Das schwungvollste „russische' * Klavierkonzert des 19. Jahrhunderts - „hinreißend in jeder Hinsicht" (H.v. Bülow) Aufführungsdauer: ca. 40 Minuten Hans von Bülow, eine der markantesten Dirigentenpersönlich keiten und begnadeter Pianist, verbreitete als Widmungsträger des Klavierkonzertes dieses Werk in aller Welt. negative Äußerungen von Rubinstein, Unmuts bekundungen, ja Kränkungen. Das Konzert würde überhaupt nichts taugen, und es sei un spielbar, soll Rubinstein geäußert haben. Die Themen wären „abgedroschen, plump und so ungeschickt, daß sie sich überhaupt nicht ver bessern ließen. Als Tonwerk sei das Ganze schlecht, gemein, ich hätte einiges von hier, an deres von dort gestohlen.“ Tschaikowski ging still davon, betrübt und gedemütigt. Er änder te erst einmal nichts (später mancherlei) an sei nem Klavierkonzert b-Moll, zerriß aber das Widmungsblatt und schrieb im Jahr darauf ein neues mit der Zueignung an den berühmten Pianisten und Dirigenten Hans von Bülow (1830 - 1894), der das Werk erfolgreich am 25. Oktober 1875 in Boston uraufführte und auf seinen Reisen immer wieder spielte. Seltsamer weise spielte Rubinstein dann das Stück doch und führte es schließlich in Dutzenden von Konzerten zu wahrem Triumph. Heute zählt dieses ungeheuer po puläre Werk, das schwungvollste .russische“ Klavierkonzert des 19. Jahrhunderts, zu den wirklichen Publikumslieblingen. Wenn zu Be ginn die machtvollen Donnerok taven dröhnen, die vollgriffigen Akkorde vitale Lebensbejahung vermitteln, sind wir hingerissen. Oder wir lassen uns nur zu gern versenken in eine eingängige, sinnenfreudige Melodik, werden verführt von der originellen Rhyth mik und dem musikantischen Schwung und sind berührt von der virtuosen Brillanz und der stilisti schen Eleganz. Bülow nannte in seinem Dankschreiben an Tschai kowski das Werk „hinreißend in je der Hinsicht“, und so wird es noch heute vielfach empfunden.