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Rabemuer Ameiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Zeitung firHimM, ScheMes, Klein- n. EmsM. Inserare kostm bie Spaltenzeile oder deren Raum 10 Ps., sirr aus wärtige Inserenten 15 Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf. Lübau, Borlas, Spechtritz re. Nummer 34. Fernsprecher: Amt Leube« 21S0 Städtischer Seestsch-Werkanf durch Fran Gertrud verw. Franz, Hauptstraße 54 Donnerstag, den 19. dss. Mts. Schellfisch Pfund 34 Pfg Goldbarsch „ 32 „ Kabeljan „ 25 „ Freitag, dm 20. dss- Mts. Grüne Heringe, Pfd. 1k Pf. Rabenau, am I8-März I9I4. Der Stadtrat. Bekanntmachung. Die von Obernaundorf durch den Ortsteil Eckersdorf führende Straße wird wegen Beschottcruugsarbeiten bis auf weiteres gesperrt und der Verkehr mit Zustimmung der Kgl. Amtshauptmannschaft über Rabenau verwiesen. C v ß m aunsdorf, den 17. März 1914. Der Gemeindevorstand. — Vor einer Wiener Strafkammer begann ein Prozeß — Der Kieler Bestechungsprozeß nimmt immer — Der Garantiefond für die Industrie- und Gewerbe- Reihe prächtiger Bilder wurden den Erschienenen die Schön heiten der sächsischen Schweiz vor die Augen gezaubert, wozu Herr Frank den erläuternden Vortrag bot. Herrlich waren die Bilder wie die Ausführungen und dürften die ersteren vielen eine liebe Erinnerung, vielen ein hoher Wunsch sein. — Wegen ungehörigen Benehmens trotz wiederholter Verwarnung mußte Herr Amtshofbesitzer Frenzel hier von seinem Hausrecht Gebrauch machen und den früher in Dsn- ben selbständig gewesenen Kaufmann K. ans seinen Lokali täten verweisen. Hierbei schlug K. mit seinem Schirme nach Herrn Frenzel und fügte ihm oberhalb des linken Auges eine erhebliche Verletzung zu, die ärztliche Hilfe nötig machte. — Der Mannergesangverein „Apollo" hier begeht am 26. März im Saale des „Amtshof" sein 69. Stiftungsfest. .. — Wegen M i l ch diebstahl soll in Eckersdorf eine Handlung vorliegt, bedarf noch der Aufklärung. Frau N. zur Anzeige gebracht worden sein. § P.. 7" " " f 7/. ' — Seine Meisterprüfung vor der Gewerbekammer Berlin größeren Umfang an ; jetzt wurden wieder 2 Beamte verhaftet, bestanden hat Herr Tapezierer u. Dekorateur Kurt Hammer in Grvßölsa. , — In Anerkennung seiner verdienstvollen 25 jährigen'angewachsen. Tätigkeit als Vorsitzender und Kassierer der bisherigen Orts- wurde am 4. ds. beim Räumen der Abortgrube ein Kindes leichnam gefunden. Jetzt ist es der Kriminalpolizei gelungen, !eine 26 Jahre alte Arbeiterin aus Koplau in Böhmen, die in diesem Hause in Diensten gestanden hat, als Mutter des 'Kindes zu ermitteln und festzunehmen. Ob eine strafbare Aus Nad unü fern. Rabenau, den 18. März 1914. — Sein 50jähriges Bürgerjubilänm beging am Sonn abend Herr Stuhlmachermeister Ernst Weißgerber hier. Aus diesen! Anlaß wurden dem verehrten Jubilar durch die Herren Bürgermeister Wittig und Stadtrat Hamann die Glückwünsche der Stadt überbracht und ihm eine Ehrenurkunde feicrlichst überreicht. Mögen dem rüstigen, lebensfrohen Jubilar, der heute noch seinen Mann bei der Arbeit stellt, noch recht viele Jahre in bester Gesundheit beschieden sein. — Die Schul Prüfungen werden in diesem Jahre am 30, und 31. März nnd 1. April abgehalteu werden. Die Schulentlassung findet Donnerstag, den 2. April statt, — Wie weit schon infolge der schönen Tage im Februar die Vegetation in unserer Gegend vorgeschritten ist, dürfte daraus ersichtlich sein, daß uns von einem hiesigen Leser un seres Blattes ein blühender Kirschbaumzweig aus seinem Garten überbracht wurde. — Im Zeichen der Zeit. Die selbständigen Schuhmacher von Plauen und Umgegend, welche infolge der hohen Lederpreise, die noch im Steigen begriffen sind, mehr denn je einen harten Existenzkampf führen müssen, haben, Ausstellung C h e m n i tz 1910 ist in den letzten Tagen noch Wie die „Allgemeine Zeitung" in Chemnitz Kirchennachricht von Rabenau. Freitag, den 20. März abends 6 Uhr Beichte und Feier des heil. Abendmahls: Pfarrer Pescheck. Bahnverbindungen eingerichtet hatte, anderseits hat sie den Januar hat in der Langschen Wohnung ein Brand stattge- Verkehr aber insofern benachteiligt, als sie den 5,2 Uhr nach- fanden, der aber noch rechtzeitig gelöscht werden konnte, mittags von Dippoldiswalde abgehenden Zug in Seifersdorf Auch in diesem Falle füllt der Verdacht der Brandstiftung nicht mehr halten läßt. — Dies ist auch bei den Haltestellen ans Lang. Spechtritz und Coßmannsdorf der Fall und in — Als ein Dienstmädchen in Hainichen in einem unseren Spalten im vorigen Jahre schon besprochen worden. Fleischerladen Einkäufe machte, war das verlangte Stück nicht D. S. — Es ist naturgemäß, daß sich die Ausflügler nicht im Laden, und die Verkäuferin entfernte sich auf einen Augen- damit begnügen, nur die Talsperrenanlage zn besichtigen, blick, um es zu holen. Diese kurze Zeit benutzte das Mädchen, sondern sie wollen auch bei frohem Wauderu die reizende um einen Griff in die Ladenkasfe zn tun, wurde aber von durch den Nabe nauer Grund, um von einer passenden Haltestelle aus mit der Bahn zurückzufahrcn. Hierbei müssen nun die Ausfügler, die von Seifersdorf aus zurückfahreu wollen, zu ihrem Leidwesen bemerken, daß der für die Rück fahrt nach Dresden sehr günstige Einviertelsechsuhrzug in Seifcrsdorf nicht mehr hält. Akan begreist nicht, wie man — im Zeichen des Verkehrs — diese Verbindung dem Orte Seifersdors mit dem ihm zugewiesenen Oelsa hat nehmen können. Man empfindet dies um so mehr, als die Verkehrs verschlechterung für alle davon betroffenen Orte wirtschaft liche Nachteile im Gefolge hat. Es wäre erwünscht, wenn die frühere Bahnverbindung wieder zur Einführung käme. — Um den Wünschen zahlreicher Münzsammler zu ent sprechen, hat das Kgl. sächsische Finanzministerium beschlossen, weitere 3009 Stück Völkerschlachtdenkmüuzen in der Münze in Muldeuhütten Herstellen zu lassen. der Not gehorchend, sich zu gemeinsamen Vorgehen säumigen Kleine Notizen. — In Rodewisch wurde am Sonn- und schlechten Bezahlern gegenüber geeinigt u. eine schwarze tag das 4jährige Kind des Anstaltspflegers Eugermann durch Liste ausgestellt, um sich so vor Borgwesen und gegen Ein-Pin Auto gelötet. Die Mutter,^die das Unglück sah, stürzte ausgezeichnet. . — Mit dem Bau des Paulsdorfer Gasthofes soll nuu- in Zschorlau wohnhafte, 31 jähr. Lehrer Konrad Laug unter mehr begonnen werden. Vorläufig wird die Schankgerechtig- dem Verdacht der vorsätzlichen Brandstiftung verhaftet, keit in einem Jnterimsban ausgeübt werden. Pang wohnte bisher in der in der Nacht zum 5. d. M. ab- — Die „Dresd. Nachr." schreiben in ihrer Sonnabend-gebrannten Schöllerschen Schankwirtschaft zur Bierhalle in Nnmmer wie folgt: Mit der Vollendung der Talspcrrenan-Zschorlau und ist verdächtig, diesen Brand vorsätzlich angelegt läge bei Malter hat sich der Personenverkehr auf der Strecke zu haben, um die angeblich sehr hohe Versicherungssumme Hainsberg-Kipsdorf außerordentlich gehoben, und zwar Haupt-für seiu gegen Feuersgefahr versichertes Mobiliar sich zu fächlich nach und von den Haltestellen Malter u. Seifers-Perschaffen, Lang lebte schon seit längerer Zeit in schlecht d o rf. Nuu ist zwar anzuerkennen, daß die Gcneraldirektiou geordneten VcrlMnissen und liegt auch mit seiner Frau, die der Staatsbahnen im vergangenen Sommer außergewöhnliche ihn verlassen hat, im Scheidungsprozeß. Bereits am 19. krankeukasse des Gemeindeverbandes G r 0 ßülsa - W e n - Erführt, sind für den Garautiefoud, einschließlich der von der d i s ch ca rs do rf wurde Herr Gutsbesitzer Oswald Kästner! Stadt bewilligten 500000 Mark, jetzt insgesamt 2900000 in Oelsa vom Gesamtvorstand durch eine E h r e n - Urkunde,Mark gezeichnet. -7- Von der Zwickauer Landeskriminalpolizei wurde der Donnerstag, den 19. März 1914 Fernsprech-r: «mt D-nben 2120 27. Jahrgang Umgebung genießen. So gehen sie entweder noch weiter tal- der zurückkehrenden Verkäuferin sowie dem Fleischermeister aufwärts, nach rechts oder links, oder sie wandern zurück überrascht. Bei der nun folgenden Auseinandersetzung ergriff das Mädchen ein auf dem Ladentisch liegendes Messer nnd brachte sich eine schwere Verletzung am Halse bei, sodaß ihre sofortige Ueberführung in das Krankenhaus angeordnet wer den mußte. — Ein in Bergesgrüu bei Oberleutensdorf wohnhafter kiudergesegneter Bergarbeiter hat eine recht üble Erfahrung mit einer Firma in Schlensze in Ungarn machen müssen. Der Bergarbeiter Ferdinand Spitzenberger antwortete auf ein Inserat und bestellte ein 5-Kilogramm-Kolli mit Selch fleisch. Er erhielt einen massiven Korb, der allein etwa lff, Kilogramm wog und statt des bestellten Fleisches fand sich als Inhalt des Korbes gegen 3 ff, Kilogramm bereits in Fäulnis übergegangene Rinderbrust vor. Außer dem Nach- nahmcbetrag von 5 Kronen 80 Heller hatte der Genannte entgegen der in der Offerte gemachten Zusage der Portofrei heit der Sendung auch noch den Betrag von 1 Krone 82 Heller zn leisten. Der Geschädigte brachte den Korb samt Inhalt zum Stadttierarzte zur Besichtigung, welcher die so- ... —, ..... ... ..... ^... .... „ fortige Vernichtung des Fleisches anordncn mußte. büße zu schützen. Pach und fand ebenfalls den Tod. — Aus Verzweiflung — Die Funkenstation Nauen richtete einen Sonder- — Durch die Ne u orüuuug des Krankenkassenwesens in über Klatschereien hat sich in Pöllwitz i. V. der Feuermann dienst ein, um dem Prinzen Heinrich auf seiuer Südamerika- Deutschland sind aus den bisher bestehenden 21 659 Kassen Oertel im Kesselhaus der Fa. Hädrich u. Co. erschossen. Eine reise täglich die neuesten Nachrichten zu übermitteln. — Das 9824 geworden. Fran, die mit den Klatschereien im Zusammenhang steht, rumänische Thronfolgerpaar tritt die Reise nach Berlin — Als kürzlich im Landtage vonseiten des Abgeordneten versuchte sich in den Brunnen zu stürzen. — Der Schutz- an und begibt sich von dort nach Petersburg. — Nach der Wittig der Antrag auf Ermäßigung der von den Orts-mann Gemeinhardt in Hof wurde von dem Schlächtergescllen Reichstagswahl im 14. (Bornaer) Kreise hat Stichwahl armenverbänden in Heil-und Pflegeaustaltcn uutergebrachteu Müller durch Messerstiche lebensgefährlich verletzt. Der Un- zwischen v. Liebert (Reichsp.) nnd Ryssel (Soz.) stattzusinden. Kranken eingebracht und begründet worden war, wird mancher hold hat vor 6 Jahren seinen Vater erstochen und erhielt damals^— Das Kapital der diesjährigen Nobelstiftung beläuft über die Höhe der insgesamt in den Heilanstalten für 4 Jahre Zuchthaus. — Auf dem Ausstellungsgelände der sich auf 35 308681 Kronen; jeder der diesjährigen Nobel- Gei st e s k r a n k e verpflegten Personen im unklaren „Vugra" in Leipzig stürzte infolge eines heftig einsetzenden preise beträgt 140 900 Kronen. gewesen sein und über die Höhe der nun folgenden Zahlen Sturmes das etwa 50 Meter lange und 10 Meter breite — Auf der Grube Hostenbach bei Saarbrücken haben bedauerlicherweise recht verwundert sein. Es sind nämlich Holzgerüst zum Welleubade zusammen. An dem Gerüst waren 664 Bergleute ihre Kündigung eingereicht. Den Anlaß hierzu am Schluß des Jahres 1912 gezählt worden in der Heil- etwa 50 Arbeiter beschäftigt, wovon 5 Mann verletzt wurden, gab die Bestrafung von 20 Bergleuten, die entgegen derAn- nud Pfleganstalt Sonnenstein 621 Personen; in llntergöltzsch — Bankdirektor Stock aus Zeulenroda hat sich ordunug am Fastnachts-Dienstag gefeiert hatten. Der Streik i. V. 481; in Zschadraß 546; in Großschweidnitz 536; in zwei Monate lang in Deutschland aufgehalten, ehe er sich soll am 28. März beginnen. Hubcrtusburg 1407; in Colditz 544; in Großhennersdorf freiwillig gestellt hat. Demnach hat der Steckbrief gegen! — Vor einer Wiener Strafkammer begann ein Prozeß 155; sowie hierunter im Landeshospital Hubertnsburg 9l ; Stock gar keine Wirkung gehabt. Stock hat sich freiwillig gegen 50 Personen, die der Spionage zugunsten Ruß- in der Anstalt für Epileptische in Hochweitzschen 772; im gestellt, weil er nicht allzuviel zu befürchten braucht. Es lauds beschuldigt werden. Kreiskrankeustift zu Zwickau 174; in der Laudesanstalt für bleibt schließlich nur die Bilanzverschleierung und Unter-' — Die Gattin des französisch. Finanzministers Caillaux- Geisteskranke zu Waldheim 267 uud in der Abteilung für schlagung von Reisegeld übrig. Wesentlich ist, daß Stock f c u e r t e auf deu Direktor des „Figaro", Calmette, wegen Geisteskranke zu Bautzen 69. Das ergibt leider die hohe zugegeben hat, die Aufsichtsratmitglieder Hütten von einer Verleumdung, mehrere tötliche Revolverschüffe ab. Sie wurde Zahl von 6016 Verpflegten, von denen 3035 männlichen n. erheblichen Ueberschreitnng des Kredits nichts gewußt. Nur verhaftet. Frau Caillaux hat im Gefängnis die bisher 2981 weiblichen Geschlechts waren. ein Mitglied des Aussichtsrats hat er generell belastet. !zur Schau getragene Fassung vollständig verloren. Man — Trotz des stürmischen Wetters hatten sich am Mon- — Während die an der Promenadenftraße in Chemnitz schreibt dies dem Umstand zu, daß der Finanzminister, als tag Abend im Saale der „Albert-Höhe" die Mitglieder und wohnende Familie Schönfeld das Oberhaupt der Familie zu er im Polizeikommissariat weilte, mit seiner Fran eine Unter- Freunde des Touristen-Vereins „Die Naturfreunde", Ortsgr. Grabe trug, drangen Diebe in die Wohnung ein und redung hatte nnd zu ihr gesagt habe: „Sie Haban mich für N a b e n a u - O e l s a, zahlreich eingefunden. In einer langen raubten zahlreiche Wertgegenstände und Schmucksachen. Bis-'immer ruiniert!". — Im einzelnen wird über das Attentat k-n ist es noch nicht gelungen, der Diebe habhaft zu werden.'noch folgendes Nähere gemeldet: Fran Caillaux erschien im — Die bekannte Banmwvllfirma Max Hartenstein Pla uen-!„Figaro" und ersuchte einen Bureaudiener, sie bei Calmette Berlin wurde von einem großen Schadenfeuer heimgesucht, chuzumclden. Der Diener fragte nach ihrem Namen, worauf Die Arbeiterinneu hatten Mühe, sich ins Freie zu retten. Ein Frau Caillaux erwiderte: „Sagen Sie Herrn Calmette, es Laufbursche, der den Brand mitverschnldet hatte, wurde schwersist eine Dame da, die er kennt nnd die ihn für einige Augen verletzt. — Ein Gewitter mit mehrfachen elektrischen Ent-Micke zu sprechen wünscht." Man führte Frau Caillaux in ladungen und starkem Graupelwetter entlud sich am Montag einen Salou. Nach etwa einer Stunde übergab sie einem über Treneu i. V. — ! Diener einen versiegelten Briefumschlag mit der Bitte, den — In einem Grundstück der inneren Stadt C he m nitz!Brief Calmette zn überreichen. Als Calmette sein Büro in ' " Begleitung eines Herrn halb 7 Uhr verließ, überreichte ihm der Diener einen Brief. Calmette öffnete den Brief und entnahm ihm eine Karte, die er seinem Begleiter mit den Worten zeigte: „Entschnldigen sie mich, ich werde die Dame empfangen." Kaum war er in sein Arbeitszimmer getreten, als die Besucherin sich ihm näherte und auf Calmette fünf Revolverschüffe abfeuerte, die ihn tödlich verwundeten.