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fen den Gedanken auf, entwickeln einen neuen, marschartigen. Der jedoch bleibt stecken, hilf los. In jähem Fortissimo-Ausbruch rückt das ge samte Orchester diese Melodie in triumphierend helles Licht. Und dann steht wieder die Frage nach dem Wohin im Raum. Das Schicksal klopft an. In einer Variationsreihe werden mehrfach neue Lichter gesetzt, Farben gewechselt und Gedanken ausgetauscht. Doch am Ende stehen einige kraftvolle Akkorde, Signale als Verhei ßung eines kommenden Sieges. 3. Satz Allegro 3/4-Takt, c-Moll Die hoffnungsvolle Dreiklangsmelodik des Andante-Satzes wird in Frage gestellt, mit bru taler Gewalt zerstört. Die „Dämonen der Fin sternis“ tauchen auf, werden sich „auch bei dem hellsten Licht unsrer Zeit ... nie ganz zurück scheuchen lassen“ (Beethoven). Zweimal tastet sich das Dreiklangsthema (tiefe Streicher) dun kel und schleichend empor, gefährlich, leise. Klagend ist die Antwort. Plötzlich und laut bre chen die Hörner mit dem Schicksalsmotiv hin ein, vom Orchester zu gewaltigem Aufbegehren gesteigert. Trotz zeitweiliger Beruhigung behält der „verzweiflungsvolle Zustand" (Beethoven) die Oberhand. Im Mittelteil (anstelle des übli chen Trios) poltern die tiefen Streicher wild auf begehrend los, münden mit den anderen in ei nem grimmig-furiosen Fugato. Die Bewegung verebbt allmählich und geht schließlich wieder in das anfängliche Tasten zurück, bricht zu sammen. Streicher-Pizzikati deuten auf einen Dämmerungszustand, obwohl „es“ immer klopft, bleiben auf einem lang gehaltenen Ton liegen. Leise pocht in der Pauke das Schicksal. Eine Spannung sondergleichen! Leise regt sich das Anfangsmotiv in den Geigen, stockend erst, strebt höher und höher, staut sich. Der Herzschlag gerät in Schwingung, wird schneller und - der Vorhang öffnet sich - mündet ins aufjubelnde Finale.