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Rabenauer Anzeiger : 04.04.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178001192X-191404041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178001192X-19140404
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-178001192X-19140404
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Deutschen Stuhlbaumuseums Rabenau
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Rabenauer Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-04
- Tag 1914-04-04
-
Monat
1914-04
-
Jahr
1914
- Titel
- Rabenauer Anzeiger : 04.04.1914
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des nicht, wie ihre Schutzbefohlene erwartet halte, war im Gegen teil froh, daß nichts weiter passiert war. Bereitwillig säuberte das Polier-Töchterlein den Damen die Schuhe. Droben am Himmel war die Sonne wieder von Wolken befreit und lachte schelmisch herab. Dann gingen die Prinzeß und die Baronin zur Stadt zurück. Nach ein paar Minuten sahen sie sich zu gleicher Zeit noch einmal um. Oben beim Neubau stand das Liebespärchen und küßte sich. „Wie unmanierlich", sagte die Hofdame. — „Es ist Frühl'ng", lachte Hermintrudis in sich hinein. Und last hätte sie einen Juchzer riskiert, wie sie ihn so oft von den Bergen herab hörte. Ja, es war Frühling, es war bald Ostern . . . . Frühling. Frohe Bilder aus der Osterzeit. Von Hans Wald. Das junge Mädchen meinte indessen: „Wenn Durchlaucht viellelchl in den Neubau, üin Vie Ecke Lütt, es sind nur hundert Schritte, treten wollten, dort sind Sie ganz geschützt! Ich bringe dem Polier, meinem Vater, das Mittagessen." . . Sie gingen und waren bald unter Dach uns Fach. Hermintrudis stand unter Lem Balkon des Hauses und blickte in das Wetter hinaus, in dem sich Winter und Frütz- nNg mit emanoer matzen. AVer me L-onnenpselle des Junkers Lenz erwiesen sich bald als die stärkeren. Da trat für die junge Durchlaucht ein historischer Augenblick «in. Um Lie Balkon-Säule, hinter der sie stand, suchte eine Hand nach der ihrigen und um ein Haarbreit wäre sie von einem jungen Menschen, der hinter der Säule eine ganz andere, als die, welche dort war, vermutete, ge küßt worden. Im Hellen Zorn wendete sie sich gegen den Dreisten. „Was wollen Sie . . . ?" Doch da stockte sie schon. Das war ja der lose Schulbube von einst, der Fritz, der Rachbarssohn, der sie damals am Zopfe gezupft hatte. Noch schmucker sah er aus wie früher, aber nicht dreist, sondern totunglücklich. „Ich wußte es wirklich nicht, ich dachte, Polierer's Ännchen . . stotterte er. Da erblickte Hermintrudis in der Ferne eine schirm bewaffnete Frauen gestalt, die in langen Schritten herankam. Es war die Baromn Ebenstein, die sich ihres entflohenen Schützlings wieder bemächtigen wollte. Jetzt galt es für Hermintrudis Geistesgegenwart zu zeigen, denn nie und nimmer durfte die Hofdame eine Ahnung von Lem ge winnen, was hier beinahe möglich geworden wäre. Und so tat die Prinzessin, als habe sie seine ge stammelten Worte garnicht gehört, sondern sagte laut und unbefangen: „Sie wollten mir sagen, daß die Frau Baronin Buchholz gefangen. Der Hecht hatte eine Länge von 1,37 Meter und Las Gewicht von 42 Pfund. Derartig große Hechte gehören selbst in den gewaltigen Seen von Masuren zu den außerordentlichen Seltenheiten, da schon solche von 20 bis 30 Pfund nur selten vorkommen. In kleineren Tiefen findet man solche Riesen ihres Geschlechts kaum jemals. Opfer des versehungstermins. In Berlin ließ sich ein 15 jähriger Knabe von einem Zuge überfahren. In der Rocktasche des Knaben fand sich ein Zettel mit Ler Mit teilung, daß er den Selbstmord aus Scham darüber be gangen habe, daß er nicht versetzt worden fei. — Aus gleicher Ursache ertränkte sich ein 17jähriger Realschüler in der Spree. Schiffskaiastrophe im Kanal. Im Aermel-Kanal stieß der englische Dampfer „Gauntlett" mit dem dänischen Schoner „Niels Juel" zusammen. Der Dampfer sank sogleich. Von feiner Besatzung konnte nur ein Mann gereitet werden, die Zahl der Ertrunkenen beträgt etwa vierzehn. Die russische Betrügerin Darja Smirnow, die sich für die Mutter Gottes ausgegeben und ihre Gläubigen für sich hatte stehlen lasten, wurde zur Zwangsansiedlung in Sibirien verurteilt. Ihren Helfershelfer traf die gleiche Strafe. Deutsche Waffen für Alster? An Ler dänischen Insel Langeland, die der Einfahrt in den Großen Belt vor gelagert ist, der neben dem Sund und dem Kleinen Belt die Fahrstraße durch das Kattegat und Skagerrak nach Eng land bildet, wurden Kopenhagener Meldungen zufolge ein deutscher Leichter und ein norwegischer Dampfer angehalten. Der deutsche Lastkahn soll 300 Tonnen Gewehre an Bord gehabt haben, über deren Herkunft und Ziel er jede Angabe ver weigerte. Ein norwegischer Dampfer, der sich in nächtlicher Verborgenheit an den deutschen Leichter legte, machte sich gleichfalls verdächtig und verweigerte jede Auskunft über den Zweck feiner Fahrt. Beide Fahrzeuge waren ohne Flagge und hatten fogar ihre Namen am Rumpfe der Schiffe mit Farbe überstrichen und unleserlich gemacht. Die dänischen Behörden vermuten, daß die Schiffe WaffentransportnachUlfter betrieben. Beide deutsche Schiffe, Leichter und Schlepper, sowie der norwegische Dampfer wurden angehalten und es wurde gegen sie ein Verfahren wegen ungesetzlicher Ladung ange strengt. Offizielle Stellen Deutschlands komme» bei der ganzen Angelegenheit selbstverständlich nicht in Betracht, vorausgesetzt daß die Geschichte überhaupt auf tatsächlichen Grundlagen beruht. Die japanische Mariae-Bestechungsaffäre. Die Untersuchung in der japanischen Marine-Bestechungsaffäre, in die auch die Beamten der deutschen Firma Siemens- Schuckert verwickelt fein sollten, ist noch nicht abgeschloffen. Daß die Affäre weite Kreife zieht, beweist die Verhaftung unbefangen: „Sie wollten mir sagen, daß die Frau Baronin kommt? Danke sehr, ich komme sofort!" Der Fritz, der als Bautechniker hier auf dem Neubau zu tun hatte, wußte nicht, ob er wache oder träume, atmete aber tief auf. Jetzt war die Hofdame heran, sie schalt aar- Kleine Nachrichten. Eia Monarch, der die Schmeichler verachtet und ihnen gegenüber sackgrob werden kann, ist König Friedrich August, über den das „Neue Wiener Tagebl." in einem Artikel „Intimes vom Könige von Sachsen" in anziehender Weise plaudert. Der König, dessen Kern ungeheuchelte Wahrheitsliebe ist, hat nichts Blendendes und ist kein Schön geist. Er sieht in der Uniform nicht anders aus als etwa ein Rittmeister aus einer würdigen Familie der guten Mittel klaffe, und in Zivilkletdung hat er schon garnichts Majestä tisches. Der König weiß selbst sehr genau, daß er einen biederen, bürgerlichen Eindruck macht, und wenn ihm ein Lobredner das Gegenteil versichern wollte, er würde es nicht glauben und den Unaufrichtigen mit einem höchst unzufrie denen, abweisenden Blick aus seinen guten Augen strafen. Überhaupt kann man mit Schmeichelreüen sein Herz nicht gewinnen. Er wird im Gegenteil fackgrob, wenn man vor ihm feine Redensarten vom Stapel läßt, und es ereignet sich garnicht selten, daß Friedrich August einem Hofmann mit einem derben Fluch den Rücken zeigt, weil der Hofmann sich allzu deutlich bemüht hat, sich durch Unaufrichtigkeit be liebt zu machen. Während eines weiten Spazierganges von einem seiner Landgüter traf der König im vorigen Sommer auf staubiger Chaussee einmal eine Bäuerin, die sich abmühte^ ihre ge Das Biergeld der Berliner Ileischergesesien. Die Verwaltung Les Berliner Schlachthofes hat an die Berliner Großschlächtermeister ein Rundschreiben erlassen, in dem darauf hingewiesen wird, Laß Lie Ursache für die vielen auf dem Schlachthofe vorkommenden Diebstähle an Fleisch und Fett darin zu erblicken ist, daß den Gesellen das alte Fett, Grumpenfett und sonstige Abfälle, als Biergeld zum eigenen Verkauf überlassen werden. Unter dem Deckmantel Biergeloes werden dann 20 bis 80 Pfund Talg oder 2 bis 8 Liesen vom Schlachthof entfernt. Eia Riesenhechl wurde in einem Teiche bei Berlin- gedrucki. Da wird man also seinen Standpunkt gegenüber dem Tango ändern müssen, wenn es gilt, die amerikanische Seiden-Jndustrie aufzubessern! versuche mit einer drahtlosen Telephon-Rerbindung wurden zwischen der Station Laeken bei Brüssel und dem Eiffelturm gemacht. Auf der Absendestation sang ein Tenor ein Lied in den Aufnahmetrichter, auf der Empfangsstation hörte man wohl musikalische Töne, Worte waren jedoch nicht zu verstehen. Der Beweis für die drahtlose Über tragung von Lauten ist also geliefert, der Scharfsinn der Konstrukteure wird auch die Ausgestaltung der Erfindung zuwege bringen. Zugbremfung durch elektrische Wellen. Der durch die geniale Erfindung des Fernlenkbootes berühmt ge wordene Lehrer Wirth in Nürnberg hat neuerdings ein System erfunden, Eisenbahnzüge durch elektrische Wellen zu bremsen, das sich bei neuerdings ausgeführten Versuchen " gut bewährt hat. Von der Station, einer Wärterbude, oder durch den Streckengeher wird in Füllen der Gefahr der selbsttätige Zugbiemsapparat ausgelöst. Die Sendestation befindet sich im Bahn- oder Blockgebäude, der Empfänger Ler elektrischen Wellen in den Zügen selbst. Als Sende antenne wird die Streckentelephonleitung benutzt, die Em pfangsuntenne befindet sich auf dem Dache des Gepäck wagens. Auch hat Wirth einen automatischen Geschwindig keitsregler konstruiert, der den Lokomotivführer durch längere Glockenzeichen darauf aufmerksam macht, daß die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschritten ist; bleibt dies Warnungs zeichen unbeachtet, so tritt nach etwa 10 Sekunden ein selbsttätiges Bremsventil in Tätigkeit. vom Berliner Sünsttersest „Maske und Palette". Viel Anklang auf dem 10tägigen Künstlerfest fand die „Trachtenschau von Eva bis zur Frau der Zukunft." Recht drastisch schloß diese Revue weiblicher Triumphe, indem als letzte Errungenschaft die Frau als Scharfrichterin vorgeführt wurde. Am Mittwoch findet eine Schönheitskonkurrenz für Damen und Herren statt. Auch dte verwöhnteste Frauen schönheit wird über den 1. Siegespreis entzückt fein, denn Max Liebermann, der Führer der Modernen, wird sie malen. Das Ende des Zirkus Busch in Berlin. Am Diens tagabend fand in Berlin die letzte Vorstellung im Zirkus Busch statt, der wegen der durch die Lustbarkeitssteuer ent standenen Überlastung seines Etats schließt. Der Zirkus, der zu den volkstümlichsten Stätten der Reichshauptstadt zählte, war zum Schluß sehr gut besucht. Das reiche Pferde material des Zirkus ist von anderen artistischen Unter nehmungen aufgekauft worden, auch das Personal hat anderswo Stellung gefunden. Berlin hat jetzt nur einen ständigen Zirkus, das Schumannsche Unternehmen. Ein neues Zeppelin-Lustschiff machte unter Führung des Grafen Zeppelin seine erste Fahrt von Friedrichshafen aus in die Schweiz. Das Luftschiff flog etwa 2000 Meter hoch. Die Fahrt verlief zur vollen Zufriedenheit Les Grafen Zeppelin; verschiedene Neukonstruktionen haben sich bestens bewährt. Ein neuer Komet wurde auf der Kieler Sternwarte entdeckt. Der Komet, der sich augenblicklich im Sternbild des Skorpions befindet, ist nur durch ein gutes Fernrohr sichtbar. Ob er sich der Erde nähert und deutlich zu be obachten sein wird, läßt sich noch nicht sagen, die Berech nungen der Laufbahn des Schweifsternes sind noch nicht abgeschloffen worden. Ein Etseiibahnerstreik droht Italien. Das aus sozia listischem Boden stehende Eisenbahnersyndikat, das den grüßten Teil der Arbeiter umfaßt, will den allgemeinen Ausstand proklamieren, wenn die Negierung nicht 30 Mil lionen für Aufbesserung bewilligt. Punkt 12 Uhr mittags am 15. April sollen alle Züge stehen bleiben, und sei es auf offener Strecke! Die Untersuchung gegen die Berliner Gesundbeler, Lenen der Tod der Hoflchaufpielerinnen Butze und v. Arnauld zur Last gelegt wird, nimmt ihren Fortgang. Der polizei liche Kampf gegen die Gesundbeter stößt allerdings, wie stets, so auch jetzt auf Schwierigkeiten, da Lie Gläubigen, die mit diesen Personen in Verbindung treten, aus Scham gefühl oder aus anderen Gründen es unterlassen, ihre Er fahrungen Ler Polizeibehörde mitzuteilen. Einem bestialischen Mord kam man in Mogilno in Posen auf die Spur. Unter dem dringenden Verdacht des Gattenmordes wurde dort Ler Landwirt Maciejewskt ver haftet. Das dem Verhafteten gehörige Wohnhaus brannte Liefer Tage nieder. Tei den Ausräumungsarbeiten fand man im Keller Lie verkohlte Leiche der Frau Maciejewski. Kopf und Beine waren ihr vom Rumpfe getrennt, so daß zweifels ohne ein Mord vorliegt. Dte Eheleute lebten sehr un glücklich zusammen; daher richtet sich der Verdacht der Täter schaft gegen Maciejewskt, der auf Veranlaffung der Griesener Staatsanwaltschaft festgenommen wurde. Er bestreitet jede Schuld. Maciejewski hatte drei Geliebte. Zwei von ihnen wurden ebenfalls verhaftet, Kaste der Beihilfe verdächtig sind. Maffenerkrankung von Soldaten. Beim 2. Bataillon des 50. Infanterie-Regiments in Rawitsch ist ein großer Teil der Mannschaften unter heftigen Durchfallerscheinungen erkrankt, gegen die sich bisher alle Maßnahmen der Arzte als wirkungslos erwiesen. Da immer neue Erkrankungen hinzukommen, ist Len Mannschaften verboten worden, außerdienstlich die Kaserne zu verlassen. Der Nevolver als Spielzeug. In Zabrze in Ober schlesien wurde der 12jährige Schulknabe Schaletzky von Lem 14jährigen Sohn des Polizeiwachtmeisters Noczynskt im Spiel erschoßen. Der tödliche Schuß wurde von dem Knaben aus dem Dienstrevolver seines Vaters abgegeben. des Vizeadmirals Maljumoro unter dem Verdacht, gleichfalls - Bestechungen zugänglich gewesen zu sein. ; Pariser Hyänen. Die Pariser Polizei verhaftete den i Steinmetz Fourier und drei Helfershelfer, die seit einigen f Jahren auf dem Friedhof von Pere Lachaise zahlreiche Grüfte erbrochen und ausgeraubt hatten. In ihren ; Wohnungen wurden viele goldene und silberne Kelche und i Leuchter gefunden. Die Missetäter sollen unter anderem - auch die Gruft der vor zwei Jahren im Rhein ertrunkenen i Schauspielerin Lantelme erbrochen und die Leiche ihrer i Schmuckgegenstände beraubt baben. Verhaftung eines Deutschen in Pelersvurg. Ein Deutscher, der sich „Graf Cremer" nennt, und sich als Aviatiker ausgibt, wurde in Petersburg unter dem Verdacht Les Diebstahls verhaftet. Eigenartiger Krankenurlaub. Ein Marinearzt auf Lem französischen Panzerkreuzer „Jules Michelet" stellte gegen gute Bezahlung den Matrosen Kranken-Atteste für Land-Urlaub aus. Man kam hinter die Betrügereien, als die ungewöhnlich hohe Krankheitsziffer auf dem Kreuzer auf- j fiel. Der Arft wurde verkraftet. Vermischtes. Ein Besuch Les Herzvgspaares von Cumberland in Braunschweig wird nicht, wie angekündigt worden war, schon in allernächster Zeit, sondern wahrscheinlich erst zur Taufe des kleinen Erbprinzen stattfinden. Der Herzog und die Herzogin werden gleich dem deutschen Kaiferpaare Paten des Erbprinzen sein. Seit 1866 hat der alte Herzog von Cumberland weder braunschweigischen noch hannover schen Boden auch nur berührt. Der neu« Präsident des ReichsmMlärgerichks. Als Nachsolger des in den Ruhestand tretenden Präsidenten Les Reichsmilitärgerichts, Exzellenz von Kirchbach, ist laut „Tägl. Rdsch." der kommandierende General des 6. Armee korps Kurt von Pritzelwitz in Aussicht genommen. — General v. Pritzelwitz ist geborener Berliner. Sein Vater war lange Jahre Gouverneur von Mainz. Er trat im Jahre 1872 als Leutnant in das 1. Garderegiment zu Fuß, besuchte Anfang der 80er Jahre die Kriegsakademie, wurde im Jahre 1887 Hauptmann und Kompagniechef und im Jahre 1890 Militärattaches in München. Im Jahre 1897 wurde v. Pritzelwitz diensttuender Flügeladjutant des KoiferS und Kommandeur der Schloßgardekompagnie. 1899 wurde er mit der Führung des 2. Garderegiments zu Fuß be auftragt und im Jahre 1900 zum Oberst ernannt und gleichzeitig militärischer Begleiter des Kronprinzen. 1904 wurde er Generalmajor, 1907 Generalleutnant und im Jahre 1911 wurde er an die Spitze des 6. Armeekorps gestellt. Vie Verabschiedung Ler mecklenburgischen Minister, die im Herbst vorigen Jahres aus Anlaß der Ablehnung des Verfaffungsgesetzes mit der Maßgabe erfolgte, daß die Herren bis zum 1. April im Amte blieben, ist soeben unter ehrenden Auszeichnungen des Grasen v. Bafsewitz und des Staatörats v. Pressenthin in Schwerin erfolgt. Keine Raubvogeischutzprämien des Kriegsmini steriums. Einer Bitte des „Bundes zur Echasiung der Naturdenkmäler" stattgebend, hat das preußische Kriegs ministerium sich entschlossen, keine Nauboogel-Abschuß- prämien mehr zu gewähren. Das Kriegsministerium ge währte diese bisher, um den Brieftauben des Militärs einen größeren Schutz angedeihen zu lassen. Nachdem aber der Vernichtungskrieg gegen die Raubvögel so energisch betrieben worden ist, daß eine Ausrottung droht, sind die Prämien hinfällig geworden. Ermäßigung der Beiträge für die Diensiboien- versicherung ermöglicht die Reichsversicherungsordnung durch die Bestimmung, daß die Höhe der Beiträge nach den Erwerbszweigen und Berufsarten der Versicherten abgestuft werden kann. Dabet ist Voraussetzung, daß die Verschieden heit der Erwerbszweige eine erhebliche Verschiedenheit der Er krankungsgefahr bedingt. Diese Voraussetzung trifft auf Dienst boten zweifellos zu, denn ihre Ansteckungsgefahr ist wesentlich ge ringer, als die dergewerbltchenund landwirtschaftl. Arbeiter. Das württembergische Ministerium des Innern hat infolgedessen laut „B. T." die zuständigen Aufsichtsbehörden angewiesen, auf die Krankenkasfen dahin einzuwirken, daß sie eine Er- ! Mäßigung der Beiträge für die Versicherung der Dienstboten in Erwägung ziehen. fallens Kuh wieder auf die Beine zu bringen. Der König half ihr; als er aber nach halbstündigem Bemühen erkennen mußte, daß die Kuh aus Altersschwäche nicht mehr vorwärts konnte, riet er Ker Bäuerin, das Tier von der Stelle weg einem Fleischer zu verkaufen, da es zum Ziehen doch nicht mehr tauge. Die Bäuerin war darüber wenig erfreut, meinte, der Ratgeber müsse schier ein Interesse daran haben, daß sie ihre Kuh einem Fleischer übergebe, und halb ent schlossen, halb mißtrauisch fragte sie: „Du bist wohl selbst -in Fleischer?" worauf der König prompt erwiderte: „Nein, ich bin kein Fleischer, ich seh' nur so aus!" Am nächsten Tag erfuhr die Bäuerin, mit wem sie es zu tun gehabt hatte. Denn der König sandte ihr zum Trost für das Un glück, das die Arme getroffen, eine seiner schönsten Kühe. Aeber die Haftpflicht bei Diebstählen in Schulen veröffentlicht die „Voss. Ztg." einen Artikel, der von dem Urteil eines Landgerichts ausgeht, daß eine allgemeine Pflicht der Schulverwaltung, für sichere Unterbringung der Kleider der Schulkinder zu forgen, nicht bestände. Diese Entscheidung, so sagt das Blatt, beschränkt sich aus die Ge meindeschulen; bei den höheren Schulen, deren Besuch keine allgemeine Schulpflicht ist, liegen die Dinge anders. Aus dem privatrechtlichen Dienstvertrag, den die Eltern des Schülers mit der Schule schließen, entspringt neben der Er teilung des Unterrichts die Verpflichtung der Anweisung geeigneter Räumlichkeiten für die Kleiderablage. Trifft sie bei Lieser Vertragspflicht eine Fahrlässigkeit, so haftet sie für den Schaden. Eine solche Fahrlässigkeit wäre z. B. auch der Mangel an jeder Aufsicht im Schulgebäude. Gelingt es trotz aller nach den Regeln des Verkehrs zu beob achtenden Sorgfalt einem Diebe, Kleider oder anderes Eigentum der Schüler zu entwenden, so liegt darin ein Zu fall, für den niemand hastet. Meistens wird daher auch ein Eriatzansvruch an höbere Sckulen erfolglos bleiben. Das rumänische Lyronsolgerpaar, oäs mit seinem ältesten Sohne, dem Erbprinzen Karol, in Petersburg zu längerem Besuche weilt, ist von den dortigen Blättern, in sonderheit den Organen der Regierung, aufs lebhafteste be grüßt worden. Die rumänischen Herrschaften wohnen bei der Zarenfamilie im Feldlager von Saiskoje Selo, wo die Verlobung der ältesten Großfürstin Olga mit dem Erb prinzen Karol stattfinden wird.
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