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Memim Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein- s chließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Zeitung M WmA, SkiseMrs, Klein- n. EenPlsa Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Ps., sür ans- . wärtige Inserenten 15 Ps. Reklamen 7 20 Pf. Annahme von An zeigen snr alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lüban, Borlas, Spechtritz re. Nmnnrer 74. Kernfprecher: «mt Deuber, 2120 Donnerstag, den 25. Jnni 1914 Fernsprecher - «mt D-Nbeu 2120 L7. Jahrgang. elektrischen Leitung beschäftigt war, verunglückte dadurch,!— Von der Niederkunft überrascht wurde abends auf dem das; er durch Schwanke» seines Sitzes mit der elektrischen Postplatz in Dresden.eine Frau aus dem Arbeiterstande. Zwei käufers auf dem Dresdner Hauptbahnhofe gelang es, zwei treffen noch immer Nachrichten über heftige Zusammenstöße zwischen Griechenbanden und türkischen Gendarmen ein. Dresden. — Durch die Aufmerksamkeit eines Ver- Wilhelm e m Pfange u. — Die Neiserute in Kwautuug (China) ist in folge der Ueberschwemmnngen fast völlig vernichtet. — Beim Van einer Untergrundbahn in N ew - Avrk wurden durch Einsturz einer Decke 10 Arbeiter zerschmettert. — Ein von Vera Alta kommender Zug ist zwischen den Stationen Celrido da Beira und Fornos de Algodre mit dem von Lissabon kommenden Südexpreß zusa m m engestoße n. Zahlreiche Neisende wurden verletzt, ein Heizer getötet. Der Materialschaden ist beträchtlich. — Die Staatsanwaltschaft von Toulouse empfing den ! Besuch deutscher Justizbeamten, die beauftragt waren, eine Haussuchung bei einem Bürger von Toulouse, einem gewissen Leitung in Berührung kam. Vom Strome getroffen, stürzte er sofort tot vom Mast herunter. — Dem vierjährigen Knaben Fischer in Jahnsdorf wurde von einem anderen Jungen ein vorübergehende Albertinerinnen sorgten für ihre Ueberführung nach dem Krankenhause.— Auf der Marcolinistraße-Dresde» stürzte ein 70 Jahre alter Mann zu Boden und verstarb. — Der Arbeiter Uhlig in Dresden benutzte eines Tages auf der Fahrt nach einem Vorort statt der bezahlten vierten Klasse die dritte; er wurde ertappt und mußte nun, obwohl die Fahrpreisdifferenz nur 5 Pfg. beträgt, eine Woche im Gefängnis sitzen. — Jnterimstheater. „Moral" von L. Thoma, dem Peter Schlemihl des Simplizissimus. Wie schlug diese Satire auf die Unmoral mancher Moral vor Jahren ein, als das Residenzthcater sie brachte. Unterdessen hat man aber in genanntem satirischen Blatt so vielfache Variationen dieses Themas gelesen, daß die Mängel des Stücks, die es für die Bühne besitzt, über die Vorzüge des Inhalts hinaus wuchsen, Leider ist's so, daß auch der wertvollste Stoff, tritt er nus nicht in durchaus neuer fasciuierender Darstellung gegenüber, durch Wiederholung an Wirkung verliert. So blieb hier nur die glänzende Darstellung durch Regie und Spieler sieghaft und verhalf dem Stücke zu rauschendem Beifall. — Man hatte wieder einmal einen Verein der Moralischen gegründet. Aber es geschah, daß in selbiger Stadt eine gefällige Dame Zusammenkünfte vermittelte und über jede Person Buch führte. Die Polizei hebt das Nest aus, erwischt auch das Tagebuch, bei welcher Razzia der — gerade anwesende Erbprinz sich in den Kleiderschrank flüchten muß. Natürlich waren gerade die Moralischen eifrige Besucher der Circe gewesen, und der Präsident stiehlt sogar auf dem Polizeiamt das Tagebuch, um seinen guten Namen zu retten. Doch der Polizeipräsident schlägt den ganzen Skandal nieder, des Prinzen wegen. Nun will aber die Dame nicht mittun, wenn sie nicht Abfindung erhält. So ist es nun gerade dem Moralvereiu Vorbehalten, die Unmoral zu „finanzieren", was der Haupttrumpf Thoma's ist. — — In Berlin wurde ein Schreiber bei einer höheren Militärbehörde wegen Landesverrates verhaftet; er hat Pläne einer an der Ostgrenze gelegenen Festung einer auswärtigen Macht übermittelt. Die Behörden bewahren vorläufig das größte Stillschweigen in der Angelegenheit, da die Untersuchung noch nicht abgeschlossen und man der An sicht ist, daß eventuell noch weitere Personen als Mittäter in Frage kommen. — Die Algemeine Ortskranken kasse Berlin ist in finanzielle Schwierigkeiten geraten. — Die Brüder Kohnheim aus Leipzig, Inhaber einer Rauchwarenfabrik, die etwa 1 Million Mk, Schulden machten und darauf flüchtig wurden, sind in Budapest verhaftet worden. Nach der Verhaftung erklärten sie, daß sie nicht ausgeliefert werden könnten, da sie von einem ungarischen Grundbesitzer adoptiert worden seien. Der ungarische Minister des Innern hat ein Verfahren eingeleitet, um diese Adoption für nichtig zu erklären. Die Budapester Polizei stellte fest, daß die Verhafteten 400 000 Kronen in verschiedenen Sparkassen unter angenommenen Namen hinterlegt haben. Vor einigen Tagen haben sie ihrem Schwager nach Breslau 35 000 Mk. geschickt. — Aus Skutarie wird gemeldet: Da in der letzten Zeit festgestellt worden ist, daß aus Montenegro umfangreicher Waffenschmuggel nach Albanien zugunsten der albanischen Aufständischen betrieben wurde, siud strenge Greuzmaßregeln gegen Montenegro verfügt worden. — Nachdem ein zwei tägiger Waffe n st illstandin Durazzo abgeschlossen worden ist, scheint ein Teil der Aufständischen bereit zu sein, sich bedingungslos zu unterwerfen, da sie wissen, daß im Falle eines nencn Angriffs vonseiten der Aufständischen die Schiffs geschütze des internationalen Geschwaders in den Kampf ein greifen werden. — Das Offizierkorps des in Durazzo ange- kommeuen deutschen Kreuzers „Breslau" wurde vom Fürsten Leichnam des Ertrunkenen konnte noch nicht geborgen werden, — Eine große deutsche B ä ck e r e i fa ch a u s st ell u n g Hus Nab uns fern. Rabenau, den 24. Juni 1914. — Bei dem Gewitter heute Mittwoch nachmittag schlug der Blitz wiederum iu den Transformator bei dem Gärt- uerschen Grundstück h i e r. Infolge starker Beschädigung desselben mußte eine Auswechselung vorgenommen werden, wodurch in verschiedenen Betrieben die Maschinen mehrere Stunden stillstandeu. Die heutige Nummer gelaugt daher etwas verspätet zur Ausgabe, was unsere Leser gefl. ent schuldigen wollen. — Das diesjährige Rabenauer Schütze nfe st findet in hergebrachter Weise vom 26. bis 28. Juli statt. Für Mon tag ist wiederum ein Kostümfestzug vorgesehen, dessen Arrange ment einem Komitee übertragen worden ist. Die Einladungen zu dem Feste ergehen in den nächsten Tagen au die hiesigen Vereine sowie die Brudervereine in Dippoldiswalde und Potschappel. Bei günstiger Witterung ist dem „Volksfest" ein schöner Verlauf gesichert. — Der G e w e r b e v e r ei n unternimmt heute Don nerstag eine Partie nach Hohnstein, Süchs. Schweiz. Die Ab fahrt erfolgt in Rabenau früh 8,46, in Hainsberg 9,07 Uhr. Das Mittagessen wird im „Hotel zur Süchs. Schweiz" in Hohnstein eingenommen. Die Partie ist auch für schlechte Fußgänger zn empfehlen, da ev. reichlich Fahrgelegenheit. Die Teilnehmer dürften genußreiche Stunden verleben. Also alle Mann an Bord und schönes Wetter! — Au dem große» Säug er fest des Süchs. Elbgan- bundes, das vom 18. —22. Juli in Freiberg abgehaltcn wird, beteiligen sich auch dieRabenauer Vereine „Apollo" und „Dvppelquartett", sowie der „Liederkrauz" in Oelsa mit feiner neuen Fahne. — Bei der „Kalliope" in Dippoldiswalde sind neuerdings wieder 35 Mann entlassen worden. Beschäftigt werden noch etwa 150 Mann. — In Georgenfeld fand die Einweihung des für den Bezirk der Amtsh. Dippoldiswalde bestimmten Kinder- h eims am Alontag statt. Amtsh. Dr. Sala begrüßte die stattliche Anzahl Gäste und schilderte die Entstehungsgeschichte des Heims. In einem halben Jahre sei es gelungen, 14 000 Mark durch freiwillige Spenden aufznbringen, ohne daß von den einzelnen Gemeinden Beitrüge erbeten worden seien. Das Heim kann 15 Kinder und 2 Pflegepersonal ausnehmen und hat noch etwa 8 Scheffel Land. Es wird künftig den Namen Amtsh. Dr. Sala-Stift führen. — Das Sanatorium in Kreischa feierte sein 75jähr. Bestehen. Dem Besitzer, Herr Dr. Krapf, wurde der Titel Sanitätsrat verliehen. — Die seit voriger Woche vermißte 13 jährige Anna Grießbach inAlteubcrg ist im sogen. Badeteich ertranken anfgefnnden worden. Sie hat sich ein kleines Vergehen zu schulden kommen lassen und aus Furcht vor Strafe deu Tod gesucht. Der tragische Fall erregt allseitiges Bedauern. — Wegen Kindestötung wurde vom Schwurgericht Freiberg die 24 jährige Bufettmamsel Schuster aus Freiberg unter Annahme mildernder Umstünde zu 2 Jahren 3 Mon. Gefängnis nnd 2 Jahren Ehrenrechtsverlust verurteilt. — Vom gleichen Gericht wurde von 3 der gemeinschaftlichen Notzucht Angeklagten, der Oelmühlengehilfe Göpfert aus Mulda zu 18 Mou. Zuchthaus verurteilt, die Dienstknechte Eichhorn ans Lichtenberg und Höppner aus Freibergsdorf wurden freigesprochen, HöPPne r wird der Landesanstalt Brüunsdorf überwiesen? — In Rochlitz ist eine allgemeine Baugenossenschaft gegründet worden, die den Zweck verfolgt, Wohuhüuser für Arbeiter zn baucm. — In Hostcrwitz ertrank beim Baden in der Elbe ein 16 Jahre alter Fabrikarbeiter aus Großzschachwitz. Der Stein ins Auge geworfen. Dasselbe lief sofort aus. — — In Röttersdorf (Reuß) erschlug die Bauers frau Lipfert ihren Ehemann und die 16 jährige Tochter, worauf sie "sich selbst erhängte. — Bei einem in Hermsdorf aufgetretenen schweren Ge witter schlng der Blitz in das Wohnhaus des Gutsbesitzers Treppte ein. Dieses und die Scheune brannten nieder. -— Fest genommen wurde nach Ausführung eines Wohnungseinbruchs, der vou seinem Truppenteil, dem 103. Regiment, seit 15. Juni flüchtige, wiederholt vorbestrafte Soldat Max Paul Jentzsch. — Beim Kirschenpflücken wurde der Zimmermann Karl Hebenstreit in Lommatzsch vom Herzschlag getroffen und siel tot von der Leiter. — Der Gutsbesitzer Dietze in Langenstriegis kam beim Heugabeln unter den Wagen und wurde tötlich verletzt. — In Heidersdorf i. E. wurde die sog. Maschinenschänke durch Blitzschlag eingeüschert. — Den Tod durch Verbluten fand der Schirrmeister Kühne vou Leuben bei Lommatzsch. Er hatte sich mit der Sense am rechten Unterschenkel die Schlagader durchschnitten. — Der Fürstbischof Sapieha von Krakau wurde auf eiuer Visitationsreise von seinem scheugewordenem Pferde durch einen Schlag in die Seite derart verletzt, daß er eine schwere Leberverletzung davontrug. — Kaiser Wilhelm weihte an Bord der „Hohenzollern" die nene Kaiser-Wilhelm- Kanal- Schleuse feierlich ein. — In eine unerquickliche Lage wurde in Brambach eine geachtete Familie gebracht. Es sollte Hochzeit sein, alles war vorbereitet bis aufs kleinste, doch etwas fehlte und kam nicht — der Bräutigam. — Ein orkanartiger Sturm, verbunden mit gewaltigen Wolkenbrüchen und Hagelschlag verursachte in den Gouverne ments Cherson, Kiew und im Nord-Kaukasus (Rußl.) unge heuere Verwüstungen. 13 Personen wurden vom Blitz ge tötet. Ein großer Teil der Getreideernte ist vernichtet. — Beim Flugmeeting in Aspern erhielt in der Kon kurrenz um die Differcuzgeschwindigkeit der d e u t s ch e Flie - ger Helmuth Hirth den ersten Preis von 8000 Kronen vom Kriegsministerium, der deutsche Lössl den zweiten Preis von 2 000 Kronen. Im Dauerflng erhielt Fährmann (Oester reich) den ersten, Ingold (Deutschland) den zweiten Preis. — Der Orkan ans dem Bodensee hat ein größeres Unglück verursacht, als erst angenommen worden war. Ins gesamt werden 30 Fischer vermiß t. 10 Leichen sind bis her geborgen worden, — In der Steglitzerstraße u. einigen Nebenstraßen in V e r l i n wurden bei 25 Personen Fleisch vergiftungs-Erscheinungen festgestellt, die vermutlich auf den Genuß von Schinken zurückzuführen sind. — Auf dem 1l. Sächs. Handlungsgehilfe»^, der kürz lich in Leipzig stattfand, sprach außer dem Vodenreformer Landgerichtsdirektor Kipp u. a. auch Herr Gauleiter Georg Brost-Leipzig über die „Forderungen der sächsischen Hand lungsgehilfen zum sächsischen Fortbildungsschulgesetz". Es wurde eine Entschließung angenommen, in derber 11. Süchs. Handlungsgehilfe»^ die hohe Staatsregierung bittet, die Fort- bild»ngssch»lpfUcht für alle durch die Volksschule gegangenen Mädchen auszusprechen. Die Schulpflicht soll sich auf drei Jahre erstrecken und 720 Unterichtsstnnden umfassen. Als Lehrstoff ist, für alle Mädchen gleichmäßig, Haushaltungs kunde vorzuscheu. — Die italienische Regierung verlangt von der Schweiz die Auslieferung mehrerer infolge des Streiks ge flüchteter Anarchistenführer. — sämtliche 3000 Arbeiter der Putilowwerft sind in den Ausstand getreten; außerdem ^.... - - - -. - - . streiken in Petersburg noch 5000 andere Arbeiter. — Die wird vom 1.—9. August 1914 in sämtlichen Räumen des!« l b a n i s ch e n Aufständischen haben nach einer Meldung Kristallpalaftcs in Leipzig veranstaltet. Durch ihre Vielseitig-Nus Waloua Elbassan eingeuommen. — Aus Smyrna leit und künstlerische Ausgestaltung wird sie iu deu Fach kreisen und in dem Laienpublikum große Anerkennung sinden. — Auf der Brander Straße stieß ein Kraftivagen mit einem in derselbe» Richtung fahrende» Geschirr zusammen. Der Krasiwnge» wurde iu deu Straßengraben geschleudert und zertrümmert. Ei» Insasse umrde s ch wer verletzt. Kleine Notizen. — I» das Wohnhaus des Wirt- schaftsbefitzers Keßler in Freiberg schlug der Blitz ein. Das Anwesen brannte in kurzer Zeit nieder. Das Vieh u. viele Möbel konnten gerettet werden. K. ist versichert. — In Niedercolmnitz traf ein Blitzstrahl die Scheune des Guts- Psttzers Richter und ü scherte sie ei». Wohnhaus und Schuppe» blieben erhalten. — Von einem Gütcrzuge erfaßt und zermalmt wurde die Frau des Gastwirts Lehmann in Berggießhübel. — Im AMMeuer Wehr bei Wechselburg ertrank der 8jührigc Sohn des Fleischers Raschke von dort. Alls dem Zementboden des Wehres war er ausgcglitten nnd über das Wehr getrieben worden. — Der Maler Leber aus CKYersdorf, der' mit Anstreichen von eisernen Masten der russische Taschen diebe festzunehmen. Seit einiger Zeit beobachtete der Verkäufer zwei Männer und eine Frau, die sich mittels Bahnsteigkarte Zugang zu deu V-Zügcn verschaff ten und nach Abfahrt der Züge sich immer wieder im Bahu- hofsspcisesaal trafen. Die beiden Manner stiegen in den Zng ei», während die Fran ans dem Bahnsteig entlang ging. . Die Männer führte» annehmbar im Zuge die Diebstähle, Peres, vorzunehmen. Die Angelegenheit steht mit den Ent- aus und reichten der Fran aus dem Fenster die Diebesbente hülliiugeu des Abgeordneten Dr. Liebknecht im Zusammen- heraus. Als sich die drei wieder zu dem nach Görlitz ab-chauge. Die Haussnchuiig förderte zahlreiches Material zu- gehenden Schnellzug eingefunden halten, wurden ein Manch tage. Die Beamten nahmen zwei Kisten voll Dokumente mit. und eine Frau festgenommen, während ein Komplize entkam. -———-— > — Montag Nacht stürzte die 21 Jahre alte Wein-! Kirchemmchrichten von Oelsa. kellneriu Anna Dovrak ans Schmiegow bei Prag aus einem! Mittwoch, den 24. Juni abends 8 Uhr ii» Lehrerzimmer Fenster des 1. Stockwerkes in den Hof hinab und verstarb'der Schule Juugmäunerabend. — Mittwoch, den 1. Juli während ihrer Ueberführung in ein Dresdner Krankenhaus, abends 8 Uhr daselbst Jungmädchenabend.