ZUM PROGRAMM als Domorganist in Linz. In St. Florian entstanden erste bedeutende Kompositio nen, darunter das Requiem in d-moll. Sei ner frühen Wirkungsstätte blieb Bruckner auch später noch nach seiner Berufung zum Professor und Hoforganist in Wien treu. Als der Komponist am 11. Oktober 1896 in Wien verstarb, wurde er seinem eigenen Wunsch zufolge in der Gruft der Stiftsbasilika unter seinem alten Instru ment, der Stiftsorgel von Franz Xaver Krismann, begraben. Bruckners 7. Symphonie, zwischen 1881 und 1883 entstanden, sollte den Anfang machen, die starre Gegnerschaft, der Bruckner sich ausgesetzt sah, zumindest teilweise zu durchbrechen. Sie wurde zum ersten wirklich nachhaltigen Erfolg in Bruckners schöpferischem Wirken, ein Erfolg, der rückwirkend auch den voran gegangenen Symphonien zu mehr Beach tung verhalf. Der Uraufführung in Leipzig 1884 folgte am 10. März 1885 eine bahn brechende Aufführung in München, die der Partitur den Siegeszug in die Konzert säle der großen internationalen Musikme tropolen ebnen sollte. Der bedeutende Wagner-Dirigent Hermann Levi war auf das Werk aufmerksam geworden und setz te es auf das Programm dieses Münchner Konzertes, das den Charakter eines Tri umphzuges für Bruckner annehmen sollte. München war seinerzeit eine Hochburg des Wagnerismus, und Bruckner machte keinerlei Hehl daraus, selbst ein leiden schaftlicher Wagnerianer zu sein. Zudem hatte sich herumgesprochen, dass der Komponist den 2. Satz der Symphonie ausdrücklich als Totenklage für Richard Wagner verstanden wissen wollte. Zur Popularität dieses Satzes hat zweifellos auch seine Entstehungsgeschichte beige tragen. Der Entwurf war am 22. Januar 1883 fertig gestellt, und - wie aus ver schiedenen Briefen Bruckners hervorgeht — in Vorahnung des Todes von Richard Wagner entstanden. Als die Nachricht von Wagners Tod am 13. Februar in Venedig Bruckner erreichte, war die Komposition bis zur Coda vorangeschritten. Der Tuben- und Hörnersatz am Ende des Adagios soll unmittelbar unter dem Ein-