DRESDNER PHILHARMONIE noch verstehen soll, was der Komponist aus drücklich tönend vermitteln will“, schrieb Frank Schneider über den Komponisten 1997. Wir kommen auf diesen Aufsatz zurück. Die Musikausbildung begann damit, daß ihn der Vater schon im heimatlichen Ostpreußen auf verschiedenen Instrumenten unterwies. Dieser erste Anstoß sollte sein weiteres Leben bestim men, Musiker zu werden, Komponist, Lehrer und Musikorganisator. Sein Studium an der Berliner Musikhochschule (Komposition bei Rudolf Wagner-Regeny) und das Meisterklas senstudium bei Hanns Eisler an der Akademie der Künste zu Berlin gaben ihm das nötige Rüstzeug für eigene Arbeiten. Neben zahlrei chen Liedern, Ouvertüren, Hörspiel- und Fern sehmusiken entstand zwischen 1960 und 1963 die erste Oper „Lazarillo von Tormes“. Bald schon sollte Walter Felsenstein auf den jungen Komponisten aufmerksam werden und ihn an die Komische Oper holen, mit der Matthus übri gens noch heute eng verbunden ist. Bereits 1969 wurde er Mitglied der Akademie der Künste der DDR und leitete deren Sektion Musik von 1972 bis 1990. 1976 wurde er Mitglied der Akademie der Künste in Berlin/West, 1978 kor respondierendes Mitglied der Bayerischen Aka demie der Schönen Künste München, 1985 Professor. Sein Interesse gilt neben der Aus bildung von Meisterschüler-Komponisten an der Akademie der Künste dem Opern-Nachwuchs. Seit 1991 ist er Künstlerischer Leiter des Pro jektes „Kammeroper Schloß Rheinsberg“, eine Opernwerkstatt mit Aufführungsmöglichkeiten für junge Künstler in der Schloßanlage Rheinsberg. Und so wurde ihm gerade dieses „Unternehmen“ zur Herzenssache, denn Matthus meint: „Das Genre [Oper] muß neu durchdacht und in seiner Funktion überprüft werden. Die Oper muß wieder Kontakt zum Publikum suchen. Auch neue Spielweisen und Aufführungsorte finden. Alles bisherige muß