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Memmn Ameiaer Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Zeitung sm WmA, Seifeesdurs, Klein- u. tzeuPlsn Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., für aus- . wiirtige Inserenten 15 Ps. Reklamen r 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lüban, Borlas, Spechtritz re. Nummer 68. Kernsprecher: Amt Lenden 212V Donnerstag, den 1t. Juni 1914. Fernsprecher: «mt Lenden 2120 27. Jahrgang. der Kurfürstenstraße wohnhaften Kutschers festgestellt. — fährliche Burschen unschädlich gemacht. furchtbar unter der Moskitvplage. — Aus Malta wird gemeldet, daß die englischen Kreuzer „Warrior" und „Defend" Befehl erhalten haben, sofort mit voller Munition und Verpflegung in See zu gehen. Es heißt, daß die Schiffe nach Skutarie unterwegs sind- — 40 Fischerparken sind infolge des furchtbaren SturmS, der in Montreal herrscht, an der Küste von Neu-Braun- /iur Nab una fern. Rabenau, den 10. Juni 1914. — Am Montag abend von 8 bis 10 Uhr und Diens tag Nacht gingen mehrere Gewitter über unsere Gegend und brachten einen wolkenbruchartigen Regen und Schloßen mit. Viele Schläge begleiteten die Gewitter. Die Straßen wur den stellenweise arg beschädigt. — Der Dienstag Nacht gegen 12 Uhr hier wahrgenommene Feuerschein rührte von einem Brande in Borlas her. In der Nähe des Gasthofs traf der Blitz in einen Herrn Gutsbesitzer Körner gehörigen Stroh- Haufen, der in Flammen aufgiug. Weiterer Schaden wurde gegangenen Dampfers „Empreß of Ireland" kamen mit dem Dampfer „Corsica" in Glasgow an. Die Geretteten setzten sich aus 62 Passagiere» und 174 Manu der Besatzung zu sammen. — Der Dampfer „Cairnhill" wurde von einem Passagierdampfer auf dem Meere treibend aufgesundeu und nach Neu-Guinea gebracht. Die gesamte Mannschaft, mit Ausnahme des Kapitäns, des 1. und 2. Offiziers, des Schiffsingenieurs und der Stewards hatten das Schiff am 3l. Mai verlassen. Die Passagiere waren sämtlich infolge des fortwährenden Arbeitens an den Pumpen — der Dampfer hatte ein Leck erhalten — vollständig erschöpft. — Einer Meldung aus Konstantinopel zufolge haben die deutschen Vertreter bei den Verhandlungen mit der Pforte eine ganze Reihe von Vorteilen für Deutschland erlangt. Man spricht unter anderem von einer Konzession für den Hafen von Mersina und der Erlaubnis zum Bau einer Bahn am Flußlauf des Seiun. — Unter den amerikanischen Truppen in Veracruz ist die rote Ruhr ausgebrochen. 75 Soldaten mußten ins Spi tal gebracht werden, einer ist gestorben. Die Truppen leiden — Die Mitteilung, wonach sich der Geschäftsgang der Mühlenbauanstalt und Maschinenfabrik vorm. Gebr. Seck u. Co. inDresden im laufenden Betriebsjahre befriedigend entwickelt haben soll, seit Anfang dieses Jahres überaus leb haft sei uud in der auch von großen italienischen u. russischen Aufträgen die Rede war, ersucht die Direktion, als nicht den Tatsachen entsprechend zu bezeichnen, wobei sie ausdrücklich erklärt, daß die Verwaltungsratsmitglieder dieser unzutreffen den Veröffentlichung völlig fernstehen. — In Dresden verschied Oberbaurat Georg Richard Schmidt, technischer Hilfsarbeiter im Finanzministerium. — Die Hamburg-Amerika-Linie teilt zu dem Unfall des Dampfers Viktoria Luise folgendes mit: Der Danipfer Viktoria Luise hat einen Unfall dadurch erlitten, daß das Schiff, nachdem es an den Schwimmdock der Werft Blohm und Voß bugsiert und am Steinwärter Ufer ange seilt worden war, dort bei niedrigem Wasser auf Grund geriet. Beim Steigen des Wassers ist das Schiss alsdann anscheinend nicht glatt hochgekommen und hat Schlagseite erhalten. Durch das Reißen der Leinen, mit denen der Dampfer am Ufer befestigt war, wurde die seitliche Neigung noch verstärkt und die Flut drang infolgedessen in die offenstehenden Fenster ein, sodaß einzelne Teile des Maschinenraumes und andere Räumlichkeiten unter Wasser gesetzt wurden. Das Eindringen des Wassers geschah in verhältnismäßig kurzer Zeit, sodaß Vorbeugungsmaßregeln nicht mehr ergriffen werden konnten. Nunmehr sind Anstalten in die Wege geleitet, um das Schiff wieder aufzurichten, und es ist zu erwarten, daß der Dampfer in kurzer Zeit ausgepumpt sein wird. — Auf den Höhen des Schwarzwaldes herrschte starkes Uuwette r. Stürmischen Westwinden folgte heftiger Schnee fall, der den ganzen Tag über andauerte. Vom Feldberg wird starke Schneedecke gemeldet. — Auf der Werft des Bremer Vulkan in Vegesack lies in Gegenwart des Grafen Zeppelin der Ozeandampfer „Zep pelin" vom Stapel. — Zwei englische Kreuzer erhielten den Befehl, sich von Malta nach Durrazzo zu begeben. — Das Patriarchat in Konstantinopel erkannte an, daß sich die Lage der Griechen infolge der Maßnahmen der türkischen Regie rung gebessert habe. — Marconi ist es gelungen, von Lon don aus drahtlos mit Berlin zu sprechen. — Im Befinden des Großherzogs von Mecklcnburg- Strelitz ist eine neue Verschlechterung eingetreten. — Der Kommandeur der Danziger Trainabtcilung, Oberst Schöler, wurde nachts von einem Eisenbahnzuge überfahren. Sch. wollte von Adlershorst nach Langfuhr reiten. Als sein Pferd nachts l2 Uhr reiterlos in der Kaserne eintraf, begab man sich auf die Suche und fand Schöler tot auf. — Im Frank furter Salvars an-Prozeß wurde der Angeklagte Waß mann zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. — —- Die Schließung der griechischen Kirchen und Schulen in der Türkei hat auf die Pforte einen tiefen Ein druck gemacht; die Blätter dürfen darüber nicht berichten. — Der japanische Gesandte in Mexiko u. ein Attache werden vermißt; sie sind den Aufständischen in die Hände gefallen. — Die G er e t t et e n des im St. Lorenz-Strom unter Tage ini Juni zu verzeichnen gehabt. Auch aus der Provinz kommen Meldungen von ganz abnormalen Witterungsver hältnissen. In Clermont-Ferrand herrscht Frost, die um liegende Hügelkette ist mit Schnee bedeckt. Aehuliche Mel dungen liegen aus den: Arroudiss. Chamberry und dem Depar tement Jura vor. — Im Berner Oberland herrscht bittere Kälte. Von der Scheidegg wird andauernder Schneefall gemeldet. — Ein von der Verwaltung der Linke-Hoffmann-Werke in Breslau den Streikenden und Ausgesperrten gestelltes Ultimatum, die Arbeit aufzunehmeu, wurde in sechs Ver sammlungen mit 3482 gegen 3 abgelehnt. — Nach tage langen Verhandlungen zwischen dem Glasarbciterverband u. dem Verband der Großindustriellen in Görlitz wollen diese die augedrohte Aussperrung der Glasarbeiter in Oberlausitzung, die etwa 3500 Arbeiter treffen würde, aufgeben, falls der Streik in Ranschau beendet wird. — In den Waldungen des Rittergutes Pustamin bei Posen stieß der Förster Hackbart auf den wildernden Schmied Hopper. Es entspann sich ein Kampf, bei dem der Wilderer erschösse n, der Förster schwer verletzt wurde. Nuschlau aus Chemnitz wegen schwer Urkundenfälschung und Rückfallbetrngs zu 6 Monaten Gefängnis, die Fabrik arbeiterin Frieda Schmidt in Leipzig-Neustadt wegen Beleidi gung zu 1 Jahr Gefängnis. Kleine Notizen. — Als der 45jährige Tischlermeister Heidel in Dresden an seiner Hobelbank saß, fiel er plötzlich t o t nm. Ein Herzschlag hatte seinem Leben ein Ziel gesetzt. — In Döbeln brannte die Metallwarenfabrik und Präge anstalt von Gasch nieder. Nur die Kontorräume blieben — Der 20 jährige Arbeiter Naumann aus Coswig, der auf dem Gutshofe „Zimmerhof" beschäftigt war, wurde beim Anfahren von der Gabel des Wagens am Leib getroffen und an die Wand gedrückt. Die Verletzungen waren so schwer, daß er sofort ins Krankenhaus Meißen gebracht wurde, wo er bald verschied. — Beim Einfahren des Personenzuges 47 l aus Leipzig stürzte ein Knecht aus einem Wagen vierter Klasse und geriet unter den Zug. Dabei wurden ihm beide Beine weggefahren. — Der drei Jahre alte Sohn des Otto Menzer in Röhrsdorf (bei Chemnitz) fiel beim Spielen in den Eugel'schen Teich und ertrank. — Das 3jährige Kind des Bergarbeiters Kurt Möget in Niederhauslau siel in eine Abortgrube und erstickte. — Im Riesaer Krankenhaus starb ein 18jähriger For mer aus Strehla an Blutvergiftung, die er sich infolge einer geringfügigen Verletzung an der Nase zugezogen halte. — Die Gesamtzahl der an der Universität Leipzig Stu dierenden beträgt in diesem Semester 6221. — In New-Dort hält die Hitze der letzten Tage au. 4 Todesfälle durch Hitzschlag ereigneten sich allein in New-Jork, in Chicago 3 und in Pittsburg ebenfalls 3. Das Thermo meter zeigte mittags 38 Grad im Schatten. — Ein furchtbares Unwetter, begleitet von Schnee und Hagel ist über Paris niedergegangen. Die Temperatur sank so tief, daß die Schneeflocken stundenlang liegen blieben und Paris von der Hohe des Eifelturms deu Anblick einer Stadt im Muter bot. Paris hat noch nie so kalte Tempel in Freiberg wegen Vergehens nach H 166 StGB, zu Dresden. — Der Leichnam eines neugeborenen amt anzumelden. — Vielversprechende Früchten sind zwei Schulkuaben in Großölsa, die mit dem AuStragen einer auswärtigen Zeitung beschäftigt werden. Am Dienstag brachten die Jungens zur Anzeige, daß sie auf der Talstraße Oelsa-Rabenau von einem unbekannten Mann, den sie sogar näher beschrieben, angehalten worden seien, der ihnen einige 20 Mark einkas siertes Abouuementsgeld abgenommen habe. Um den Ueber- sall glaubhaft zu machen, zerriß sich einer davon sogar die Jacke und gab an, dieselbe sei ihm bei der Berandung zer rissen worden. Nach eingehendem Verhör, wobei sich die Knaben in Widersprüche verwickelten, gestanden sie ein, den Ueberfall ersonnen und das Geld vergraben zu haben. Eine tüchtige Portion ungebrannte Asche ist hier wohl am Platze. — Vom 10. bis zum 12. Juni findet unter der Leitung der 4. Kavalleriebrigade Nr. 40 eine größere Aufklärungs- Übung im südwestlichen Teile des Königreichs Sachsen statt. Zu der Uebung werden sämtliche Kavallerieregimenter des 19. (2. Köuigl, Sächs.) Armeekorps mid mehrere Kavallerie truppenteile und Formationen der technischen Truppen her angezogen. — Zum Streik und der Aussperrung in der G u ß- stahlfabrik in Döhlen wird gemeldet, daß beides un verändert fortdauere. Mit den eingestellten fremden Arbeits kräften habe die Fabrik schlechte Erfahrungen gemacht. — Im Rittergut Roßthal wurden für etwa 150 Mk. Kleidungs stücke den Stallschweizern gestohlen. Der Radebeuler Polizei hund verfolgte eine Spur bis kurz vor P o t s ch a P P e l. Unterwegs fpürte der Hund in einer Wiese ein Paar Schuhe, die von dem Diebstahl herrührten, und in einem Kornfelde die gesamte andere darin versteckte Diebesbeute auf. — Der Freiberger Erzbergbau geht völligem Stillstand entgegen, nachdem die Pnmpenanlagen unter dem Rothschöubcrger Stollen ausgeschaltet worden sind. Seitdem steigt das Wasser langsam aber sicher aufwärts, bis es auf dem Niveau des Rothfchönbergcr Stollens angelangt ist. Als Lehrgrube für die Akademie bleiben nur Teile der Reiche- Zeche und des David-Richt-Schachtes in Freiberg in Betrieb. Der schon viele Jahre stillgelegte Herzog-August-Schacht zwischen Freiberg und Brand ist dagegen wieder zeitgemäß ausgebant worden. Hier wird das Wassergefälle von den oberen Teichen nach "dem Nothschönberger Stollen zum Antrieb elektrischer Kraftmaschinen auSgenutzt. Recht günstig gestaltet sich dagegen auch jetzt noch das Privatwerk „Alte Hoffnung Gottes" in Kleinvoigtsberg, das erst in diesem Jahre wieder einen guten Erzgang angefahren hat und infolge günstiger technischer Erfolge billig arbeiten kann. Das Werk beschäftigt noch etwa 60 Arbeiter, die allerdings keine Ver jüngung mehr erfahren. " — In Lotzdorf bei Radeberg schlug Montag abend ein Blitz in das Wohnhaus des Stadtgutpächtcrs Steglich uud tötete die 26 Jahre alte Tochter des Pächters. Das durch den Blitzschlag entstandene Feuer wurde schnell gelöscht. — In Cvselitz brannte eine Scheune nieder, und beim Be sitzer Schumann daselbst wurde eine Kuh erschlagen. — Von der 1. Strafkammer des Königl. Landgerichts Freiberg sind verurteilt worden: der Verbandsbeamte E. 1 Woche Gefängnis, der Tischlerlehrling Schmidt aus Zöblitz, Kindes weiblichen Geschlechts wurde in einem Garten am zurzeit in der Strafanstalt Bautzen in Strafhaft, wegen voll- Hasenberge, Ecke Terassenufer, aufgefunden. Nach dem Sek- endeten und versuchten schweren Diebstahls und Genußmittel-tionsbefund liegt Erstickungstod vor. — In der Nähe des entwendung zu ein Jahr Gefängnis, der Tischlerlehrling Militärbades wurde die L e i ch e einer älteren Frau aus der Oestreich aus Marienberg, zurzeit in der Strafanstalt Bautzen, Elbe gezogen. In der Toten wurde die Ehefrau eines in wegen Hehlerei zu zwei Monaten Gefängnis, der Maurer der Kurfürstenstraße wohnhaften Kutschers festgestellt. — Donnerstag, den 11. Juni 1914 nachm. 6 Uhr Sitzung des Stadtgemeinderates. Tie Tagesordnung hängt im Flur des Rathauses (t Treppe) aus Rabenau, am 9. Juni l9I4. Der Bürgermeister. Donnerstag, den 11. Juni 1914, nachm. 7 Uhr Nebnng -er Pfiichtfenerwehr. Abzeichen sind anzulcgen. Rabenau, den 9. Juni 1914. Der Bürgermeister. — Im Prozeß gegen die Berliner Deukmalsatten- tätcr wurde das Urteil gefällt. Es erhielten 3 Angeklagte je 1 Jahr 6 Monate Gefängnis, der vierte 1 Jahr Gefängnis. — Wie ans Kairo gemeldet wird, verbrannten bei einem Feuer eines Nildeltadorfes 15 Personen. Hunderte wurden verletzt, 3000 Menschen sind obdachlos. — Die Suffragette Bertha Nyland zerstörte durch 3 Beilhiebe in der städtischen Kunstgallerie in Birmingham ein . . auf 50 000 Mart geschätztes Gemälde des Malers "Romney, schweig gescheitert. Etwa 20 Fischer sind ums Leben gekommen. erhalten. Das Feuer soll durch den Trockenofen entstanden sein. Es ist alles versichert. — Zur Ausbildung im Pionier wesen sind bei dem Pionier -Bataillon in Pirna 100 Unteroffiziere von allen Truppenabteilungen des 12. Armee korps eingetroffen. — — Der Besitzer des Gasthofes „Albert-Schlößchen" in Radebeul, Friedrich Meisel, und seine Ehefrau wurden in einem Hotelzimmer ihres Gasthauses t o t aufgefunden. Das nicht verursacht. angesehene und geachtete Ehepaar hatte sich infolge schlechten <— Der hiesige Hausbesitzerverein unternahm am Geschäftsganges mittels Leuchtgases vergiftet. Beide stehen Montag einen Ausflug nach Moritzburg, an dem sich 52 anfangs der 60er Jahre. Personen beteiligten. Die Ausflügler machten bei Herrn! — Beim Feueranmacheu zog sich in Leipzig eine Hotelier Rößger, früher in Nabenan, Rast, um sich zu stärken. 54jährige Witwe so schwere B r a n d wunden zu, daß sie Die Veranstaltung nahm einen harmonischen Verlauf. Mit bald darauf verstarb. Die Witwe hatte während des Feuer- dem letzten Zuge trafen die Ausflügler wieder iu der Heimat ein. anmacheus einen Krampfanfall erlitten. — In Leipzig wurden — N eu e Fernsprechanschlüsse, die im Herbstbauabschnitt!zwei 18 und 20 Jahre alte Arbeiter festgenommen, die eine zur Ausführung kommen sollen, sind möglichst bald, spätestens > Baubude erbrochen hatten. In beiden wurden zwei sehr ge- aber bis zum 1. August bei dem zuständigen Vermittelungs- ^"^"''^- .c..