Volltext Seite (XML)
Sinfonie Nr. 5 c-Moll I Vier harte, hämmernde Schläge mit charakteri- , stischem Terzabsprung, sogleich eine Stufe tie fer wiederholt, stehen am Beginn. Aus diesem lapidaren Gedanken („Schicksalsmotiv“) wird al les entwickelt. Harry Goldschmidt schreibt: „Wie von einer eisernen Klammer wird der ganze Sonatensatz, selbst in seinem hoffnungsschöp fenden Seiten thema (einer lyrischen Metamor phose des Hauptgedankens!), von einer einzi- | gen Figur, dem hämmernden Schicksalsthema und seinen Derivaten, zusammengeschlossen. Alle Auflehnung, sei es in den triumphierenden | Dur-Wendungen an den Binnenschlüssen oder den starren Klangblöcken der Durchführung, erweist sich als vergeblich. (Daher auch das .sprechende' Oboenrezitativ nach dem erbar- I mungslosen Eintritt der Reprise). Dem trium phalen Sieg in der Coda des ersten ,Eroica‘- j Satzes entspricht hier die totale Niederlage.“ 1. Satz Allegro con brio 2/4-Takt, c-Moll In der „Eroica“ folgte seinerzeit den Siegesklän gen im 1. Satz ein Trauermarsch. Im Gegensatz dazu scheint nach der „totalen Niederlage“ in der Fünften Hoffnung aufzukeimen. Ein inni ger, wunderbar tröstlicher Gedanke (Violoncelli und Bratschen) klingt auf. Holzbläser und Geigen setzen fort. Klarinetten und Fagott grei- 2. Satz Andante con moto 3/8-Takt. As-Dur