seiner Familie im Notfälle Schatz zu gewähren. — Die serbische Regierung hat nach einer Meldung aus Budapest, mehrere Reservejahrgänge in einer Gesamt stärke von 70 000 Mann einberufeu. — Die albanischen Aufständischen bemächtigen sich Spitalis auf dem Westhügel vor Durazzo, legen dort Verschanzungen an und richteten dort ihr Hauptquartier ein. und auch dort in Stellung befindliche Kuhmelker Alfred » Heinke nachts erhängt. Heinke, der 24 Jahre alt ist, unter- o hielt mit einer Magd Schiffel's ein Liebesverhältnis, welches * aber das Mädchen zn lösen beabsichtigte. —- Bei Oschatz » wurde Vahnarbeiter Wilhelm Rößler überfahren und getötet. « Rößler, 60 Jahre alt, stand seit 25 Jahren im Dienste H der Eisenbahn. — 4 Stock hoch abgestürzt hat sich in Chemnitz n ein neroenleidender 44 jähriger Fleischer. Die Leiche ist völlig " entstellt. — Ermordet durch Revolverschüsse wurde nachts in Raudnitz der anfwachende 15jährige Uhrmacherlehrling » Masopust. Die Einbrecher flohen ohne Beute. — In dem Dorfe Haan bei Düsseldorf sind etwa 70 Personen an Fleisch- > Vergiftung erkrankt. Die Untersuchung hat festgestellt, daß » das beschlagnahmte Fleisch Nuhrbazillen enthielt. > — Die Fabrikanten in Finsterwalde entließen " bereits viele Vorarbeiter, woraus hervorgehen soll, daß der > Betrieb überall eingestellt werden soll. — Der Statthalter von Elsaß-Lothringcn lehnte cs ab, " den bisherigen Bürgermeister Knöpfler in Z a b e r n wieder » zum Bürgermeister zu ernennen. » — Der österreichische GencralstabSchcf unterbricht " seinen Urlaub und kehrt nach Wien zurück. 50jährige Vundesarbeit zurückblicken. Redner schloß mit einem hoffnungsvollen Ausblick in die Zukunft. Mächtig erbrauste der Bundesspruch „Herz und Lied" durch die Halle. Hierauf erfolgte die Ehrung der Gesangvereine durch den ^Bundcsvorsitzenden. Mit Stolz blicke die Bundessänger schaft auf die 15 Vereine, die vor einem halben Jahrhundert den Bund mitgründeten und ihm bis heute die Treue ge halten haben, Es sind dies: Münnergesangverein Dippol diswalde, Genasia, Sängerbund, Saxonia u. Stradella-Dres- den, Liederkranz- und Liedertafel-Freiberg, Liederkranz-Lieb stadt, M.-G.-V. Lockwitz, Liedertafcl-Loschwitz, „A poll o"- Naben a u, M.-G. B. Radeberg u. Tharandt. Diese, sowie der Bürgersiugeverein Freiberg, von dem die Grün dungsidee ausging, erhielten je einen massiven Lorbeerkranz mit Schleife für die F a h n e, sowie ein Gedenkblatt. — Nachmittags 2 Uhr bewegte sich der Festzug vom Stellplätze am Meißner Tor durch die geschmückten Hauptstraßen nach dem Festplatze. Sonnengold blitzte über die Hunderte Fahnen und Banner. Voran ritten zwei Herolde an der Spitze einer stattlichen Reiterabteilung. Auf dem Obermarkte machte das Ganze Halt und vom Rathause aus hielt Oberbürgermeister Dr. Haupt folgende Ansprache: „Willkommen in Freiberg! So rufe ich von dem Jahrhunderte alten Nathanse, angesichts des Denkmals des Gründers unserer Stadt, des Mark grafen Otto des Reichen, allen den Sängern zu, die heute zur Feier des 16. Elbgausängerbundesfestes und zur 50jähr. Jubelfeier des Bundes in so stattlicher Anzahl aus allen Teilen des Elbgaues, auch aus Böhmen, nach der alten Berg hauptstadt gekommen sind. Ein halb Jahrhundert deutscher Sang und deutsche Treue im Sächsischen Elbgausängerbunde ist vorüber! Treu unser Herz! Wahr unser Wort! Deutsch unser Lied! Gott unser Hort! In diesem Sinne ein herz liches „Glück auf!" Nach dieser kurzen Begrüßungsfeier wogte der Zug weiter durch die Feststraßen, bis er vor der Halle landete. Hier begannen um 5 Uhr die Festkonzerte. — Aus Rabenau nahmen von beiden Vereinen, „Apollo" und „Doppel-Quartett" ca. 60 aktive und mehrere passive Mitglieder an dem Feste teil. — Kleine Notizen. — In Ostritz ertranken beim Baden in der Neiße die 9 bzw, 13 Jahre alten Schul knaben Rudolf Pfohl nnd Paul Rimpler. Rimpler wollte seinen ertrinkenden Kameraden retten, konnte sich aber nicht lange über Wasser halten und ging mit ihm unter. Trotz dem bald Hilfe zur Stelle war, gelang es nur, die Leichen der beiden Kinder zu bergen. — Im Dippelsdorfer Vadeteiche ertr a n t ein Zögling des Moritzburger Rettungshanses. Er hatte den ihm von der Aufsicht angewiesenen, seichten Platz verlassen und den Grund verloren. Sofort herbeigeeilte Hilfe kam zu spät. Auch die sofort angcstellten Wiederbele bungsversuche waren vergeblich. — Während eines schweren Gewitters schlug der Blitz in Pennrich in das Gehöft des Gutsbesitzers Leupold und zündete, wodurch Wohnhaus, Seitengebäude und der Stall ein Raub der Flammen wurden. —- Der Polier Oscar Klemm in Neuwernsdorf Bez. Freiberg wurde beim Wegnehmen eines Gerüstes von einem herabstürzenden Balten getroffen und auf der Stelle getötet. Der Verunglückte hinterläßt Frau und mehrere kleine Kinder. —- Der 9jührige Sohn des Gutsbesitzers Heller in Seifers dorf b. Radeberg kam der M ü h Maschine zu nahe. Hierbei wurde ihm die linke Hand vollständig abgeschnitten. — In folge eines Krampfanfalles fiel auf der Schäferstraße in Dresden der 16jährige Sohn des Fabrikanten Krumpholz iu Briesnitz plötzlich um und verschied nach kurzer Zeit. — Die Frau mißhandelt durch lebensgefährliche Hcimmerschläge auf den Kopf hat der verschwundene Arbeiter Paul Bräuer in Dresden. — In Hermsdorf bei Kreischa hat sich im Schiffellschen Gutsgrundstücke der aus Coschütz stammende L-lkl Oeuken im kÜAMSten Int6rS886 binAl^vi(!.8l>,n. jgllö »WS 86i ans ckan xra886n Kusvenicank ckor 1?irma