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Memum Weiger ZkitltU für UaklUldt, Skisersdars, Klein-n. GroPlsa Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Jnseraie kosten die Spattenzeile oder deren Raum 10 Pf., für aus- . wärtige Inserenten 1b Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. Dienstag, den 17. März 1914 Kosten des Abends trugen die Librettisten mit ihrem zwar üur Nab unü fern. Rabenau, den 16. März 1914. nach altbekannten Schema gearbeiteten, in den ersten Akten aber ganz luftigen, ja spannenden Stück. Und wenn auch in den beiden letzten Akten das Fortschreiten etwas erlahmte, so war doch die Handlung besser als die Musik in der man den geist- und liederreichen Komponisten des „lieben Augustin" gar nicht wiedererkaunte. — Der fesche Rittmeister hat im Nachtschnellzug Mund und Herz der jungen Millionärstochter erobert, so daß sie ihm nachreist und dadurch der Obersten tochter einen heillosen Schreck einjagt, weil diese glaubt, es handle sich um ihren Oberleutnant. Wie sie ihn nun aus dem Wege zu räumen sucht, während die andere nach ihrem Rittmeister fahndet, ist geradezu köstlich und gibt zu den un gesuchtesten Verwechslungen und tollsten Scenen Anlaß. Als sie endlich den Kußräuber findet, werfen die Autoren ihr selbst einen Stein in den Weg — damit der 3. und 4. Akt möglich werden —: er gefällt ihr nicht mehr, er habe nur reichische Riese, Herr Gräser, trug ein Piano mit Spieler und ließ einen Riesenelefanten auf sich treten. Die Geschwister Rieffenach entzückten durch Schönheit und Eleganz ihrer Panneauvorführung. Die Herren Direktor Stosch-Sarrasani, Bono u. Jansly 'n. Frau Direktor führten das hervorragend schöne u. ausgezeichnet geschulte zahlreiche Pferdematerial vor, das f. Laien u. Sportsmen gleich interessant war. Die edlen Tiere boten die in Freiheit gelernten Evolutionen mit einer Sicher heit und Selbstverständlichkeit, die gebührend zu würdigen nur Reitern möglich sein mag. Ebenbürtig reihten sich ihnen an die mannigfachen Künste der Elefanten, Kamele, Zebras und Tiger- Possierlichtäppisch und doch geschickt die ersteren, gravitätisch die Wüstenschiffe, wild und störrisch die Zebras und nervenaufregend die gefährliche Dressur der zahlreichen Tiger, die Herr Sailer aber in erbarmungsloser Zucht zu halten verstand. Trotzdem diese Riesenkatzen vom Publikum durch ein 3 Meter hohes Gitter getrennt sind, beschlich wohl manchen ein Grausen bei dem tückischen Ausschlagen mancher Pranke, dem feigen Umgehen des Bändigers, dem fauchenden Mutgebrüll des Getroffenen. Chinesische Akrobaten, die an ihren Zöpfen hingen, ein Tango auf dem Drahtseil und die bedeutenden Turner am Reck u. Trapez in der himmelhohen Kuppel, welche noch nicht gesehene, schwindelerregende Kunst stücke boten, z, B. vierfache Saltomortale und Riesenkopf sprünge sorgten für Abwechselung. Ein eleganter Reitakt der Geschwister Jansly hatte auch viel Applaus. Im Ganzen: , . „ _ . , „ — Im Mittelmeer herrscht ein schwerer Sturm, durch Im November stürz darauf in ihrer Behausung einem Herzschlag. den 17 Schiffe strandeten; 200 Menschen wurden gerettet, — Dresden. — Einbrecher drangen in der Nacht doch dürfte die Zahl der Opfer trotzdem groß sein. ' — In der katholischen St. Pauluskirche in Berlin be- — Der Sohn des Handschuhfaktors Unger in Ober-; — 4 9 00 Meter hoch stieg in Berlin der Aviatiker lungwitz ist auf einer Orientreise in Port Said an G e u i ck-^Linnekogel mit Passagier. Dieser Flug bleibt hinter dem starre gestorben. — Ein am Sonntag in Tetschen abgehal- Rekordaufstieg Perreyons nur um 20 Meter zurück. teuer Deutscher Volkstag sür Nordböhmen forderte einmütig § — Die bayrische Kammer der Abgeordneten bewilligte die Einführung der nationalen Selbstverwaltung in Deutsch-die Nachtragsforderung von 75000 Mk. zur Einführung der böhmen. — In Pretzschendorf starb am Sonnabend Arbeitslosenversicherung. per bekannte Braumeister Zimmerman». Er hat den deutsch-i — Nach Meldungen aus Bulgarien ist es zu blutigen franz. Krieg als Unteroffizier der 3. Komp, des Leib-Grenad.-Zusammenstößen zwischen T ü rken und Vulgaren in Reg. mitgemacht und an 11 Schlachten und Gefechten teil- der Gegend von Panthie gekommen. Einzelheiten über die genommen. — Das Pressehcim in Oberwartha wurde uuter Kämpfe fehlen noch. Zwischen Albanern und Mohammedanern reger Anteilnahme eröffnet- stommt es gleichzeitig fortwährend zu blutigen Zusammen- — Einen Plötzlichen Tod erlitt in Müdisdorf die im stößen bei Ochrida. 3 Albaner wurden getötet, 7 verletzt. 64. Lebensjahre stehende Witwe Göhler. Nachdem die sonst Die Kämpfe dauern fort. Prinzessin Heinrich von Prenßcn sind in Lissabon eingetroffeu. — Die Hochwassergefahr am Nhei n nimmt einen bedroh lichen Charakter an. — Residenztheater. — „Der Nachtschnellzug", daß statt 10 Kollekten 11 eingesammelt wurden. Neu war darunter die Kirchenkollekte für kirchliche Jugendpflege. Der Durchschnittsertrag der Kollekten sank von 2l 169 Mk. auf 21078 Mark, 1910 betrug er sogar 22 520 Mark. Auf den Kopf der Bevölkerung kommen 5 Pfennig. Die höchsten Kollekten erzielte die Lausitz mit 9,7 Pfeunig für den Kopf, die niedrigsten wies die Stavt Chemnitz auf mit 2,3 Pfeunig pro Kopf.' — Die 1. Kammer bewilligte (in Uebereinstimmung mit der 2. Kammer) 2 750 000 Mark als 3. Rate für den viergleisigen Bahn ausbau zwischen Dresden - Altstadt und PotschaPpel mit fünftem Gleise bis Station 35 D.W. Oberbürgermeister Beutler erklärte, der Vorortverkehr werde am besten unterirdisch ins Herz der Stadt hereingeführt. Die Elbe sei nicht unüberwindlich, da man in London auch unter der Themse hinweggehe. — Zum Bau einer Haupt linie Dresden- Dippoldiswalde -Moldau führte Fiuanz- miuister von Seydewitz aus, die Bahn werde 45 bis 50 Mill, kosten, wovon auf Strecke Rehefeld-Dresden 27 Millionen Mark entfallen würden. Neuerdings habe auch Dresden ein Gesuch au die Regierung gerichtet. Die Regierung sei zur Vornahme von neuen Erörterungen bereit, falls Bankgelder flüssig gemacht würden. — Die Weißeritztalsperren bei Malter und bei Klingenberg zeigen sich beim jetzigen Tauwetter zum ersten Male in voller Wirksamkeit. Trotz des starken Regens und der infolge warmer Witterung eingetretenen Schneeschmelze im Gebirge ist der Wasserstand in der vereinigten Weißeritz sehr niedrig. Unter den früheren Verhältnissen wäre dagegen jetzt in der Weißeritz Hochwasser, so aber macht der früher nm diese Zeit sehr reißende Fluß einen ganz harmlosen Eindruck- — Die Verpachtung der Talsperre M alter zu Sport zwecken wurde in einer gemeinsamen Sitzung der beiden städt. Kollegien von Dippoldiswalde erörtert. Die Sperre sollte für 500 Mark gepachtet werden, doch hatte die Talsperren- genofsenschaft noch die Bedingung gestellt, daß die Gemeinde Dippoldiswalde das Gelände der Genossenschaft in Malter und Seifersdorf mit Wasser versorgen sollte. In der Sitz ung kam es jedoch zu keiner Einigung, weshalb die Tal sperrengenossenschaft wahrscheinlich mit neuen Bedingungen an die Stadtverwaltung herantreten dürfe. — Die Stadtverwaltung Dippoldiswalde grün dete eine Sägewerksfachschule, womit einem feit Jahrzehnten empfundenen dringenden Bedürfnis abgeholfcn wurde. Diese Fachschule ist die erste und einzige dieser Art auf dem Kon tinent. Ein Lehrbetrieb und ein Maschinenlaboratorium werde» angegliedert. Der reguläre Unterricht beginnt am 1. Juli, doch setzt bereits zu Semesterbeginn an: 1. April eine Reihe von vorbereitenden Vorlesungen und Uebungen ein. — Am diesjährigen Kaisermanöve r werden nicht weniger als sechs Armeekorps mit 200 000 Mann teilnehmen. — Infolge Schwermut hat sich der Gutsbesitzer W. in Großopitz auf dem Heuboden seines Gehöftes durch Er hängen entleibt. in Vorstadt Löbtau wohnhaften Arbeiters aus Gram über tag Ruhestörungen befürchtet wurden, hatte die Geistlichkeit Klatschereien über ihre Familie. — Ein aus Vorstadt Cotta polizeiliche Unterstützung erbeten. Die Polizei hatte darauf gebürtiger, zuletzt iu der Neustadt wohnhaft gewesener Schuh- einige Beamte entsandt. Nach Beginn des Gottesdienstes fiel macher wurde auf Flur Zadel als Leiche aus der Elbe ge- ein poln.-soz. Agitator dem Geistlichen in die Rede und es zogen ; er wurde schon seit längerer Zeit vermißt. ! entstand ein Wortstreit. Auf Ersuchen wurde die Kirche durch — Iu einem von Leipzig auf dem Bahnhof Dresden- die Polizei ohne Widerstand geräumt. Neustadt augekommeuen Zuge verstarb eine 76jährige Tisch-! lerswitwe aus Dresden am Herzschlag. — Ein 18 Jahres alter Arbeiter erbrach in Weist ropp den Koffer seinem dort wohnenden Schwester und entwendete daraus ein Buch! der Sparkasse zu Wilsdruff mit ca. 1000 Mk. Einlage. Da-! von hob er 300 Mk. ab und ist seitdem verschwunden. — Ein in Dresden-Pieschen wohnender, etwa 40 Jahre alter Arbeiter Böhme hatte an die auf der Zöllner straße wohnende Witwe eines höheren Offiziers, bei dem er früher in Diensten gestanden hatte, Erpresserbriefe geschrieben und von der Dame die Herausgabe von 3000 Mk. verlangt. Das Geld sollte ein Knabe auf dem Neustädter Bahnhofe.' in Empfang nehmen. Die Dame hatte die Kriminalpolizei! eine „Sitzfigur". Nun dazu sind füglich die inneren Eigen schaften des Gemüts, der allbesiegenden männlichen Liebe u. eines streng ehrenhaften Charakters da, um ihm endlich doch die Erbin der Eins mit den sechs Nullen (er suggeriert sich nach und nach 7, 8, 9, 10 Nullen) zuzusühren. Die Auf führung war prächtig in Scene gesetzt. Gesang, Spiel, Tanz und Kostüme tadellos. Einen Extraerfolg hatte Herr Felix als Bursche tschechisches. — Kleine Notizen. Als letzter Tage Frau Gräfe, die Ehefrau des ReichStagsabgeordueten Gräfe in Bischofs werda, an einer Tauffestlichkeit teilnahm, machte ein Schlag anfall ihrem Leben plötzlich ein Ende. — Bahnmeister Klober vom oberen Bahnhof in Reichenbach i. B. tritt in den deut schen Kolonialdienst über und scheidet daher freiwillig aus dem Kgl. S. Eisenbahndienste aus. — Beim Schmieren einer Weiche wurde der etwa 40 jährige Weicheuwärter Bähr aus Alt-Löbau von einer Rangierlokomotive überfahren und er lag den schweren Verletzungen bald darauf. — Der Rabatt- Sparverein in Oe der°a n hat während seines 10 jährigen Bestehens für 6 000 600 Mk- Rabattmarken umgesetzt und 330030 Mk. an das kaufende Publikum als Rabatt für Baarzahlung ausgezahlt. — Infolge eines Bruches eines Gerüsthalters stürzte in Glauchau der 41jührige Malergehilfe Franz Metzler aus 12 Meter Höhe ab und war sofort tot. — Die große Textilfabrik von Siegel u. Schäffer in P ößne ck ist nachts niedergebrannt. Die Ursache des Bran des ist noch nicht bekannt; der Schaden wird auf eine halbe — I» Colmnitz wurde ein Schulkind von einem Geschirr so unglücklich überfahren, daß es kurz daraus starb. ES soll nach Aussage von Passanten von hinten auf den Wagen geklettert sein und ist wahrscheinlich hcruntergefalleu. — Der 27jährige Handarbeiter Friedrich August Hempel ... aus Polfchappel hat sich wegen Rückfalldiebstahls vor noch rüstige Frau verschiedene Gänge erledigt hatte, erlag sie dem Landgericht Dresden zu verantworten. Im November (kurz darauf in ihrer Behausung einem Herzschlag, vorigen Jahres entwendete er eine im Hofe zum Trockne»! _ , aufgehängte Pferdedecke eines Fuhrwerksbesitzers in Potschappel. i» ein auf dem Ausschiffungsplatz am Johanustädter Ufer Im Dezember eignete er sich, als er in Niederhermsdorf gelegenes Restaurant ein, doch war die Beute nicht allzu er- stehen schon seit längerer Zeit zwischen dm deutschen und bettelte, ein. Paar Stiefeletten im Werte von 9 Mart an. Heblich. — Plötzlich i r r sinnig wurde die Ehefrau eines den Polnischen Kirchenmitgliedern Reibereien. Da für Sonn- Jn Oberpesterwitz stahl er eine zu Ausschachtungsarbeiteu verwendete Sturmlaterne. Schließlich nahm er in Döhlen einen Kinderschlitten an sich. Zu allen diesen Vergehe» will er durch wirtschaftliche Bedrängnis geführt worden sei». Er wird unter Zubilligung mildernder Umstände wegen Rück falldiebstahls in 4 Fällen zu 6 Monaten Cefängnis verur teilt. 1 Monat gilt als durch die Untersuchungshaft verbüßt. — Vom Landgericht Freiberg wurden mehrere Gastwirte aus der Umgegend von Kreischa von der wider sie er hobenen Anklage der Duldung des Glücksspiels durch soge nannte Automaten kostenlos freigesprochen. — In der Nacht zum Sonnabend brannte das um fangreiche vierstöckige Fabrikgebäude der Gerberei und Appretur- Anstalt von A. Hempel iu R eichenbach vollständig nieder. Von 150 Arbeitern ist der größte Teil brotlos geworden. Der Schaden ist fast vollständig durch Versicherung gedeckt. Im Jahre 1892 wurde die Fabrik ebenfalls durch Feuer vernichtet. — Kaiser Wilhelm und der Zar werden sich im Som-, wer in den Finnischen Schüren begegnen. — Prinz und Nummer 33. Fernsprecher: Amt Leube« 2,20 — Die eingesammelten Kirchenkollekten 1913 _ . ergaben 20 162 Mark mehr als die Kollekten 1912. Die Operettenschwank von Leon u. Stein, Musik von Fall. Die Erhöhung des Betrages erklärt sich aber vor allem daraus,Ab?nds iruoen di? Kiwettiite» mit ilm->m rwai- Fernsprecher Amt Deuben 2120 AahrsilMg. von den erhaltenen Briefen in Kenntnis gesetzt, welche den Knaben auf dem Bahnhofe abfaßte. Obwohl der Knabe an fänglich seinen richtigen Namen zu nennen verweigerte, konnten doch die Personalien rasch festgestellt und der Briefschreiber bald ermittelt werden. Die Kriminalbeamten sistierten den Arbeiter Böhme daraufhin nach der Wache des 15. Sicher heitspolizeibezirkes in der Trachenberger Straße. Dort wurde Böhme plötzlich unwohl und brach alsbald tot zusammen. Vermutlich unter dem Drucke der Schuld hatte der Erpresser unbemerkt Zyankali genommen. — Die Generalversammlung des Landesverbandes Sachsen vom Bund der Landwirte fand im Zirkus Sarrasani zu Dresden unter sehr starker Beteiligung statt. — Zirkus Sarrasani. — Auf nur 18 Tage ist die größte Tierschau der Welt in Dresden eingekehrt und das ist schade, denn was in den 4 Stunden geboten wird in ununterbrochener Folge, ist fast zuviel für ein menschliches Aufnahmevermögen, und nur der reiche Wechsel macht es möglich. Eine jede Nummer ist vollendet in ihrer Art und befestigt aufs neue den Weltruf des Unternehmens. Schon die Völkerschau, Kriegstanz einer Athiopiertruppe und die Schlangentänzerin Fatme boten Bilder von tropischer Farben pracht, wie sie eben nur im Zirkus zu sehen sind. Der öster- von L Oo., kkillebeul, kür rsrte veiüe „Lut »-vü blsvclsiill LLböireir IHM, L 56 ?kg. Obers!! ru babeo. Million beziffert. Viele Arbeiter werden dadurch arbeitslos, ein reichhalliges, 17 Nrn. umfassendes, fesselndes Programm. — Die Vereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände,! — Die Arbeiten sür das National- Hygiene -Museum die iu Berlin tagte, sprach sich für die rasche Herbeiführung in Dresden sollen so gefördert werden, daß die Eröffnung eines besseren Schutzes der Arbcitswilligeu aus. !bis Mitte 1916 bestimmt zu erwarten ist. — Der Sohn des Handschuhfaktors Unger in Ober-!